Bezugsquelle für Titan

9. November 2013 um 03:34
Hallo Kollegen,

zum ersten Mal bin ich mit Titan in der Schmiede in Kontakt gekommen, als ich bei Brian Brazeal in Amerika war. Der hatte einige Schmuckstücke und Zangen aus Titan geschmiedet. Ich finde Titan als Rohstoff gerade für Zangen sehr interessant, weil er hart und flexibel ist wie Federstahl, aber leicht wie Aluminium. Noch dazu hat er eine sehr geringe Wäremeleitfähigkeit, weshalb er dort warm ist, wo er warm sein soll, die Wärme aber nicht wandert.

Mir ist bewusst, dass Titan nur einen sehr begrenzten Anwendungsbereich in der Schmiede hat, aber ich würde dennoch mal welchen ausprobieren wollen für:

1) Zangen, die auch mal warm werden dürfen und dann abgeschreckt werden dürfen müssen (z.B. fürs Härten sehr kleiner Dinge)

2) Schmuck und anderer Kleinkram quasi als Gag

3)  Bestimmte Werkzeuge und Anwendungen, bei denen die Eigenschaften von Titan von Vorteil sind.

Nur stellt sich mir die Frage wo man das Zeug den her bekommt. Kann mir einer von euch eine Bezugsquelle nennen und eventuell ein paar Produkte aus Titan, die man häufig als Schrott finden kann?


Liebe Grüße
- Daniel 
9. November 2013 um 07:38
Hallo,

an Titan sollte eigentlich recht gut ranzukommen sein, auch über den "normalen" Handel, da Titan ja immer häufiger verwendet wird.
Verwendung findet Titan im Protesenbau (ich rate davon ab hier den Schrottplatz nach passenden Teilen abzusuchen)
oder in der Luftfahrtindustrie. Man sollte aber dabei nicht vergessen das Titan wohl nicht ganz günstig ist.

Bei kleinen Zangen die auch mal warm werden dürfen, frage ich mich.. warum du da nicht einen niedrig ligierten Stahl nimmst, der nicht sofort glashart wird... oder eben einfach einen Baustahl, wenn denn die Zange nur kleinigkeiten halten soll, reicht da ein Baustahl voll und Ganz, aber man kann natürlich auch Titan nehmen

Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
9. November 2013 um 08:17
Im Inet sind viele Händler zu finden, da kriegst du alle möglichen Querschnitte und Bleche.
Konkret fällt mir hier THG (Titan-handels-Gesellschaft) ein. hab da mal gekauft, alles ist gut

Meines Wissens ist es allerdings so, dass Titan aufgrund seiner hohen Sauerstoff-affinität bei öfterem Erhitzen über eine gewisse Temperatur rasch hart und spröde wird. Einen versuch ist es, glaub Ich, trotzdem wert. Mal eine Zange, viel mit der arbeiten und dann beobachten.

Ich mach grad einige Zangen aus Nirosta, Das Zeug ist zäh wie Seuche und hat auch wenig Probleme damit, abgeschreckt zu werden. Langzeiterfahrung hab ich damit allerdings auch noch keine.

Viel Spass beim experimentieren!

Grüße aus dem Mostrviertel
Lorenz
9. November 2013 um 10:32
besonders erwähnenswert ist allerdings auch die verdammte
zähigkeit beim schmieden dagegen ist va wie butter !
und natürlich die standhaften anlassfarben :
besonders das tiefe blau ist ein traum !
gruss,thomas