Propan/ Sauerstoff satt Acetylen/Sauerstoff?

19. März 2010 um 07:22
Hallo zusammen,

hab gelesen, man kann anstatt Acetylen auch Propan nehmen. Ist ja erheblich kostengünstiger. Nur stellt sich mir die Frage und Google war auch nicht mein Freund: Brauche ich da jetzt einen speziellen Brenner, oder kann ich jeden beliebigen Autogenbrenner hernehmen?
Mir gehts primär um schnelle und punktuelle Erwärmung, um nicht wegen wegen Kleinigkeit die Esse anzufeuern bzw. wenn die Teile zu groß sind.
Gefunden habe ich Propan/Sauerstoff-Zwillingsschlauchgarnituren, dann brauch wohl ich noch
- Druckminderer Sauerstoff
- Druckminderer Propan
- Rückschlagsicherungen
- Brenner, welchen?

Danke für Eure Beratung
Ich hoffe mal, Ihr seit von meiner permanenten Fragerei nicht genervt!

Schönes Schmieden wünsche ich!
subba
Grüße vom Chiemteich, subba
Gerade, symetrisch und gleich kanns ja jeder (hat ein Schmied mal zu mir gesagt...)
3. März 2011 um 11:31
und hier die Betriebsanleitung für meine Propan-Sauerstoff-Ausrüstung:

















Grüße
Heiner

3. März 2011 um 10:45
in meiner Schmiede habe ich eine Propan/Sauerstoffanlage, die ich nur zum Erwärmen, zum Hartlöten und Brennschneiden nutze.
Zur Ausrüstung: es ist kein spezielles Schlauchpaket erforderlich, genauso ist es beim Griffstück und den Brennerrohren. Das Einzige, das getauscht werden muss, sind die Brennerspitzen.
Der Unterschied: Die Brennerspitzen für Azetylen haben ein "A" auf der Spitze und die für Propan ein "P".
Diese Propanspitzen habe ich schon mal in einem Werkzeugkatalog gefunden. Muss da mal nachsehen, falls Interesse besteht.
Meine Autogensachen habe ich mal ersteigert und stammen noch aus Zeiten der DDR. Funktioniert prima.
Bedienungsunterschiede zu Azetylen: gerade die kleineren Brennergrößen sind etwas sensibel in der Flammeneinstallung und es braucht ein wenig Übung, um die Dinger zum sauberen Flammenbild zu kriegen. Die größeren Brenner sind problemloser.
Ebenfalls benötigt man einen einstellbaren Propan-Druckminderer.
Der Sauerstoffdruck beträgt wie bei den Aze-Brennern 2,5 bar. Das Brenngas wird entsprechend dem Flammenbild eingestellt. Optimal brennt der Brenner, wenn der Sauerstoffdruck mit 2,5 bar wirkt, also Sauerstoffventil am Brenner voll aufgedreht, wenn der Brenner dann brennt.

Schweißen: Stahl kann mit Sauerstoff/Propan nicht geschweißt werden, da die Energiedichte durch das Propan nicht ausreicht. Kupfer schweißen geht.
Erwärmen von Stahl usw: Problemlos
Hart- und Weichlöten: Alle Metalle problemlos

Da ich zum Schweißen die elektrischen Kollegen benutze, oder das im Feuer mache, brauche ich die Schweißfunktion bei Autogen nicht.

Kosten: Was ne Propanbuddel kostet, wißt ihr selbst. Für mich das kostengünstigste Brenngas. Zumal ich das Propan auch alleine ohne Sauerstoff zum Ausglühen von Kupfer-, Messing- und Bronzeblechen benötige.
Graue Buddel habe ich den roten vorgezogen, da überall tauschbar unabhängig vom Gasliefaranten. Ansonsten hängt man bei den roten Pfandflaschen immer am Lieferanten (AGA, Primagas, Südgas, Nordgas und wie sie alle heißen mögen) fest, kriegt aber sein Pfand wieder, wenn man kein Propan mehr benötigt. Die grauen muss man kaufen.
Ne 20 l Sauerstoffflasche habe ich dazugekauft, um nicht in der Miete drinzuhängen. Über die Zeit rechnet sich das für mich. Und so viel brauche ich davon auch nicht, sodaß die Buddel schon viele Monate stehen kann, ohne noch Kosten zu produzieren.

Ich hoffe, das war nicht zu viel ....zum Thema Propan/O2
Heiner
3. März 2011 um 06:22
wir vertreiben in der arbeit technische gase.

neulich hatte ich erst das thema mit nem metallbaumeister. der kaufte propan (33kg) für seine brennschneid-arbeiten.
er meinte aber, das er schon mal das schweissen mit propan versucht hat und es eigentlich nicht zum schweissen geeignet ist. wie schon von alize gesagt, lässt es sich damit wunderbar schneiden oder erwärmen. wer also auch damit schweissen will, dem bleiben nur die teueren acy und oxi flaschen. eine freude für jeden geldbeutel!

 
http://naabtal-klinge.de/

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24. März 2010 um 16:37
Also ich hab mich jetzt mal halbwegs schlau gemacht. Propan statt Acetylen hat den Vorteil dass man mit höheren Drücken fahren kann (bei Acetylen ist man ja auf 1,5 bar beschränkt wegen der Gefahr des Explosionsartigen Zerfalls). Somit wird bei Metallbauern sehr gerne Propan zum Erwärmen und Brennschneiden genommen da man damit schneller Anwärmen kann und sauberer brennschneiden kann. Allerdings sind duch den anderen Druck und der anderen Gaseigenschaften spezielle Griffstücke und vor allem Brenner notwendig.

Höhrt sich eigendlich ja sehr interessant an da man ja für die Propanflaschen keine Miete zahlen muss und sich den TÜV erspart. Zudem hat man ja mit einer Gasesse sowieso ne oder mehrere Propanflaschen. Allerdings braucht man ja immernoch die Sauerstoffflasche.

Wenn Du da interesse hast kommst du sowieso nicht drumherum dich beim Schweißfachhändler schlau zu machen. Wenn du das machen solltest kannst du ja mal alle Fakten zu dem Thema hier einstellen.

Gruß Klaus
19. März 2010 um 14:40
Am Montag kann ich Dir genaues sagen.

Soweit ich mich erinnern kann funktionieren die Standartbrenner. Allerdings kenne ich das mit dem Propan als Ersatz nur bei Schneidbrennarbeiten oder zum Anwärmen. Ob man damit noch vernünftig schweißen könnte weiß ich nicht.

Aber wie gesagt ich frag mal nach und am Montag kann ich Dir genaueres sagen.