Kennt jemand diese Alte Esse

22. Januar 2017 um 19:27
Hallo ich habe mich heute neu angemeldet, und habe gleich mal eine Frage: Ich habe vor vielen Jahren in meiner Lehre als Stahlschiffbauer die Grundzüge des Schmieden gelernt. Jetzt will mein Sohn Philipp 15Jahre das Schmieden lernen und wir haben beschlossen uns eine Esse zuzulegen. Wir haben eine eher schon Antikes Stück zum renovieren erstanden. Der Tisch und die Feuerstelle ist ein in einem gefertigter Gusseisenteil. Leider fehlt schon der Unterteil der der Feuerstelle. Am Einblasrohr ist auch noch ein Rest vom Gusseisen.
Habt Ihr eine Idee wie Alt das Teil sein könnte und wie die Feuerstelle original einmal ausgesehen haben könnte
l.g. ChrisIMG-20170122-WA00061.jpgIMG-20170122-WA00031.jpg
Zuletzt bearbeitet: 22. Januar 2017 um 21:07, Christoph Peißig
22. Januar 2017 um 21:22
So eine Esse kenne ich nicht.  Vom ersten Eindruck her hätte ich mir ne Blechscheibe 6-8mm besorgt und tiefgetrieben. Dann Auschnitt in die Mitte für das Einblasrohr, und Aussparungen einschneiden für die Nasen. Alternativ die Nasen entfernen.  
So fällt dir die Glut nicht immer ins Innere des Tischs.

 
23. Januar 2017 um 13:41
Hallo,

ich würde mir ggf. einen blechkasten unter die Esse bauen und die fehlenden Teile quasie aus Feuerfestem Mörtel / Ofenkitt / Lehm o.ä. nachformen.. also.. damit nix nach unten fallen kann einen kasten drum, und dann das ganze vollmachen und formen.. ist vielleicht die schnellere / günstigere Variante.. ansonsten .. sollte mans ggf. komplett erneuern..
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
23. Januar 2017 um 16:47
Herzlich Willkommen, erstmal .
Auch ich hab eine solche Esse noch nicht gesehen, sieht aber sehr gut aus bis auf die Feuerschüssel. Wenn sonst noch alles funktioniert (Gebläse etc.) würde ich die alte Feuerschüssel ganz rausnehmen und bei Ebay oder Ebay-Kleinanzeigen mal nachschauen ob Du nicht eine komplette Schüssel mit Feuerzunge erwerben oder ersteigern kannst, die kosten je nach dem gebraucht um die 100 EUR, von der ganzen flickerei halte ich recht wenig.

Gruß

Manfred
23. Januar 2017 um 18:01
Hier mal ein Link dazu für 50 EUR iss doch ok http://www.ebay.de/itm/FELDSCHMIEDE-ESSE-/122310493114?hash=item1c7a4603ba:g:4-4AAOSw-0xYeR8J
23. Januar 2017 um 23:28
Hier mal ein Link dazu für 50 EUR iss doch ok http://www.ebay.de/itm/FELDSCHMIEDE-ESSE-/122310493114?hash=item1c7a4603ba:g:4-4AAOSw-0xYeR8J

Das sieht mir aber so aus, als wär das nur das untere Teil (Windkasten und Feuerzunge) und die Feuerschale fehlt !
Gruß Knifesmith


"Was der Schmied verträgt, zerreißt den Schneider"! 
24. Januar 2017 um 19:32
Hallo
Danke für die zahlreichen Rückmeldungen und Ideen. Ich habe mir auch den Link von euch angesehen. Nach dem der Tisch eine durchgehenden Riss hatte den ich Schweißen mußte, was bei Guss ja nicht so easy ist habe ich bedenken wenn ich die Feuerschalenwand raus schneide wegen der Festigkeit.
Nach dem am Einblasrohr auch noch die Gussreste sind die mit Ton ähnlicher Masse abgedichtet sind, denke ich daß hier nur einfach ein nach unten gezogener Feuerschalenboden war.
Mein Sohn hatte eine glaube ich gute Idee, wir haben eine alte Bremsscheibe beim Altstoffsammelzentrum gefunden die fast am mm genau den Durchmesser des Bodens hat. Die haben wir angeschweißt. Die Löcher werden wir noch mit Lehm abdichte, darüber haben wir provisorisch einen alten Ofenrosst gelegt.
Das Gebläse musste ich neu Verkabeln, nachdem offensichtlich alles sehr rustikal abgebaut wurde es läuft sehr gut und kräftig.
Jetzt freuen wir uns schon auf den Ersten Probelauf, leider müssen wir noch auf einen Amboss warten.
l.G. ChristophWP_20170124_16_22_14_Pro_LI.jpgWP_20170124_16_22_33_Pro_LI.jpgWP_20170124_16_25_30_Pro_LI.jpg
24. Januar 2017 um 20:06
Cool, Das sieht doch schon besser aus als ohne Boden.
Mein Opa sagte mal, Guss könne man garnicht schweißen, da hat er sich wohl geirrt.
Ich würde aber, wenn du schon an Guss rumbrätst, die Löcher statt mit Lehm zu verstopfen auch zu schweißen.
Ich denke nämlich nicht, dass Lehm so eine dauerhafte Sache ist. 

Da ich ja zu doof zum Schweißen bin, würde ich einfach einen dicken Niet reinschlagen in jedes Loch, und wenn der irgendwann mal weg ist, einfach nen neuen machen. Ob das funktionieren würde, weiß ich aber auch nicht.

Wie auch immer, sehr viel Spaß damit, und schreib mal was du so gemacht hast! Gern auch Bilder!
VG, Edgar
24. Januar 2017 um 20:08
Hallo Knifesmith
meinst du dass da noch eine Schale fehlt die auf die vier Nasen eingehängt war ?
l.g. Christoph
Zuletzt bearbeitet: 24. Januar 2017 um 20:08, Christoph Peißig
24. Januar 2017 um 20:17
Hallo Edgar

Danke, ja die Elektroden zum Guss schweissen giebts noch nicht so lange und es ist echt mühsan mann braucht bei der Materialstärke mehrere Schichten. Wenn uns das erste vernünftige Werkstück gelingt werde ichs zeigen

l.g. Christoph
24. Januar 2017 um 21:20
Das mit der eingehängten feuerschüssel kann natürlich auch sein.. um spannungen im gesamten zu minimieren und einfach ein "verschleißteil" zu haben.
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
24. Januar 2017 um 23:45
Hallo Knifesmith meinst du dass da noch eine Schale fehlt die auf die vier Nasen eingehängt war ?

Meine Aussage bezog sich auf den Link von Gravedigger !
Bei deiner Esse würde das aber auch einen Sinn ergeben !
Hab auch noch keine Feuerschale die innen Rippen hat gesehen ! Zu was auch !?!
Gruß Knifesmith


"Was der Schmied verträgt, zerreißt den Schneider"! 
25. Januar 2017 um 06:21
Moin,  die Lösung mit der Bremsscheibe gefällt mir sehr gut. 
Bedenken habe ich aber was die Verteilung des Luftstroms mit dem Grillrost betrifft. Könnte die Luft etwas breit verteilen.
Die Löcher würde ich auch zuschweißen.  Wenn du weiter mit Holzkohle schmiedest hast du wenig Schlacht die dort rein und in die Feuerzunge kriecht. Wenn du auf Steinkohle umsteigst könnte Lehm einen Versuch wert sein, weil sich Schlacke und vor allem verbrannte Eisen darauf nicht so festsetzt.
 
25. Januar 2017 um 10:48
Guckt mal in den Beiträgen von Klaeus nach!

Der hatte so ne ähnliche Esse. Die Feuerschüssel wurde von der Gebläseluft umspült und gekühlt und ganz nebenbei wurde die Verbrennungsluft vorgewärmt.

Rekuperationsesse nannte sich das glaube ich.

Gruß

Oli

25. Januar 2017 um 11:52

Noch ein Hinweis zum Thema Lehm:

ich würde feuerfesten Kitt (Ofenkitt) nehmen, den gibts in jedem Baumarkt.

 

Gruß DerSchlosser

Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!