Richtiges Härten

2. März 2014 um 15:21

Nun ja nach meinen ersten Versuchen mit Messern ist für mich immer noch das Härten das grosse Risikofaktor .

Bis jezt hab ich immer die Klingen in eine Bucht aus Schamotsteinen gestellt und mit dem Butan Lötbrenner und einer Fix Aufgestellten Lötlampe erhitzt . Dabei habe ich immer eine schöne helle Rotglut - Helle Rotglut erreicht .Mal hat es Funktioniert dann auch wieder nicht .

zB.Glühe ich gern die Geschliffene Klinge und las sie langsam Auskühlen dann ist sie Butterweich , Dann Härte ich wieder auf Helles Rot aufgeheizt und dann in Öl abgeschreckt . Der Stahl wird zwar Härter aber so richtig fest wird er nicht . Kann das Messer mit einem Schrauberbit noch Ritzen .

Bin ich nch zu Kalt soll ich auf ein dunkles Orange gehen ? Bei der Temperatour ist mit dem Lötbrenner dann aber schluß !

und in der Schmiede traue ich mich noch nicht darüber die Klinge so gleichmässig zu erhitzen .

Hab da vor Kurzem einen Bericht über ein Chinesisches Schwert aus Damast  gesehen welches in Deudschland für das Museum in china gemacht wurde . Der Schmied hat einfach in einer länglichen Stahlrinne ähnlich einer Dachrinne jedoch Dickeres Material mit Holkohle gehärtet und das ohne Gebläse soviel man im Bericht gesehen hat  . 

Kann man in normaler Holzkohleglut die Temperatour von 800 - 900 Grad erreichen ??

Was haltet ihr von den Infrarot und Lasterthermometern zur Hitzebestimmung  ??

 

 

2. März 2014 um 15:51
Härten ist ja erstmal von der Stahlsorte abhängig. Bei Edelstahl und besonderen LEgierten Stählen kann es sen das eine Härtetemoeratur von 1200 rad sehr lange gehalten werden muß. Diese Art von Härten sollte man umbedingt zur passenden Härterei geben.
Aber unsere "Einfacen" stähle werden alle so bei ca 820-850 Grad gehärtet das geht eigentlich recht einfach wenn man einiges Beachtet.
1. Sollte man die Klinge recht schnell auf Temperatur bringen. Ich mache das in der esse bei 3/4 tel Gas.(Luft in der Kohlenesse)
2. Die Haltezeit ist bei klingen fast marginal und vrnachlässige ich meistens bis die Klinge gleichmäßig Dunkel Orange ist ist sie auch lnge genug gehalten.
3. Probe am Magneten ist eines der einfachsten Temperatur bestimmungsmittel. Ist sie unmagnetisch ist der Stahl auf Temperatur.
4. Jetzt ins ÖL angewärmt oder normale Temperatur ist eigentlich eine Glaubensfrage.
5.Abgeschreckt ca 20 Sec. reichen aus immer schön schwenken im ÖL.
6.Sofort nach dem Sauberwichen aus dem Ölbad die Klinge vorsichtig Richten wenns geht nicht mit dem Hammer draufschlagen das       gibt Macken.
7. Anlassen bei ca 2 X 180 - 230 Grad im Backofen mit Zwischenzeitlichem Abschrecken im Wasser.
Wenn du die Punkte einhälst sollte eine ordentlcihe Härte zu erzielen sein.
Allerdings nur bei Stählen die auch genug Kohlenstoff haben würde mal sagen ab C60 aufwärts.
Bevor nun jemand schreit auch c 45 wird Hart aber zum Glasritzen wird es wohl nicht reichen.
Viel Spaß beim Härten
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
2. März 2014 um 19:15
Hi Dragonfire,
ich härte immer in meiner Holzkohleesse.
Ich heize die Kohle richtig druch, dann drehe ich die Luft weg und lege die Klinge ein und je nach Bedraf wieder etwas Luft dazu.

Wichtig ist, dass Du möglichst alle Lichtquellen abdrehst, da Du sonst die Glühfarbe nicht einschätzen kannst.

Viel Erfolg.

Grüße

Jörg
2. März 2014 um 19:33
Wichtig ist, dass Du möglichst alle Lichtquellen abdrehst, da Du sonst die Glühfarbe nicht einschätzen kannst.

Nochwas nicht zu lange in der Glut bzw Feuer lassen und keine Luft ranlassen sonst verzundert dir das gute Stück. Es sollte ja schon fix und fertig geschliffen in die Esse. Aber nur bis ca 2 zentel an der schneide den rest dann nach dem Härten auf einem Wasserstein scharf machen.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
4. März 2014 um 10:47
Hi,

das mit dem Härten klappt bei mir ganz gut aber ich habe schon zwei mal versucht nach dem Härten zu richten aber beide male ist mir die Klinge gebrochen! Die eine war aus 1.2842 und die andere aus 1.4112! Kann es sein, dass das Richten direkt nach dem Härten nur bei einfachen Kohlenstoffstählen funktioniert? Ich hatte mit leichten Schlägen auf dem Amboss versucht eine leichte Krümmung der Klinge zu richten aber wie gesagt ohne Erfolg.  Ach ja, ich habe die Klingen auf einer kleinen Stahlplatte aufgelegt, damit sie hohl liegt.

Gruß

Frank
Zuletzt bearbeitet: 4. März 2014 um 10:48, Frank Friesen
4. März 2014 um 12:07
servus Effzwo.
Härten generel ist ein nicht zu unterschätzendes Kapitel. War bei uns ein eigener Lehrberuf.
Zum Richten nach dem Härten: hab etliche Damastklingen gerichtet. Du mußt mit der Temp. noch über der sog. Perlitnase sein. Ich machs so: ich kühle die Klinge bis ca. 150 Grad ab, dann kannsd mit wenig Kraft richten. (frei Händig) Sobald die Temp. in die nähe von 100 Grad kommt is vorbei, da bricht sie dann. Zum richten leg ich eine Kupferplatte unter und richte mit einem balligen Kupferhammer, da hast dann keine Einschläge. Die Klinge auf keinen Fall hohl legen.
Eine weitere Methode ist mit einem sog. Richthammer, der hat eine spez. Bahn, ganz feine Macken einzuschlagen bis die Klinge passt, und diese dann auszuschleifen.

lg

Walter
4. März 2014 um 18:58
Was auch sehr wichtig ist man kann nur ca 30-50 sec nach dem härten noch richten. danach ist die linge schon zu hart und kann brechen muß nicht. Mag sein das es wie Walter schrieb auch mit der Resttemperatur zusammenhängt.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
5. März 2014 um 06:14
Hallo Alex ich will dir da nicht widersprechen, zumal du ein Foto eingestellt hast wo es ging. Allerdings solltest du bedenken das die Rede von Messern war. die dünnen Querschnitte lassen ein Ritzen nicht zu da der Stahl viel zu spröde wird. In der Literatur ist von max 58 HRC die rede und das ohne Anlassen. Das macht eine Messerklinge nur einmal mit. Deine Beilgeometrie macht das unangelasen ne weile mit wenn du aber nach vorschrift anläßt muß es bei ca 500 Grad geschehen und dann wird er definitiv zu weich um Glas zuritzen.
Da es bei dir geklappt hat zeigt aber das es en sehr komplexes Thema ist.
Auch erhebe ich bei meinen Beiträgen nie, den Weisheits letzen Schluß, ich bin ja kein Metaller, lediglich jemand der Messer macht und die selber härtet. Eine Härterei habe ich bis her noch nicht beauftragt für meine Sachen.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
Zuletzt bearbeitet: 5. März 2014 um 06:15, Martin
5. März 2014 um 12:30
@Feuerkäfer: Die Literatur behandelt aber auch nicht so dünne Geometrien, wie Messer- oder Beilklingen, sondern nur den Standard: Stirnabschreckversuch nach Jominy. Bei dünnen Geometrien sind durchaus noch 1-2 Rockwell mehr drin.

Und warum sollte man C45 auf 500°C anlassen? Wir wollen diesen (Vergütungs)Stahl doch gar nicht vergüten. Ich lasse Beile, die ich für mich mache, je nach Verwendungszweck zwischen 180°C und 300°C an.

Grüße Willy 
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
5. März 2014 um 13:11
Ich lasse meine Stähle die ich verarbeite auch nur bei 180 -220 Grad an 2 mal ne Std. Aber in der Literatur steht eben das der C 45 da war ja die Rede von wenn er zum Einsatz kommt auf 500 Grad angelassen werden soll. Der C 445 ist nicht zur Härtebildung ausgelegt sondern zum Dauerhaften Verschleiß und Zähigkeit. Wenn man den Sstahl allerdings "zweckendfremdet" Messer und Beile dann muß man ihn ach anders behandeln. Nur ist das nicht sein zugedahter Einsatzzeck. Gehen tut´s scheinbar doch wie Alex es bewies. Allerdings soll es riesige Unterschiede in der Härte von Glas geben. So soll Grün und Braun weicher sein als Weiß / Klar Glas.
Das ist aber alles aus der Literatur selber bin ich kein Glasfachmann.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
5. März 2014 um 17:22
Ich glaube das es Feuerkäfer darum gin nicht den "riesen Disput" auszurufen...

Er wollte einfach seine Erfahrung teilen und zu einer Stütze für Einsteiger machen.

Ich finde die Anleitung klasse, und auch Walters Tip schnell noch in der richtigen Temperatur nachzurichten.
Davon lebt doch der "Hobbybereich"

Wen die weiterführende Härterei, und die dafür nötigen Formeln interessieren, der muss doch eh viel tiefer in die Materie einsteigen und sich viel theoretisches Wissen zulegen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Alex sich Gedanken gemacht hat welsches Glas härter ist oder wie lange seine Anlasszeit war.

Mir geht es ähnlich....
Bis ich mich ein wenig besser informiert hatte, waren bei mir alle Messer irgendwie gehärtet (komischer weise hab ich noch nix von einem gebrochenen, oder verbogenem gehört).

Das das natürlich nicht reicht um jetzt Survival-messer zu machen, wie Ingo wo man quer zur Maserung Chuck-Norris-bäume umhaun kann indem man hinten mit nem Hammer drauf haut ist auch klar....

.... Aber wenn ich das will frag ich ihn doch einfach, oder den Klaus, oder einen anderen "Profi".

Ich hab noch nie erlebt, dass eine Disskusion über richtiges Härten der technischen Wahrheit gediehnt hat, sondern nur Zwistigkeiten von typisch deutschen Charakter.

1.Auf dem Grabstein stand "hatte Vorfahrt"

2. Zwei Anwälte 3 Meinungen.

Ich finde die Anleitung einfach (und für Hobbyisten geeignet), gut gegliedert und einfach GUT.

Grüße Moritz
5. März 2014 um 19:57
Je mehr verschiedene Meinungen ein Anfänger lesen kann, desto höher ist doch auch die Wahrscheinlichkeit das das Richtige für ihn dabei ist... von dem her, ich stehe voll auf Moritz's seite.

Ausserdem darf man hierbei nie ausser Acht lassen was man denn nun letztlich mit der Härterei erreichen will... Die Differenzen sind meiner Ansicht nach so groß, dass man keine Grundanleitung dazu geben kann... allerdings heist das: Abschätzen, oft machen und einfach mal ausprobieren.
Was ich z.B. mal ganz spannend fand, man nehme verschiedne Stähle (z.B. Baustahl, C45, Federstahl, Feile usw.) schmiede handliche Stücke aus und vollziehe die Wärmebehandlung bei diesen. Dann diversen Tests unterziehen, z.B. Bohren, Schlagtest im Schraubstock, Sägen (Handbügelsäge) usw.
Ausprobieren
Ausprobieren
Ausprobieren
Helfen tut auch oft der Stahlschlüssel, da kann man sich vorher schlau über diverse Temperaturen machen, im Netz sind auch sämtliche Stahlbezeichnungen vorhanden, dort kann man sich also auch schlau machen...

Das alles ist natürlich wieder nur meine Meinung!

Viele Grüße
Alex
5. März 2014 um 22:56
Ausserdem darf man hierbei nie ausser Acht lassen was man denn nun letztlich mit der Härterei erreichen will... Die Differenzen sind meiner Ansicht nach so groß, dass man keine Grundanleitung dazu geben kann...

Da muss ich mal ganz kurz ein wenig widersprechen! Ich gebe regelmäßig Grundanleitungen zum Härten! Und: Bisher kamen alle denen ich sie gegeben habe damit ganz gut zurecht!

Härte: Der Widerstand eines Körpers gegen das eindringen eines anderen Körpers...

Diese Widerstandsfähigkeit will ich mit dem Prozess "Härten" erhöhen. Das wollen wir alle beim Härten erreichen.

Ich sage: es kommt darauf an was man Härten will.

Und wenn wir hier Hämmer mit Messern und Äxte mit Meißeln vergleichen ist das so als würden wir Äpfel mit Birnen vergleichen! Ist zwar alles Werzeug (Obst) aber das wars auch schon an Gemeinsamkeiten!

Also wäre es doch sinnvoller das Härten verschiedener Werkzeuge differenziert zu beschreiben. Denn ich werde alleine aus Gründen der Gewinnmaximierung und des ehelichen Friedens keine Meißel in den heimischen Backofen stecken!



Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk

Oli


Zuletzt bearbeitet: 5. März 2014 um 22:57
6. März 2014 um 04:56
Meine Härteausführungen beziehen sich meistens zum Thema was eröffnet wurde. So hier auch.  Dieses sind die Probleme im ersten Tread
Nun ja nach meinen ersten Versuchen mit Messern ist für mich immer noch das Härten das grosse Risikofaktor . Bis jezt hab ich immer die Klingen in eine Bucht aus Schamotsteinen gestellt und mit dem Butan Lötbrenner und einer Fix Aufgestellten Lötlampe erhitzt . Dabei habe ich immer eine schöne helle Rotglut - Helle Rotglut erreicht .Mal hat es Funktioniert dann auch wieder nicht .

Darauf habe ichdan aufgebaut und die Tips zum härten gegeben. Mit dicken Werkstücken wie Hämmer oder andere Bauteile habe ich ganz wenigg Erfahrung um die weiterzugeben. Deshalb auch der hinweis mit dem C 45 und der Hohen Anlass Temperatur. Dieses habe ich aus Datenblätter.
Also wäre es doch sinnvoller das Härten verschiedener Werkzeuge differenziert zu beschreiben. Denn ich werde alleine aus Gründen der Gewinnmaximierung und des ehelichen Friedens keine Meißel in den heimischen Backofen stecken!

Das wäre ja mal ein Spaß dabei zusein wenn ein Abbruchmeißel im Backofen liegt und deine Frau Kuchen oder Pizza machen will.
Solche Groben Querschnitte sind wohl immer ein Fall für die Esse oder wenns Feudal sein soll den Härteofen.
Für feine Messerklingen darf es dann auch mal der Ofen sein.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
Zuletzt bearbeitet: 6. März 2014 um 09:08, Martin
6. März 2014 um 08:44
??,wieso soll eine Esse oder Härteofen besser/angebrachter sein,als eine Backröhre zum anlassen von Meißel,sie muss doch nur die zu erreichende Temperatur erreichen.

Gruß Maik
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