Schmelztiegelrezept gesucht!

5. Juni 2012 um 21:27
Nabend

um nächstes Jahr in Beltaine einen pder zwei Wootzkuchen in einer Holzkohlenesse/Ofen herstellen zu können. suche ich historische uns erprobte Kochrezepte für die Materialmischungen und den Vorbrand. von Schmelztiegeln.

Käm mir da einfach doof vor wenn ich mit Graphittiegeln arbeiten würde.
Wer was hat einfach hier rein bitte, oder mail oder pn an mich! 

Tschau Torsten
5. Juni 2012 um 21:34
Also Torsten wenn du das machen würdest, wäre das echt mal was anderes. Ich kann dir allerdings nur zu einem Graphittiegel raten, denn erstens sind die nicht teuer, und zweitens weiss keiner welche Tonmischung all die Stunden mit dem geschmolzenen Glas über dem Stahl das ganze durchsteht. Du weisst dass wir die Sache mt der Authentität nicht all zu erst nehmen 
Gruß Rom.
5. Juni 2012 um 22:11
Hallo Thorsten,

Achim Wirtz bevorzugt auch Graphittiegel. Er meinte zu mir aber in Solingen, dass auch Tontiegel gehen. Allerdings nur welche aus weißem Ton, der frei von Eisenoxiden ist. Das ist vielleicht schon mal ein Ansatzpunkt, ein richtiges Rezept kenne ich leider nicht.
6. Juni 2012 um 00:46
hy Rom

ich hab das vor, mal vorzuführen wie aus Roheisen ein spezieller Stahl wird, so mit Schautafel und so. da kenn ich mich wenigstens halbwegs aus. nicht wie bei Rennfeuern da hab ich extremen Lernbedarf!

Mich würde echt mal interessieren wie das Ergebniss aussieht wenn das Ausgangsmaterial einfach ne Luppe ist, muß so wie ich das einschätze nicht mal  sonderlich sauber sein.
Wenn jemand nächstes Jahr vor Ort so 1-2kg übrig hat würd ich das gerne mal ausprobieren, ein wenig C und Vanadium zugeben mal sehn was rauskommt.

Graphittiegel hab ich da, damit fahre ich ja meine Wootzschmelzen im Gasofen, das ist nicht das problem, bewährt und erprobt.
Im Kohlefeuer sind die noch unbedenklicher einzusetzen als im Gasfeuer auch das hab ich schon durch. sah dann halt so aus:



Will das halt noch ein wenig näher ans original bringen, wenns geht, mit dem bau zweier Blasebälge hab ich dann schon mal begonnen, werd ich an anderer Stelle berichtem, Timms Geräte standen da eindeutig Pate..
Beltaine hat das absolut verdient, mit das schönste Fest dieser art das ich jemals erleben durfte da will ich unbedingt wieder dabei sein und wenns geht was beitragen!!!!

Schweikert macht ja seine Tiegel selbst das is irgend was weißes, aus Indien ist bekannt das es eine Porzellanähnliche Masse war, aber halt nix genaues, was die Basis für die Tiegel bildete.

6. Juni 2012 um 12:34
Moin Torsten,
eine Tiegelschmelze fände ich auch mal sehr spannend!
Ausreichend Luppereste bekommen wir sicherlich zusammen, Jannis und ich haben da schon einen gewissen Fundus.
Allerdings wäre es dann wirklich mal spannend über die Mischung zu diskutieren, ich persönlich fände es spannend, da alles moderne heraus zu lassen.
Bezüglich der Tiegel könnte man es mit einem weißen, stark kaolinhaltigen  Ton versuchen, die brennen sehr hoch. Unsere Düsen sind aus solchem Zeug, eine Töpferin hat sie uns extra angefertigt.
Die Anna kann bestimmt auch weiteres dazu beitragen, sie versteht ihr Fach wirklich!
Anna Axtmann
Mail oder ruf sie einfach mal an!

Gruß,
Timm
6. Juni 2012 um 16:25
Lupengekrümel hab ich ebenfalls noch reichlich.
Also planen wir das mal für nächstes Bealtaine.

Gruß Rom. 
6. Juni 2012 um 17:21
Das machen wir dann so versprochen!

Einen Tiegel werd ich mit den Luppenresten eurer Rennfeuer füllen, dazu brauche ich lediglich ne ungefähre angabe wieviel C. so ganz grob drinn iist bzw sein könnte/müßte
Vanadium un C geb ich dann zu.
Ich denke eigentlich das sich wie gehabt Schlacke und Verunreinigungen absetzen bzw. aufschwimmen werden, mal sehn ob ich da richtig liege.

Laufzeit wird immer so um die 6std sein, plus abkühlphase 12std. also werd ich 2 Öfen/Essen bauen damit ich auch was zu tun habe.

Jetzt gehts erst mal daran, zwei Bälge müssen her oder ein doppelwirkender da bin ich noch nicht so sicher was autentischer ist für diesen Zweck, vermutlich wirds was wie Timm gebaut hat mir gefällt aber auch die andere idee mal sehn.

Tschau Torsten.

6. Juni 2012 um 19:26
Torsten du weisst das wir in Neuhäusgen sehr Kompromissbereit sind. Du musst nicht mit Blasebälgen arbeiten, auch wenn es am schönsten aussieht.  Ich kann dir gerne ein Gebläse bereitstellen. Die Luppenreste haben einen Kohlenstoff gehalt von 0%-2% . Meist sind es die Teile die nicht mehr Schmiedbar waren und abgebröselt sind.

Gruß Rom.

 
6. Juni 2012 um 21:11
ja ich weiß Rom, aber ich wollt schon immer mal sowas bauen, in meiner Schmiede ist ja nur moderner Kram und irgendwie reizt das doch sehr!!!

Tschau Torsten
7. Juni 2012 um 09:30
Sehr interessant die Schmelzerei!

@ Torsten,

du sagst du gibts C bei. Da geh ich richtig in der Annahme das du mit Kohlenstoff anreichern willst. Wie genau gehst du da vor? Kohlt das Material durch die Grafittiegel auf oder legst du organisches Material bei um den C-gehalt zu erhöhen?

Das lange Glühen das du geschrieben hast, braucht man um zu verhindern das der Kuchen dann reisst oder?


 
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7. Juni 2012 um 17:45
Nun da käme vielleicht Asbest in Frage. Es gibt viele natürliche Vorkommen wie z. B. Speckstein. Hab da überhaupt keine Erfahrung, aber vielleicht funktioniert das ja. Nur so eine Idee. Vorsichtsmaßnamen beim Verarbeiten sollten selbstverständlich sein.
8. Juni 2012 um 22:56
Sorry bin schon wieder unterwegs also vom Laptop im Kurzform.


C. wir unter Sauerstoffabschluß der Schmelze zugegeben.

Im Prinzip also zb. Graphit, oder wenns sein muß Holzkohlenstaub, zum Schmelzgut. darauf wird dann Glas gegeben das zueerst schmilzt und des Sauerstoff ausschließt. Dadurch kann das reine C nicht verbrennern und geht in das flüssige Eisen über.

Der neue Graphittiegel gibt der Masse natürlich auch etwas C, also unterm Strich sind zwei Lieferanten im Spiel.      

Das lange glüjen bzw. das flüssig halten der Masse hat einen anderen Grund, da mir die alten Erzquellen und das daraus erzeugte eisen natürlich nicht zurVerfügung stehen habe ich auch nicht die natürliche Verunreinigung in ausreichender Menge im Eisen aöso meistens Vanadium oder aber auch Niob oder gar beides, je nach Ursprungsquelle.

Vanadium und Niob liegt aber in Schmelztemperaturbereichen die ich weder erziehlen kann noch habe ich Tiegel die das aushalten, also muß ich ähnlich dem diffudieren von C-bei Stah dem Zeug zeit geben um sich einzulagern oder mit Vorlegierungen arbeiten die diese Temperaturen deutlich heruntersetzen um mein Ziel zu erreichen.

Danach erfolgt einer sehr langsame und lanwierige Abkühlühase, und ein spezielles Diffusionglühen, erst dann ist an sehr zaghaftes Schmiede das leicht 100 und mehr Hitzen haben kann.


Tschua Torsten