Einfacher Bauernrosschinder

25. September 2014 um 20:27
Hallo Kollgen,
hier nun der Fertig bearbeitete und geschwärzte Rossschinder.
Die sehr simple Herstellungsmethode betrachtend und die recht einfache (Nach-)Bearbeitung betrachtend kam ich auf den Namen Bauernrosschinder, da wohl eher für´s einfache Volk gedacht.




Geschliffen ist der Rosschinder an der Schlagseite, an der Innenseite der Spitze und an der Unterseite des Hakens.
Das ganze wurde dann noch Schwarzgebrannt um einen gewissen Korrosionschutz zu bewerkstelligen.

Da das ganze rein als Dekostück gedacht ist wurde hier nur Baustahl als Material verwendet. Ausgangsgröße müsste 30x8mm gewesen sein.

Viele Grüße,
Alex
26. September 2014 um 11:34
Wieso Rossschinder? Sieht wie ein Feuerwehr- oder Bootshaken aus.

Gruß

DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
26. September 2014 um 18:04
Servus Martin,

Wobei nach jetztigen Recherchen das ganze eher eine Glefe darstellt (Einerseits lange klinge, am rücken ein Haken).
Im Englischen werden alle diese Arten unter dem Namen "Billhook" zusammengefasst, die machen sich´s wieder leicht

Bei dem hier sind ja mehrere Klingenseiten vorhanden, diese dienen Hauptsächlich dazu Reiter von ihren Pferden zu hohlen oder letztere Kampfunfähig zu machen.

Viele Grüße,
Alex
26. September 2014 um 18:21
Bei dem hier sind ja mehrere Klingenseiten vorhanden,

Ja das stimmt, alles klar!

Gruß DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
26. September 2014 um 18:30
Ich kenne das als Einreireisshaken, aber ohne schärfe
1. Oktober 2014 um 17:45
Hallo,

diese Teile haben mannigfaltige Namen... u.a. eben Roßschinder oder eben auch italienische Halmbarte etc.

Zur Funktion:

Mit den Haken konnte man prima Berittene vom Pferd ziehen, mit der Stechspitze das Pferd auch auflaufen lassen (daher wohl auch Roßschinder?!) und mit der Hiebklinge hatte man mächtig viel Wums. Das ganze ist wohl mit der Panzerfaust des späten Mittelalters gleichzusetzen.. Nicht schön, aber effektiv.

Zur Arbeits:

Die Form gefällt mir ganz gut, vielleicht hätt man den Haken etwas mehr runden können.
Mir gefällt das Finish aber nicht. Es ist mir zu rau. Zu der Zeit wurden Stangenwaffen eigentlich ordentlich verschliffen, und eine Bauernwaffe... naja, widerspricht sich eigentlich da schon fast von selbst. Improvisierte Waffen wie die Mistgabel oder ein Kriegspflegel oder eine Kriegssense sind da noch was anderes. Diese sind einfach umfunktionierte Gebrauchtsgegenstände vom Hof. Hier handelt es sich vom Schmieden her schon um eine explizite Waffe....
Ist wohl eine Interpretationssache. Sonst find ich das Teil ok :)
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
1. Oktober 2014 um 17:58
Hallo Lutz,
Danke für die Kritik!
War auch mein erster in der Form... Beim nächsten will ich natürlich besser werden

Grüße,
Alex