Härten eines Längeren Werkstücks (nur wie? )

27. August 2015 um 23:32
Hi Forum,
Ich heiße Felix, komme aus dem Raum Bonn und werde demnächst mit dem Schmieden beginnen.
Da ich mich gerne schon um Vorherein mit möglichen Problemen beschäftige um zusätzliche kosten zu vermeiden, bin ich beim durchgehen meiner “Schmiedevorhaben“ auf ein Problem gestoßen, zu dem ich noch keine ähnliche Frage, geschweige denn eine Antwort, im weiten Netz gefunden.
Und zwar: Gehen wir davon auß, ich möchte ein längeres Werkstück wie eine Schwertklinge härten.
Wie bewerkstelle ich dies in einer Feldesse? 
Ich sehe viele die eine Gasesse verwenden in die die Klinge komplett passt aber ich habe vor ohne Gas arbeiten zu wollen.
Ich möchte auch nicht das wetkstück zu einem professionellen härter geben, sondern es definitiv selber bewerkstelligen.
Ist es also eventuell möglich einzele abschnitte eines stückes nacheinander zu härten oder ist das zu ungenau?
Ooder reicht es, um eine angenommene härtetemperatur von 850 grad, eine art langes kohlebecken zu bauen und das werkstück hineinlegen ?
Für das Anlassen besitze ich gott sei dank einen großen Backofen ;)
Ich hoffe ich kriege ein paar gute Antworten und bitte keine Sachen wie : mach dir darum keine gedanken dafür ist es noch zu früh oder sowas, denn lasst das mal meine sache sein.
Schon mal danke im vorraus!
Felix alias sjaelavrak
 
28. August 2015 um 00:10
Genau diese Antwort bekommst du aber.

Hättest du das Verfahren bereits verstanden, würde sich ein "Härten in Stücken" schon ausschließen.

Mach mal ein, zwei, zehn Messer und denke noch einmal darüber nach. Das klärt einiges. "Mal eben so Schwertschmieden" klappt nunmal nicht.

Als Tipp nebenbei: Wärmehaushalt mit Lehm ist unter japanischen Schwertschmieden sehr beliebt.
28. August 2015 um 00:22
Hi Felix aus Bonn,

wenn Du demnächst das schmieden beginnen möchtest, wie wäre es, wenn Du erstmal mit kleinen Sachen anfängst, bevor Du schon darüber nachdenkst wie man ein Schwert härtet?  Oder hast Du eventuell schon diverse schulische Kurse absolviert, daß Du diesen Teil direkt überspringen kannst? 
Und bei dem letzten Spruch, den Du da gebracht hast kriege ich schon Magenkrämpfe. Sich in einem Forum neu vorstellen und dann direkt so einen Satz bringen, da schafft man sich doch sofort neue Freunde.
Da Du ja das weite Netz schon nach näheren Angaben für Dein Unterfangen befragt hast, müsstest Du eigentlich über das Buch Japanische Schwertschmiedekunst gestolpert sein oder etwa nicht?
Viel Spass beim Klingen härten! 
28. August 2015 um 01:25
Tut mir leid. Ich glaub ich merk grad selber wie hirnlos meine frage war und der letzte satz ist ehrlich gesagt im eifer des gefechts entstanden und ich entschuldige mich dafür sehr.
Schmieden ist seid ich ein kleines kind bin ne.herzensache und jetzt bekomm ich endlich die chance es selber zu tuen.
Ich bin feuer und flamme dafür und als schaulkampfbegeisterter natürlich auch an schwertern interessiert.
Ich bin einfach zu begeistert und wollte nicht den ganzen kram hören wie mach langsam schmied ein zwei nägel und der gleichen weil es mir keinen reiz bietet und.mir momentan als keine herausforderung vorkommt.
Ich denke da werde ich.mich gründlich geteuscht haben und sollte auf eure ratschläge von anfang an hören.
 Was das buch zur japanischen.schwertschmiedekunst angeht : dies kenne ich nicht da ich mich hauptsächlich für dad.schmieden europäischer klingen interessiert habe und nicht in diesem.bereich geschaut habe, was auch ein fehler ist, denn anregungen findet.man.ja aschließlich überall.
 Ich hoffe ihr verzeiht mir mein ungestüm und heißsporn.
Ich versichere euch meine echte begeisterung für das.schmieden und wenn ich mit kleinen dingen anfange so soll mir das recht sein um meinem ziel näher zu kommen.
Danke für eure antworten ich nehme mir sie zu herzen! 
28. August 2015 um 08:16
Was definitiv zu empfehlen wäre ist, dass du einem erfahrenerem Schmied mal über die Schulter schaust und dir da eventuell ein oder zwei Tipps holst.

Und Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, "irgendetwas" messerähnliches bekommt man garantiert gedengelt und irgendwie hart, aber ein zufriedenstellendes Ergebnis stellt sich mit Sicherheit nur mit Erfahrung und Anleitung ein! :)

Deine Idee Nägel zu schmieden ist gar nicht so verkehrt, erst einen Nagel, dann zwei, dann zehn. Danach hast du wenigstens schonmal ein "geringes" Gefühl für Stahl unter dem Hammer entwickelt.

Immens helfen können auch diverse Bücher...
Ein paar Beispiele (Die Ich selber auch gelesen habe)
Lars Enander - Schmieden Lernen
Alex W. Bealer - The Art Of Blacksmithing
Karl Gissing - Einfach Schmieden
Wayne Goddard - 50 Dollar Knife Shop (sehr differenziert zu betrachten,  Schmieden gut erklärt, aber die Maschinchen sollte man NUR mit passender Erfahrung nachbauen)

Raum Bonn ist auch nicht "so" weit von mir entfernt (Hagen in NRW, knapp 1 Stunde Autofahrt) , Ich bin zwar weiß Odin kein ausgebildeter Schmied, aber Ich habe einen Schmiedeplatz, diverse Erfahrung gemacht und kann wenigstens grundlegendes wie ein Blatt, nen Nagel, nen Messer zeigen und vermitteln. Wenn du Lust hast und es dir nicht zu weit ist, kannste gerne mal vorbeischauen!

28. August 2015 um 08:32
Danke für deine Antwort!
Also einem Schmied mal über die Schulter geschaut und.mitgearbeitet hab ich schon. Ich habe in meiner nachbarschaft einen Schmied mit dem ich einen Tag verbracht habe und der ebenfalls eine Schmiede-Schule (weiß  nicht mehr den richtigen begriff )führt.
Gut, dass du das mit dem Gefühl für dem Stahl ansprichst, denn dazu han ich ne kleine Frage. Ich hoffe, dass das jetzt nicht den Rahmen des Treads sprengt :
Warum machen schmiede ofrmals einen.zwischenschlag auf den amboss? Zum neu ausrichten des hammers?
Zu den büchern: ich glaub dat is ne schöne.sammlung die ich mir gerne zu gemüte führen werde.
Vielen dank für dein Angebot, auf dass ich gerne zurückkommen werde. Ich würde gerne mehr von verschiedenen Leuten erfahren.
Grüße felix 
28. August 2015 um 09:18
Was meinst Du denn warum man einen Beruf 3,5 Jahre erlernt? Und selbst dann kannst Du bei weitem noch nicht alles und wirst es auch in Deinem ganzen Leben nie lernen. (Dies bezieht sich nicht auf Dich persönlich!) Den Beruf erlernen wird man erst, wenn keiner mehr da ist und einen am Händchen hält, wenn man alleine zuhause sitzt und sich Gedanken macht, Fachbücher wälzt, heute im Netz suchen geht und vor allem abwägen kann.
Aber, die Fingerfertigkeit kommt nur durch üben, üben, üben. ........ 

Also fangen wir nochmal neu an.

Von meiner Warte aus, kann ich dem Anfänger immer empfehlen mit ganz banalen Spitzen anzufangen. Auch wenn es sich langweilig anhört, sie haben es in sich und was nicht zu verkennen ist, sie kommen immer wieder. Ein Blatt fängt mit einer Spitze an, die Enden eines S-Hakens sind Spitzen, der Erl eines Messers wird als stumfe Spitze ausgezogen usw. usw..
Fange erst mit einer einfachen aber KURZEN Spitze an, länger ziehen ist kein Thema, gute und kostengünstige Übung um Gefühl für den Hammer zu bekommen (wie schlage ich wo hin), steigere Dich indem Du sie in einer Hitze schaffst, fange mit Vierkant an und dann weiter über achtkant zu rund, nie direkt mit rund anfangen.
 
Schau Dich mal hier im Forum nach Beiträgen um, nutze die Sufu. Allerdings wenn Du speziell auf Blankwaffen möchtest, ist es evtl. sinvoller in einem anderen Forum stärker Ausschau zu halten.

Da Du einen Schmied in der Nachbarschaft hast, versuch doch einen Deal mit ihm zu machen, Du hilfst ihm bei bestimmten Arbeiten und er zeigt Dir dafür ein paar Sachen.

Das mit dem Zwischenschlag ist, damit der Amboss nicht auskühlt.

(@Martin, Tschuldigung aber es hat einfach gejuckt 😚) 



28. August 2015 um 09:20
Die Farbhinterlegung hat keinen sittlichen Nährwert! Bin da wohl während des Schreibens mit meinen Wurstfingern beim Tablett auf das falsche Feldgekommen.
28. August 2015 um 11:49
Warum machen schmiede ofrmals einen.zwischenschlag auf den amboss? Zum neu ausrichten des hammers?

Nein. Zum entspannen der Muskulatur am Schlagarm.

Gruß DerSchlosser 
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
28. August 2015 um 12:39
😨😨Martin! 😊
28. August 2015 um 13:30
Hallo Felix,

eines brennt mir beim lesen des Threads unter den Nägeln und das ist die Tatsache, dass Du als Neuling planst ein Schaukampfschwert zu schmieden und zu härten. Ich selbst bin auch nur Hobbyschmied, mache das ganze jetzt drei Jahre und würde auf gar keinen Fall eine Schwertklinge in Angriff nehmen, die im Schaukampf eingesetzt werden soll und ich sage Dir auch gerne warum:

Klar sind Schaukampfwaffen stumpf, aber die Belastungen, die bei Schlägen von Klinge auf Klinge entstehen sollte man doch sehr genau wissen was man tut, wenn man etwas schmiedet, härtet und anläßt.
Feine Risse durch falsches Schmieden (z.B. zu kalt geschmiedet, zu viele Spannungen aufgrund falscher Wärmebhandlung). Zu Harte klingen durch falsches Anlassen und viele andere Fehler können dabei fatale Folgen haben.
Die Klinge kann Brechen und unkontrolliert durch die Gegend fliegen. Im schlimmsten Fall triffst Du damit ein Kind im Zuschauerbereich, die stehen ja immer vorne und weit unten.

Bevor Du also dieses Projekt in Angriff nimmst solltest Du in Deinem Interesse und vor allem im Interesse der Umstehenden Erfahrung sammeln und noch einmal drüber nachdenken, ob nicht doch für diesen Fall eine Lohnhärterei das bessere wäre.
Härten und Anlassen für Messer birgt weit weniger Risiken, weil diese selten zum Schlagen von Klinge auf Klinge genutzt werden und man sich in der Regel eher selbst gefährdet als andere.

Ich hoffe Du kannst diesen Rat annehmen.

Grüße
Tommy
 
Die kleinste bayerische Maßeinheit ist: "Ums Arschlecken"
28. August 2015 um 18:21
Tommy: Exakter gehts nicht. Genau SO!


@uli
28. August 2015 um 20:32
... @Felix.

Warum machen schmiede ofrmals einen.zwischenschlag auf den amboss? Zum neu ausrichten des hammers?

Ich machs, weil mir mal ein 250 kg Amboss während der Arbeit gaklaut wurde!! Mit den Leerschlägen weiß ich, dass der Amboss noch da ist...

Der Schmied schlägd dabei nicht auf den Amboss. Der Hammer wird am Anfang einfach fallen gelassen, um Schwung (Energie ) zu bekommen. Am Ende um Energie abzubauen.
Aber auch um dem Zuschläger zu zeigen: los geht`s oder fertig.

lg

Walter

28. August 2015 um 23:20
Tach zusammen!

Ich weiß nicht wo das wieder hinführen soll!!! Ihr erzählt da wieder einen totalen Müll! Kleine Werkstücke, Spitzen, Blätter...

Wer braucht schon sowas wenn man Schwertklingen schmieden will!?

Die Basics im Schwertschmieden kann man mal eben so an einem Nachmittag so zwischen 4 und 16 Uhr vermitteln! Ist doch ganz einfach!

Also hört doch jetzt endlich mal auf den Neulingen solche Bären aufzubinden! Die wollen halt Schwerter schmieden! Keinen Edelschrott!

Gruß

Oli