30. Oktober 2013 um 10:16
Danke danke!

Werkzeug selbst zu schmieden bringt nicht nur viel Erfahrung und Verständnis für das Werkzeug. Man hat dann auch einfach passendes Werkzeug, nichts gekauftes, was dann den Normen aber nicht den Bedürfnissen entspricht

@Didi:
Deine Zangen sind sozusagen "in Bearbeitung"

Gruß
Willi
www.schmiedekunst-weyer.de
30. Oktober 2013 um 09:47
Hallo Willi

Mensch gute Arbeit  da ist nichts zu bemängeln .Ja es gibt sie, die die gerne ihr Werkzeug selber herstellen ,ich selbst muss gestehen, das ich nicht unbedingt da zu gehöre, auch wenn ich dies natürlich tue.
Darum freu ich mich auf die Zangen die du mir versprochen hast

Wir sehn uns

Didi

30. Oktober 2013 um 07:31
Moin Moin,

auch von mir ein Grosses Lob!
Super..

Gruss
Micha
28. Oktober 2013 um 21:01
Hallo Willi,
auch von mir ein großes Lob.
Ich liebe selber hergestelltes Werkzeug.

Grüße

Jörg
28. Oktober 2013 um 20:20
Na, das klingt doch gut ! Sehr gut gemacht

gez. der Theoretiker
Zuletzt bearbeitet: 28. Oktober 2013 um 21:16
28. Oktober 2013 um 19:48
Hallo Willi.

Ich kenne ja schon deine Äxte aber hast schön Präsentiert!

Gruß der pit03.
28. Oktober 2013 um 19:44
Hallo Zusammen,

zunächst vielen Dank für euer großes Lob! Das freut mich sehr!

Nun zur Materialfrage:
Worum es sich bei dem Material genau handelt, weiß ich nicht. Allerdings ist der von Klaus angesprochene Bezug zu Mercedes interessant!
Die Blattfedern stammen aus einem alten Mercedes-Lkw. (Dem hier sehr ähnlich: Klick)

Wie schon richtig vermutet habe ich die Federn verwendet da sie in einer passenden Materialgröße vorliegen und ich bisher gute Erfahrungen mit diesen Federn gemacht habe.
Ich habe auch bei den teilweise recht schwierigen Schweißungen gut mit dem Stahl arbeiten können und habe eine starke Schneide erzielen können.

Gehärtet habe ich fast immer in Öl. Lediglich das dänische Doppelbeil mit seiner 35cm langen Schneide hat nicht in den Ölbehälter gepasst und wurde also im Wasser gehärtet. (Hab ich mich getraut weil ich das vorher an anderen Stücken schon erfolgreich getestet habe)
Angelassen wurde bei allen Werkzeugen mit Restwärme oder dem Schmiedefeuer! Wir wollen ja traditionell bleiben!

Nach dem Anlassen habe ich oft einen kleinen Härtetest durchgeführt. Ich gebe zu dass es mir nicht bei allen Werkzeugen gelungen ist das Stahlpotenzial voll auszureizen.
Vor dem Härten habe ich die Schneiden mit der Flex geschliffen...so scharf wie sie dann eben werden. Nach dem Härten und Anlassen habe ich dann z.B. einen Axtkopf in die Hand genommen und mit der Schneide auf einen 12mm Rundstab geschlagen. Der Rundstab hatte dann eine kleine Kerbe und die Schneide des Axtkopfes zeigte keine Spuren.
Anschließend wurde dann mit dem Wasserschleifstein der Endschliff durchgeführt.

Ich finde das ist ein überzeugendes Ergebniss und reicht mir persönlich zur Holzbearbeitung. Auch die Ergebnisse am Holz konnten mich überzeugen. Mit den Stemmeisen konnte ich auch bei Hartholz "hobelglatte" Schnittflächen erzielen.



da steckt viel Arbeit drin aber das macht nix wenn dann sowas dabei rauskommt.



Also zwischendurch ist auch manchmal Mist rausgekommen. Zweimal hatte ich eine im Härtebad gerissene Schneide, was draran lag dass ich falsch eingetaucht habe und so die Schneide Zugbelastungen abbekam....Bartäxte erfordern eine besondere Vorgehensweise beim Abschrecken!
Einmal hatte ich eine Schweißung die nicht halten wollte.

Aber wenn man sich seine kaputten Teile dann anguckt und drüber nachdenkt dann erlangt man meist sehr hilfreiches
praktisches Wissen



Gruß
Willi
www.schmiedekunst-weyer.de
Zuletzt bearbeitet: 28. Oktober 2013 um 19:57, Wilhelm Weyer
28. Oktober 2013 um 18:52
Nun ich bezweifle dass Spiralfedern generell aus 51CrV4 sind. Was ich weiß ist, dass Mercedes und Volvo meist 51CrV4 oder 58CrV4 verbauten, sowohl bei Spiralfedern als auch bei Blattfedern. Große Spiralfedern von z.B. Unimog sind sicher daraus. Das ist so ziemlich der belastbarste Federstahl den ich kenne.

Ansonsten sind Blattfedern bis 10mm oft aus 55Si7 und darüber 65Si7.

Blattfedern haben schöne Materialgrößen zum verstählen solcher Werkzeuge. Sie sind aber vermutlich nicht so schneidhaltig wie andere Stähle. Ich würde eher Stähle wie C70, 75Cr1, 85CrV2, C90, C100 wählen, gerade bei Werkzeugen die sehr präzise geführt werden wie die oben aufgeführten. Also nicht gequält, verkantet usw. werden. Die von mir genannten Stähle werden auch für die Holzbearbeitenden Werkzeuge wie Sägeblätter, Stechbeitel verwendet. Allerdings sind sie meist nicht in geeigneten Querschnitten verfügbar, es sei denn man kauft gezielt dafür ein. Sie sind schneidhaltiger bei hoher Zähigkeit.

Willi weis was er tut und hat sehr viel praktisches Wissen. Deshalb interessiert mich auch wie er über seine Materialwahl, bzw deren Leistung denkt.
28. Oktober 2013 um 17:59
Schöne Sammlung Willi, da steckt viel Arbeit drin aber das macht nix wenn dann sowas dabei rauskommt.

Ein kleiner Tipp, Spirlfedern sind besser als Blattfedern, die sind in der Regel aus 51CrV4 das ist ein super Stahl.

Grüße Peter 
meine Homepage

Einfach nur schön das Schmiedeleben



28. Oktober 2013 um 17:32
Jedes Bild ein neues "Oha!" oder runterhängende Kinnlade....

Sehr schön sehen die Werkzeuge aus und was ich besonders gut finde: sie wurden nicht nur einfach so hergestellt, sondern sind selber geschmiedet und eingstielt, wenn nicht sogar der Stiel selbst gemacht ist und vorher wurde auch wohl ordentlich geplant nd recherchiert. Ich finde das einfach super!

@Kläus: Welchen Stahl würdest du für Holzwerkzeuge wählen und was ist nachteilig am Federstahl?
Viele Grüße!
  Nils
28. Oktober 2013 um 17:19
Nabend Willi,

genau mein Geschmack. Eine Kiste voller Werkzeug, aber Werkzeug das man brauchen kann. Nix zum hinstellen und anschauen! Man kann damit wieder was neues machen, ohne auf High-Tech-Firlefanz zurückgreifen zu müssen.

So entstanden Zivilisationen


Ingo

 
http://naabtal-klinge.de/

........ Eins bist du dem Leben schuldig, kämpfe! oder trags mit Ruh - Bist du Amboss, sei geduldig. Bist du  Hammer schlage zu!..........

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Es sind die Fantasten, die die Welt in Atem halten und nicht die Erbsenzähler!
28. Oktober 2013 um 16:28
Super Willi, wie gewohnt von dir, perfekte Schweißnähte !

Ich ahne dass es an der Verfügbarkeit lag, oder warum hast du keinen C-reicheren Stahl zum verstählen genommen?

Wie schlägt sich der Federstahl?
28. Oktober 2013 um 16:11
boaaaah! Wahnsinn! Chapeau! Hut ab! Bewunderung!
Da gewinnt dein Claim "Jedes Werkzeug ist es wert von einem selbst hergestellt zu werden" eine vollkommen neue Bedeutung!
Schön zu sehen, wo ich mal hinkommen will!
LG aus Niederösterreich!
Stephan
28. Oktober 2013 um 13:51
Im vorerst letzten Abschnitt stelle ich noch eine Doppelaxt vor und einige Bilder von Holzarbeiten wie der Schale.

Die Doppelaxt: Unterschiedlich geschliffene Schneiden, eine Seite ist mit meinem Schlagstempel markiert, damit man die Schneiden schneller voneinander unterscheiden kann. Sehr langer Stiel.
Eignet sich super zum Bäume fällen, was ich bereits ausführlich getestet habe
Das Auge ist mir leider zu klein geraten. Daher ist dies auch die Axt mit der ich am wenigsten zufrieden bin...

-91cm Gesamtlänge
-beide Schneiden 90mm
-1750g Gewicht (lässt sich sehr gut Schwingen!!)

P1020673.jpg

P1020674.jpg



Zum Abschluss mal der derzeitige Stand der gesamten Sammlung:

P1020656.jpg

P1020679.jpg


Und mit diesen Bildern kommen wir auch gleich auf die Schale zu sprechen.
Aus Pappelholz geschnitzt (ein Spaltstück eines Baumstamms). Ich habe beim Schnitzen/bei der Formgebung den natürlichen Dreh des Holzes beibehalten, er Boden der Schale ist aber parrallel zur Unterseite.
Außemaße:
-90cm Länge
-45cm Breit
-in der Mitte 25cm Höhe

Gewicht...keine Ahnung....Ich kann sie heben....
Ich schätze aber mal 20-30kg.

P1020675.jpg



Zu aller letzt möchte ich noch auf eine andere Holztechnik zu sprechen kommen.
Inspiriert hat mich wieder ein Video: Klick

Also habe ich angefangen mit Balken herzustellen. Der Balken auf dem das Tanzpaar tanzt ist auch herbei entstanden: Klick

Beim folgenden Balken ist nur mit zwei Werzeugen gearbeitet worden! Die große Bartaxt und die Stemmaxt.

Balken aus einem Runholz hauen--> nur die Bartaxt verwendet!
Zapfen herstellen--> nur die Stemmaxt verwendet!

P1020677.jpg

P1020678.jpg



Hiermit schließe ich vorerst ab!
Ich hoffe euch gefällt mein Werkzeug!

Die eine oder andere Axt wird in Zukunft sicher noch dazu kommen...

Gruß Willi
www.schmiedekunst-weyer.de
Zuletzt bearbeitet: 28. Oktober 2013 um 15:32, Wilhelm Weyer
28. Oktober 2013 um 13:25
Nun kamen die Breitbeile und Äxte um die Außenseite der Schale behauen zu können.
Die Schneiden sind aus Teilen der Blattfeder. Die Schweißung sitzt aus Gründen der einfacheren Herstellung immer dort wo der Axtkörper in die Breite Schneide übergeht.

Angefangen bei einem kleinen Breitbeil mit kurzem Griff.
-49cm Gesamtlänge
-130mm Schneide
-1100g Gewicht.

P1020667.jpg

P1020668.jpg



Weiter gehts mit einer großen Bartaxt.
-62cm Gesamtlänge
-190mm Schneide
-1700g Gewicht

P1020665.jpg

P1020666.jpg



Die Reihe der Breitbeile/Äxte schließt ein sog. dänisches Doppelbeil.
Das Auge ist nach der selben Methode wie in diesem Video geschmiedet: Klick
-71cm Gesamtlänge
-350mm Schneide (das Härten hat Nerven gekostet!!!)
-1450g Gewicht

P1020669.jpg

P1020670.jpg

P1020671.jpg



www.schmiedekunst-weyer.de
Zuletzt bearbeitet: 28. Oktober 2013 um 13:56, Wilhelm Weyer