Selbstbau Feldesse aus Werkbankgestell
Selbstbau Feldesse aus Werkbankgestell
23. Juli 2015 um 22:23
Hallo Schmiedegesellen, bräuchte mal kurz eure Hilfe.
Ich bin gerade dabei, aus einem alten Werkbankgestell eine Feldschmiede zu bauen.
Hier mal der Ausgangszustand, stand bei meinen Eltern ca. 20 Jahre im Freien und hat mächtig Rost angesetzt:
Sandgestrahlt und grundiert:
Frisch lackiert (die grüne Farbe hatte ich mal beim Aldi gekauft):
Das Deckblech war dann doch schon zu löchrig, da habe ich ein neues Blech besorgt (2mm stark). Geplant habe ich, einen Flachstahlrahmen einzuschweißen, in den dann das (doch ca. 30 kg schwere) Esseisen eingelassen wird. Der Ventilator wird seitlich an das Gestell geschraubt. Hier eine erste Sitzprobe - das Esseisen muss man sich natürlich um 180° gedreht vorstellen:
Um die Tischplatte kommt noch umlaufend ein Flachstahl 20x5.
Jetzt meine Frage: spricht etwas dagegen, das Blech über das Esseisen (Version 1) laufen zu lassen (es hat auf dem Postweg ein paar Ecken eingebüßt), das wäre optisch ansprechender. Oder muss man damit rechnen, dass das Blech am Essenrand verbrennt?
Die 2. Version wäre, wie allgemein üblich, das Blech unter das Esseisen auf dem Flachstahlrahmen zu platzieren? Guckt ihr mal auf die folgende Skizze:
Schreibt mal bitte eure Einschätzungen dazu!
Ich bin gerade dabei, aus einem alten Werkbankgestell eine Feldschmiede zu bauen.
Hier mal der Ausgangszustand, stand bei meinen Eltern ca. 20 Jahre im Freien und hat mächtig Rost angesetzt:
Sandgestrahlt und grundiert:
Frisch lackiert (die grüne Farbe hatte ich mal beim Aldi gekauft):
Das Deckblech war dann doch schon zu löchrig, da habe ich ein neues Blech besorgt (2mm stark). Geplant habe ich, einen Flachstahlrahmen einzuschweißen, in den dann das (doch ca. 30 kg schwere) Esseisen eingelassen wird. Der Ventilator wird seitlich an das Gestell geschraubt. Hier eine erste Sitzprobe - das Esseisen muss man sich natürlich um 180° gedreht vorstellen:
Um die Tischplatte kommt noch umlaufend ein Flachstahl 20x5.
Jetzt meine Frage: spricht etwas dagegen, das Blech über das Esseisen (Version 1) laufen zu lassen (es hat auf dem Postweg ein paar Ecken eingebüßt), das wäre optisch ansprechender. Oder muss man damit rechnen, dass das Blech am Essenrand verbrennt?
Die 2. Version wäre, wie allgemein üblich, das Blech unter das Esseisen auf dem Flachstahlrahmen zu platzieren? Guckt ihr mal auf die folgende Skizze:
Schreibt mal bitte eure Einschätzungen dazu!
24. Juli 2015 um 08:46
Hallöchen
also grundsätzlich sieht das echt gut aus, was du da baust!
Zu deiner Frage:
Ich würde das Esseisen über dem Blech platzieren. 2mm Blech verliert ziemlich schnell an Festigkeit, wenn es ständig warm wird und wieder abkühlt.
Wenn das Esseisen aber drüber liegt, wird das 2mm Blech vermutlich "nie" glühend erreichen.
Grüße
Kai
also grundsätzlich sieht das echt gut aus, was du da baust!
Zu deiner Frage:
Ich würde das Esseisen über dem Blech platzieren. 2mm Blech verliert ziemlich schnell an Festigkeit, wenn es ständig warm wird und wieder abkühlt.
Wenn das Esseisen aber drüber liegt, wird das 2mm Blech vermutlich "nie" glühend erreichen.
Grüße
Kai
24. Juli 2015 um 10:23
Ich tendiere auch zu Version 2, würde aber alles mit Winkeleisen verstärken, wie bei meiner Esse auch. Wenn nämlich alles nur am 2mm Blech hängt, treten während des Gebläsebetiebs ( besonders beim Fußbetrieb) ziemlich dolle Schwingungen auf, die schwächen das Material und ist außerdem recht lästig.
VM
VM
4. November 2015 um 08:54
Ob es Sinn macht die Teile anzuschweißen/kleben oder sonst was sei mal dahingestellt.
Wenn das würde ich die Teile heften. Alles warm machen (kannst ein Feuer in der Schüssel machen, die anzuschweißenden Teile nicht vergessen). Dann mit einer Nickel/Guss Elektrode ordentlich heften aber so dass es möglichst wenig Zug gibt. Danach langsam abkühlen lassen.
Gruß
s'isch halt wies isch allaweil hosch a kuglfuhr
Zuletzt bearbeitet: 4. November 2015 um 11:06
28. Oktober 2015 um 01:11
Weiter geht's!
Doch zuvor habe ich noch ein paar Fotos vom Ursprungszustand gefunden, die ich euch nicht vorenthalten will:
So, nun geht's aber wirklich weiter: Der Stützrahmen wurde geschweißt und angepasst:
...und ebenfalls eingeschweißt:
Das Gestell kopfüber auf die Tischplatte gelegt und die Ausschnittskontur und die Bohrlöcher "abgepaust", gebohrt und mit der Stichsäge ausgesägt, anschließend noch mit der Feile entgratet:
Sieht gut aus, alles passt:
Dann darf das Esseisen probeliegen:
Tja, mit den auf dem Transport abgebrochenen Ecken würde es wesentlich besser aussehen:
...to be continued!
Doch zuvor habe ich noch ein paar Fotos vom Ursprungszustand gefunden, die ich euch nicht vorenthalten will:
So, nun geht's aber wirklich weiter: Der Stützrahmen wurde geschweißt und angepasst:
...und ebenfalls eingeschweißt:
Das Gestell kopfüber auf die Tischplatte gelegt und die Ausschnittskontur und die Bohrlöcher "abgepaust", gebohrt und mit der Stichsäge ausgesägt, anschließend noch mit der Feile entgratet:
Sieht gut aus, alles passt:
Dann darf das Esseisen probeliegen:
Tja, mit den auf dem Transport abgebrochenen Ecken würde es wesentlich besser aussehen:
...to be continued!
4. November 2015 um 22:44
Du hast ganze vier Möglichkeiten.
Du lässt es wie es ist und lebst damit.
Du suchst Dir jemanden, der eine Acetylenanlage hat, ziehst aus der Wand einen 2,5 mm Kupferdraht und lötest die Sache.
Du besorgst Dir WIG Gussreperatur Schweisszusätze (kein Edelstahldraht!), oder althergeracht mit einer Gusselektrode. Natürlich gilt egal bei welchem Verfahren, immer Reinigen und Vorbereiten.
Was mus diese Naht denn an Belastung nachher aushalten können? Meiner Meinung nach nix, es ist lediglich eine optische Geschichte.
Gruß
Uli
Du lässt es wie es ist und lebst damit.
Du suchst Dir jemanden, der eine Acetylenanlage hat, ziehst aus der Wand einen 2,5 mm Kupferdraht und lötest die Sache.
Du besorgst Dir WIG Gussreperatur Schweisszusätze (kein Edelstahldraht!), oder althergeracht mit einer Gusselektrode. Natürlich gilt egal bei welchem Verfahren, immer Reinigen und Vorbereiten.
Was mus diese Naht denn an Belastung nachher aushalten können? Meiner Meinung nach nix, es ist lediglich eine optische Geschichte.
Gruß
Uli
4. November 2015 um 03:04
Und weiter geht's:
Die Tischplatte wurde mit hitzebeständigem Ofenlack lackiert und über dem Lagerfeuer eingebrannt:
(Sorry für die teilweise miese Fotoqualität, es sind Handy-Bilder, ich hatte nicht immer meine Kamera parat).
Zwei Röhrchen für die (Schubkarren-)Griffe sowie 2 Halbschalen als Aufnahme für die abnehmbare Achse wurden angeschweißt:
(...man sollte sorgfältig prüfen, in welcher Lage sich das Werkstück befindet, nicht, dass man aus Versehen die Griffaufnahmen in der falschen Richtung anbringt.......)
Zeit, um sich das Esseisen vorzunehmen und vom Rost zu befreien:
Mit WD40 einölen:
Und in den Tisch einbauen:
Der Ventilator darf auf einem Baumstumpf probesitzen, um für den Halter maßzunehmen:
Und jetzt kommt die Frage:
Ohne die abgebrochenen Ecken sieht das Ganze scheiße aus, zudem kann Kohlestaub an den freiliegenden Ecken durch den Ausschnitt im Blech nach unten durchrieseln. Ich hätte gerne die Ecken (auf dem letzten Foto gut zu erkennen, da sie noch nicht entrostet sind) irgendwie wieder "drangemacht". Gussschweißen ist schwierig. Ich dachte an Punktschweißen (Heften), oder an so eine Kaltschweißmasse wie Thermosteel (haltbar bis über 1300°C), oder an eine Kombination von Beidem.
Was haltet ihr davon? Ich denke, am Rand der Feuerschüssel wird die Temperatur max. so um die 300-500° liegen, wobei das schon hochgegriffen ist. Daher müsste es eigentlich funktionieren.
Also bildet eure Meinung und gebt sie kund, denn hier werden wir geholfen!
Die Tischplatte wurde mit hitzebeständigem Ofenlack lackiert und über dem Lagerfeuer eingebrannt:
(Sorry für die teilweise miese Fotoqualität, es sind Handy-Bilder, ich hatte nicht immer meine Kamera parat).
Zwei Röhrchen für die (Schubkarren-)Griffe sowie 2 Halbschalen als Aufnahme für die abnehmbare Achse wurden angeschweißt:
(...man sollte sorgfältig prüfen, in welcher Lage sich das Werkstück befindet, nicht, dass man aus Versehen die Griffaufnahmen in der falschen Richtung anbringt.......)
Zeit, um sich das Esseisen vorzunehmen und vom Rost zu befreien:
Mit WD40 einölen:
Und in den Tisch einbauen:
Der Ventilator darf auf einem Baumstumpf probesitzen, um für den Halter maßzunehmen:
Und jetzt kommt die Frage:
Ohne die abgebrochenen Ecken sieht das Ganze scheiße aus, zudem kann Kohlestaub an den freiliegenden Ecken durch den Ausschnitt im Blech nach unten durchrieseln. Ich hätte gerne die Ecken (auf dem letzten Foto gut zu erkennen, da sie noch nicht entrostet sind) irgendwie wieder "drangemacht". Gussschweißen ist schwierig. Ich dachte an Punktschweißen (Heften), oder an so eine Kaltschweißmasse wie Thermosteel (haltbar bis über 1300°C), oder an eine Kombination von Beidem.
Was haltet ihr davon? Ich denke, am Rand der Feuerschüssel wird die Temperatur max. so um die 300-500° liegen, wobei das schon hochgegriffen ist. Daher müsste es eigentlich funktionieren.
Also bildet eure Meinung und gebt sie kund, denn hier werden wir geholfen!
Zuletzt bearbeitet: 4. November 2015 um 03:10,
Klopfer
4. November 2015 um 17:51
Ich will hier nur kurz einwerfen (obacht, kein Fachlich korrekter Beitrag):
Ich hatte auch vor kurzem eine Gussreperatur für eine Kurbel an meiner Rundbiegemaschine. Mir wurde der Wink gegeben, ich solls einfach mal mit WIG und nem Edelstahlzusatz ausprobieren. Selbst ohne großartiges Vorwärmen und bei 150-200A ging das ganze eigentlich. Ordentliche Schweißnahtvorbereitung, und immer nur kurze Stücke geschweißt, anschließend auskühlen lassen. Teilweiße mit einem kleinen Hämmerchen sofort auf die Naht, um spannungen zu vermeiden. Das ganze ist sicherlich nicht Fachlich, aber bei meiner Kurbel hält das ganze bisher relativ gut. Es geht ja eher um die Optik bzw. um das vorhanden sein, als um eine starke Verbindung.
Wenn du das ganze evtl noch vorwärmst, könnte ich mir gute chancen für deine Reperatur vorstellen.
Ansonsten wie mir auch empfohlen wurde, gusselektroden besorgen und damit Schweißen. Arbeiten aussenrum sind ähnlich... vorbereiten, vorwärmen, langsam ausglühen lassen etc.
Grüße,
Alex
Ich hatte auch vor kurzem eine Gussreperatur für eine Kurbel an meiner Rundbiegemaschine. Mir wurde der Wink gegeben, ich solls einfach mal mit WIG und nem Edelstahlzusatz ausprobieren. Selbst ohne großartiges Vorwärmen und bei 150-200A ging das ganze eigentlich. Ordentliche Schweißnahtvorbereitung, und immer nur kurze Stücke geschweißt, anschließend auskühlen lassen. Teilweiße mit einem kleinen Hämmerchen sofort auf die Naht, um spannungen zu vermeiden. Das ganze ist sicherlich nicht Fachlich, aber bei meiner Kurbel hält das ganze bisher relativ gut. Es geht ja eher um die Optik bzw. um das vorhanden sein, als um eine starke Verbindung.
Wenn du das ganze evtl noch vorwärmst, könnte ich mir gute chancen für deine Reperatur vorstellen.
Ansonsten wie mir auch empfohlen wurde, gusselektroden besorgen und damit Schweißen. Arbeiten aussenrum sind ähnlich... vorbereiten, vorwärmen, langsam ausglühen lassen etc.
Grüße,
Alex
5. November 2015 um 06:27
Muss das Gusseisen mit anschmelzen?
Dann wäre es nicht Löten, sondern Schweißen.
Du besorgst Dir WIG Gussreperatur Schweisszusätze (kein Edelstahldraht!), oder althergeracht mit einer Gusselektrode. Natürlich gilt egal bei welchem Verfahren, immer Reinigen und Vorbereiten.
So geht das.
Hier mal ein Link zum Thema
Gruß Heinz
Zuletzt bearbeitet: 5. November 2015 um 06:28