Hufeisenschmiedehammer

10. April 2014 um 23:43

Hallo Leute,

Endlich habe ich die Zeit gefunen ein Projekt anzugehen, welchesmir schon seiteinigen jahren inm Kopf herumgeistert. Ich habe vor einigen Wochen damit begonnen einen Hufeisenschmiedehammer aus Damast zu fertigen. Nun bin ichan einem Punkt angelangt, wo ich erste herzeigbare Ergebnisse präsentieren kann. Diese möchte ich euch nicht vorenthalten.

Damasthammer.jpg

So sollte das Gute Stück am Endeaussehen.

Vielleicht am Anfang ein paar Eckdaten.

Für den Damast habe ich 1.2842 und Feilen verwendet. Ich hatte hatte 2 Pakete die ich auf 144 Lagen geschweißt habe.

Anschließend wurden die Pakete auf 16 x 16 ausgeschmiedet, tordiert und wieder Quadratisch geschmiedet.

Aus diesem Grundmaterial habe ich mir dann ein Paket aus 4 x 4 Vierkantstäben zusammengeheftet und in einer Presse zu einem Qadrat mit 46 mm Kantnenlänge verschweißt.

Material_01.jpg 

16 Vierkantstäbe a`144 Lagen tordiert abwechselnd links und rechts.

Presse_01.jpg

Die Presse zum Schweißen.

Der Vierkant wurde dann rundgeschmiedet und somit hatte ich das Material für den Kern.

Die Beiden Bahnen des Hammers habe ich aus C 45 gefertigt. und bereits fix fertig gehärtet auf den Kern aufgeschrumpft, da ich eine weitere Schweißung vermeiden wollte.

drehen_01.jpg

Die Drehrohlinge (Kern aus Damast und Bahnen aus C 45)rohling_01.jpg

Hier der momentane Stand. Die Backen sind fertig undaufgeschrumpft. Nun geht es dann an die Fräsmaschine.

Ich werde euchweiterhin auf dem laufenden halten und freue mich über jegliche Anregungen.

Also dann Stück davon.

Christoph

Derschmied_01.jpg

 

 

 

11. April 2014 um 00:18
Sehr schönes Projekt.
144 Lagen finde ich aber schon ziemlich viel ich hätte da deutlich weniger genommen also eher einen Crolle.

Gruß Peter 
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Einfach nur schön das Schmiedeleben



11. April 2014 um 13:46
Ein schönes wie auch dekadentes Projekt :) In der jetztigen Ausführung siehts schon schön aus :)
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
11. April 2014 um 23:27
Hi Pinewood,
die ganze Damastgeschichte finde ich schön, die aufgeschrumpften Backen interessant, aber bei der Vorstellung, dass so viel Schmiedearbeit dann auf der Fräsmaschine landet, schüttelt es mich.

Sorry, aber da kann ich nicht anders.

Grüße

Jörg
12. April 2014 um 08:33
Also ich muss auch sagen... Schönes Projekt

Aber Schmieden ist das ja bis auf den Damast nicht.
Muss man schon auch können.... ich kann nicht gut drehen, aber dafür recht schlecht fräsen

Aber selbst wenn ich es könnte würde ich es bei so einem Projekt nicht tun.


Hast du vor den Hammer zu benutzen?
12. April 2014 um 09:33

Hallo Leute,

 @ Moritz und Ilmarinen, Ein geschmiedetes Messer muss man doch auch mechanisch nachbearbeiten um eine gute Klinge zu erhalten. Ganz abgesehen davon brauche ich eine saubere Oberfläche um die Struktur des Damastes herauszubekommen.

Grüße

Christoph

 

12. April 2014 um 20:41
Hallo Christoph,
ich denke, dass es doch ein Unterschied ist, ob man die Oberfläche schleift oder ob man z.B. das Auge und die Formgebung fräst. Zumindest habe ich das so verstanden.

Herzliche Grüße und viel Erfolg

Jörg
12. April 2014 um 21:18
Hm..  sind hier nicht auch Metallgestalter im Forum?

Ich versteh die Problematik nicht darin das das Teil nachher gedreht und gefräst wird. Hier geht es nachher um einen schön gestalteten Hammer, der dann auch noch handwerklich gut ausgeführt ist, was ja auch keine Selbstverständlichkeit ist.  Und wie schon vor mir bemerkt wurde.. Messer werden auch oft einfach nur noch  in die Form geschliffen.. Oftmals wird die Klingenform ja auch nur noch aus dem Flachstahl rausgeschliffen... Also als metallgestalterisches Objekt ist es doch wunderbar.. und wer sich mal n Fachbuch übers Schmieden anguckt, wird da auch die Dreh- und Fräsmaschine drin finden.
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
12. April 2014 um 21:33
Servus Christoph.
Interesantes Projekt mit ebens interesantem herangehen an das Thema.
Den Mix aus alter Technoligie und neuen Methoden find ich pers. ok.
Kein allzugroßes Vertrauen hätte ich in die eingeschrumpften Bahnen. Ich glaube, dass sich diese Verbindung durchs ständige Schlagen mit der Zeit lockert/löst.
Würde mich aber freuen wenns nicht so währe.

lg

Walter 
12. April 2014 um 23:23

Danke Hacheschmied,

Ich habe in meinem Abschlusszeugniss die Berufsbezeichnung Kunstschmied und Metallplastiker stehen. Ich bin Kunstschmied aus Leidenschaft, aber ich finde es ganz normal für meine Ideen das gesamte Spektrum der Metallbearbeitung zu nutzen.

@Walter,

Ich glaube das die Bahnen doch ganz gut werden. Zugegebenermaßen habe ich aber noch keine direkten Erfahrungen mit Hämmern dieser Art. Ich werde es dich wissen lassen wenn ich den Hammer ausführlich getestet habe.

Grüße Christoph

13. April 2014 um 01:59
Ich bin Kunstschmied aus Leidenschaft, aber ich finde es ganz normal für meine Ideen das gesamte Spektrum der Metallbearbeitung zu nutzen.

Das sehe ich auch so. Der Beruf leidet darunter dass viele immer meinen das muss alles so gemacht werden wie es vor hunderten von Jahren war. Bei keinem anderen Handwerksberuf ist die Zeit stehengeblieben und das sollte auch beim Schmieden nicht der Fall sein.
Hätten unsere Altvorderen die Möglichkeiten gehabt wie wir heutzutage, sie hätten diese mit Sicherheit genutzt und wären begeistert davon gewesen.

Mal ganz abgesehen davon dass auch die Wirtschaftlichkeit eine Rolle spielt. So viele Arbeitsstunden wie oft in alten Arbeiten stecken kann und will heute niemand mehr bezahlen.

Außerdem bin ich überzeugt dass Dein Ergebnis wenn Du es fräst viel schöner wird . Torsionsdamast sieht toll aus wenn man in den Querschnitt eindringt.

Gruß Peter 
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Einfach nur schön das Schmiedeleben



13. April 2014 um 09:27
Bin mal gespannt wie der fertige Hammer ausschaut und ob das mit dem Aufschrumpfen dauerhaft hält. Auf jedenfall wiedermal sehr saubere Arbeitsweise von dir, mit deiner persönlichen Note. Mach so weiter, es macht großen Spaß dir zuzuschauen.

Ich würde aber gerne wissen warum du Feile und 1.2842 für den Grundkörper gewählt hast. Hat das einen Grund warum du den C Gehalt so hoch gewählt hast?

Mit C 45 kombiniert währe der Damast doch leichter zu schweißen/bearbeiten gewesen. Oder?
13. April 2014 um 10:33
Würde man das Haus konventionell lochen/aufdornen, würde es die sehr schön gleichmäßigen Torsionen verzerren. +1 fürs fräsen. Das bringt mich zu einer Frage: Hast du irgendwie markiert, wo oben/unten in deinem Damastklötzchen ist? Nach dem Drehen dürfte das nur noch schlecht erkennbar sein. 

Grüße Willy 
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
13. April 2014 um 22:14

@klaeus: Im nachhinein betrachtet bin ich mit meiner Materialwahl nicht hundertprozentig zufrieden. Die Feilen hatte ich gerade geschenkt bekommen als ich mein Projekt begann. Ich denke aber dass es sich nicht weiter auswirkt, da der gesamte Kern ja nicht einer Wärmebehandlung unterzogen wird.

@  wicon: Deshalb habe ich den Rohling kurz angeätzt. Jetzt kann man die einzelnen Bahnen recht gut erkennen.

Grüße Christoph

 

14. April 2014 um 21:09
Wieso,eigentlich "Minderwertigeres" Material außen
,kein vertrauen in deinem Schweißverbundstahl.
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