Calla Kerzenständer
Calla Kerzenständer
27 de outubro de 2013 01:30LG
- Daniel
zunächst möchte ich mich Klaus anschließen: Schöne Arbeit und sehr sauber ausgeführt!! Die Blüte gefällt mir gut!
Allerdings habe ich einige Kritikpunkte:
Zunächst die technische Seite.
Warum hast du dir die Mühe gemacht die komplette Länge auszuschmieden? Abgewickelt ist das doch schnell mal 1m Material oder?
Also da wäre ich faul genug gewesen die Blüte und das Blatt auf dem 16er Material zu schmieden und dann an einen 10er oder 12er Rundstab feuerzuschweißen.
Jetzt zur Gestaltung:
Was mir gut gefällt ist, dass das Blatt ähnlich wie bei den echten Blumen weit unterhalb der Blüte positioniert ist.
Allerdings passen die Riffeln im Blatt nicht so richtig. Die wirklichen Calla-Blätter sind glatt.
Ich finde es geht nicht darum eine perfekt originalgetreue Blume zu schmieden, jedoch finde ich die Blattstrukttur, abgesehn vom biologischen Aspekt, optisch nicht passend.
Zu letzt möchte ich den Knick am Fuß ansprechen. Irgendwie zu winklig und nicht zur restlichen fließenden Optik passend.
Ebenso das leicht vom Stiel abgeknickte Blatt.
Auf jeden Fall jedoch eine schöne Idee und eine gute, jedoch verbesserungsfähige Umsetzung!
Gruß
Willi
Was das originalgetreue angeht bin ich etwas anderer Meinung. Ich habe mich in meiner Anfangszeit ebenfalls daran versucht. Bei Kalla´s wachsen alle Stiele der Blätter und der Blüten sehr gerade aus einem Ballen heraus. Dazu sind die Blätter Pfeilspitzenförmig und sehr groß. Will man sich also ans Original halten wird das ganze zwangsläufig recht kompackt. Zudem wäre die Umsetzung aus 16mm rund ohne Feuerschweißung nicht möglich gewesen. Und diese Vorgaben scheind sich Daniel ja gesteckt zu haben. Der Kerzenständer wirkt sehr leicht und fließend. Dass die Blattform so nicht stimmt akzeptiere ich als Künstrerische Freiheit.
Ein Tip von mir noch. Wenn man solch einen geraden Stiel wie der der Blüte ins Zentrum einer Skulptur stellt und dieser zu perfekt gerade ist, wirkt das oft unnatürlich. Bei dir hats geklappt bei mir damals nicht.
P.S. Und danke dass du diesen komischen Kringel an dem Zipfel der Blüte nicht gemacht hast.
Du warst dir mal wieder nicht zu schade gewesen eine ausführliche und Konstruktive Kritik zu schreiben. Erst mal danke für das Lob! Ich muss hierzu sagen, dass ich mir einiges an künstlerischer Freiheit gelassen habe. Ich finde halt glatte Blätter sehen geschmiedet selten besonders gut aus. Ich habe in so einem tschechischen Video mal eine Lilie gesehen die wirklich fast 100% originalgetreu ausgesehen hat. Das hat aber ein Meister mit Zuschläger aus 60x10mm Flachstahl (o.Ä.) ausgeschmiedet und die Möglichkeit hatte ich gestern Abend nicht. Was vielleicht noch ein bisschen besser ausgesehen hätte, wären die "water leaves" die Aspery so oft verwendet, aber auch dazu braucht mal viel spezielles Werkzeug und Zeit...
Du hast Recht, es waren glaube ich exakt 980mm. Ich habe es nicht Feuergeschweißt, weil ich erstens finde, dass ein warmgewalzter Stab Stahl nicht so natürlich und lebendig aussieht, wie wenn man das ausschmiedet. Die Struktur ist eine Verjüngung von der Blüte abwärts, dann läuft es parallel und dann eine Verjüngung vom Blatt abwärts. Und zweitens, weil man bei diesen Materialstärken die Schweißnaht fast immer sieht, drittens das Aussehen des Stahls auch wegen der Oxidation leidet und viertens so was immer abbrechen kann, bei den schlechten Stahlqualitäten, die wir heute haben. Hätte ich den Rundstahl so überschmiedet, dass er genau so schön aussieht, wie das Ausgeschmiedete und so stark angestaucht, dass eine feste und unsichtbare Verbindung entsteht, die sich auch in die Gesamtstruktur einschmiedet, das dann verschweißt und das Schweißgeschmadder dann sauber gemacht, dann hätte ich sicher fast genauso lange gebraucht. Von Fehlversuchen mal ganz abgesehen... Ich habe im Feuerschweißen nicht allzu viel Erfahrung. Jemand, der das aus den FF kann, für den wäre das sicherlich eine Möglichkeit Zeit zu sparen. Am liebsten wäre es mir jedoch das mithilfe eines Lufthammers auszurecken, das geht schnell und du hast die Qualität einer Arbeit aus einem Stück.
Mit den Biegungen gebe ich dir Recht. Die hätten flüssiger aussehen können. Da habe ich noch net so viel Erfahrung drin und in Ermangelung von Arbeitszeit gestern um Mitternacht habe ich mich entschieden, dass das für das Auge des Leihen flüssig genug aussieht. Mithilfe eines Gasbrenners und mehr Zeit und ggf. die richtigen Schablonen ginge da sicher noch einiges.
Danke nochmal, dass du dir die Zeit gemacht hast, das ein wenig zu analysieren.
Liebe Grüße
- Daniel
ich denke ein Forum lebt von konstruktiver Kritik!
Immer nur "...schön..." und "...gefällt mir..." hilft keinem weiter, aber das hatten wir ja schon an anderer Stelle.
Zunächst einmal für diejenigen, die es nicht kennen das Video von dem Daniel erzählt hat: Klick
Man sieht sehr schön wie man mit einfachen Mittel (Handhammer, Spalthammer/Schrothammer, Zuschläger und zwei einfache Zangen) ein sehr beeindruckendes Ergebnis erzielen kann!
Folgendes habe ich allerdings noch zu erwidern, dann bin ich auch wieder ruhig
(...) Aussehen des Stahls auch wegen der Oxidation leidet
(...) Von Fehlversuchen mal ganz abgesehen...
So kann man bei einem Fehlversuch nochmal ansetzen, da man noch genug Material zur Verfügung hat.
Außerdem muss/kann die Schweißstelle anschließend gründlich überschmiedet werden, was ein optisches "Verschwinden" der Schweißung und der Oxidationsspuren zu Folge hat.
Um das Feuerschweißen zu üben sind solche Arbeiten ausgezeichnet geeignet.
Die Belastungen, die die Schweißung aushalten muss sind sehr gering. Bei einem 1m Langen Werkstück fallen auch die paar Zentimeter nicht auf wenn man mal eine Schweißung versauen sollte.
Und am Ende hat man außerdem noch etwas schöneres als lauter geschweißte "Übungsringe" o.ä. geschaffen.
Gruß
Willi