Re: Kleine Selbstbau Feldesse Erfahrungsbericht

8. August 2020 um 20:56

Hallöchen allerseits,

 ich habe diesen Thread jetzt gespannt verfolgt und werde jetzt auch mal meinen bescheidenen Senf dazugeben.

@Andrew Insgesamt finde ich deine Selbstbauesse für etwas schnell zusammengebrutzeltes gut gelungen, und wenn sie für deine Bedürfnisse ausreicht, umso besser. Zwei gut gemeinte Verbesserungsvorschläge: 1. vergrößere den Arbeitstisch, mehr Platz ist immer gut. 2. ein geeigneteres Gebläse wäre irgendwann sinnvoll. Geräusch-, Sicherheits-, und Verbrauchstechnisch ist das auf Dauer eventuell besser als ein Staubsauger. 
Allerdings verstehe ich die Kritik, die du eventuell falsch aufgefasst hast, sehr gut. Es ist gut möglich, dass du in einem Jahr etwas anderes benötigst und es hat Gründe, weshalb sich nach über 3000 Jahren Schmiedehandwerk seit ca. 200 Jahren die gusseiserne Feuerschüssel bei hunderten Meistern bewährt hat. Und wenn man die Langlebigkeit dieser bedenkt, ist sie wohl das effektivste Mittel zum Essenbau. 
@Holledauer Ich gebe dir teilweise recht. Leider hat sich das Forum in den letzten 2 Jahren merklich verändert. Mein Problem ist dabei aber eher weniger die Qualität, als die Quantität der Rückmeldungen. Ich lese hier nichts, was keine ehrliche Kritik ist und ich bin als Anfänger selber froh, wenn ich diese auf meine bescheidenen Werkstücke bekomme. Sei sie, wie sie sei. Ich finde es eher schade, dass man insgesamt doch eher wenige Antworten bekommt, im Vergleich zu früher.

Gruß

Paul

P.S.: Von mir kommt demnächst auch etwas zum Thema Esse, da ich gerade selbst an meiner Feldesse herumschraube...

Re: Amboss ???kg, Hersteller?

29. Juli 2020 um 14:53

Hallo Andrew,

da hast du ja ein richtiges Schnäppchen gemacht! Für einen Amboss in der Verfassung 2,70 pro Kilo sind echt gut. Ich habe ungefähr denselben Kilopreis für meinen 105 kg bezahlt, bloß sind da die Kanten und Bahn schon ziemlich geschunden.

Apropos Kanten. Wenn du die nicht anschleifen willst, kannst du dir ein Gesenk schmieden/schweißen, mit einer quadratischen 5-10mm Stahlplatte, an dem du dann die Kanten rundherum mit verschiedenen Radien versiehst. Da kannst du deinen Amboss in Ruhe lassen.

Gruß Paul

Re: Amboss ???kg, Hersteller?

28. Juli 2020 um 19:06

Ups, sorry, meine natürlich Sichelschmitt und Schlasse

Edit: Sieht man meiner Meinung nach auch am Rundhorn. Mir ist schon aufgefallen, dass das bei S&S Ambossen häufiger in der mitte oben etwas „durchhängt“ und zur Spitze hin recht spitz (logischerweise) werden.

Zuletzt bearbeitet: 28. Juli 2020 um 19:08, Paul/DerFeldschmied

Re: Amboss ???kg, Hersteller?

28. Juli 2020 um 19:05

Hallo Andrew,

Erst einmal schöner Amboss den du da hast. Viel Vergnügen damit! Ich würde ihn auch auf einen Söding und Hallbach schätzen. Aber eine Frage: Du hast doch schon einen tollen Amboss, warum schon so schnell einen neuen? Bist du schon jetzt der Ambosssammelsucht verfallen?😂 Ich kann das verstehen. Aber Spaß beiseite, wirklich gut erhaltenes Teil, wenn du mit der Drahtbürste einmal drübergehst, kurz mit der Fächerscheibe über die Bahn und ihm dann Leinöl gönnst, sieht er aus wie neu! Darf man fragen wieviel er dir wert war?

Gruß

Paul

Re: Erste Versuche. Esse, Blume, Schmiedezangen

19. Juli 2020 um 20:47

Hey,

also für die ersten Versuche ist das super! Besser als das, was ich nach einem Jahr noch fabriziert habe! Bin gespannt was noch kommt!

Gruß Paul

Re: Pharos SMO 31

19. Juli 2020 um 20:40

Hey,

danke für die hilfreichen Antworten. Ich werde demnächst mal bei Pharos anrufen und mich mal über den Preis für eine Generalüberholung erkunden. Eventuell werde ich die Esse dann per Spedition dort hin schicken. Das mit den 33 Liter Flaschen ist wahrscheinlich kein großes Problem.

Gruß Paul

Re: Meine Amboss Sammlung 100 Stück++ von 500g-450kg

19. Juli 2020 um 20:32

Ja, auch ein Hallo von mir, Christian!

wir hatten bereits etwas Kontakt über Instagram, als du mir kürzlich geholfen hast, meinen Amboss als einen vermutlichen Dürre und Söhne zu identifizieren. Viel Spaß und Erfolg im Forum!

Gruß Paul

Pharos SMO 31

14. Juli 2020 um 20:06

0bfff9ad60e983a0d897830d21f7629b.jpegHallo,

nach längerer Zeit melde ich mich hier wieder.

Durch einen Bekannten konnte ich sehr günstig eine alte, kaum genutzte Pharos SMO 31 Gasesse erwerben. Einziger Nachteil: Strom ist blind gemacht und ich müsste den Gasmann mal drüberschauen lassen, ob noch alles Dicht ist, aber bei dem Preis konnte ich nicht nein sagen. Prinzipiell hatte ich vor, dass ich diese Esse für Hämmer und andere schwere Dinge nutze, während ich für alles andere weiterhin mit Kohle arbeiten werde. Nun zu meinen Fragen:

1. Lässt sich die Esse auch mit 11 Liter Propangasflaschen betreiben?

2. Weiß jemand, wieviel Liter Gas pro Stunde die Esse verbraucht?

Gruß

Paul

 

Re: Hammer zum Hammerschmieden (Hammer Eye Punch)

8. Mai 2020 um 13:00
Erst mal danke Lenni für die ehrliche Kritik!
Zum Thema Startloch: Wie gesagt ist das ein wenig verunglückt, da mir mein eigentlicher Meißel dafür währenddessen abgebrochen ist. Das wird sich aber nicht wiederholen, da ja dieser Hammer genau diese Aufgabe übernimmt.
Thema Schlagfläche und Dornseite:
Die Größe der Schlagfläche ist natürlich nicht ideal, allerdings musste ich abwägen, wo das Auge liegen soll, da das Ausgangsmaterial bereits abgeschnitten war (ein Teil einer großzügigen Spende vom Mechaniker aus dem Forum, danke dafür nochmal). Ich hätte also die Schlagfläche verlängern können, hätte dabei aber an Dornlänge verloren. Was die Spitze betrifft, ist mir klar, dass die echt nicht das Gelbe vom Ei ist, aber ich werde sie einfach mal ausprobieren und notfalls nachschleifen. Die Steigung des Dorns kann ich allerdings noch einmal etwas nacharbeiten, danke für den Tipp. Gesenkstiele werde ich künftig auch selber machen, bei diesem hier schaue ich mal, wie er sich schlägt, zur Not ist der ja Ruck Zuck ausgetauscht.
Generell werde ich mir jetzt erst einmal (sobald Corona-Engpässe da mitspielen) bei Angele 25er oder 30er Vierkant c45 holen und dann allerlei Setzhämmer fertigen. Danach kann ich mir vielleicht einen Hammer-Eye-Punch (weiß immernoch nicht die genaue deutsche Bezeichnung) in besserer Ausführung und etwas schöner fürs Auge fertigen. Bis dahin wird es der hoffentlich tun.
Bleibt gesund
Gruß Paul

Re: Hammer zum Hammerschmieden (Hammer Eye Punch)

7. Mai 2020 um 07:48
Danke für die Antworten!
@Noxy ja, du hast recht, der Stiel ist recht kurz. Das könnte eventuell damit zusammenhängen, dass der gekauft ist (peinlich peinlich). Aber du hast recht, Gesenkstiele könnte ich selber machen, wenn ich geeignetes Holz habe. Wir haben zwar keine Esche, aber ginge Eibe auch? Zum Thema Auge. Das Problem ist nicht, dass es zu weit links oder rechts sitzt, sondern dass es um ca 10 Grad verdreht ist. Ich habe versucht das zu korrigieren, aber dabei ist mir der Hammer ständig vom Dorn gerutscht. Wenn ich nächstes Mal ein wenig sorgfältiger arbeite, wird das auch richtig funktionieren.
Gruß
Paul

Hammer zum Hammerschmieden (Hammer Eye Punch)

24. April 2020 um 20:44









So, nach langer Zeit melde ich mich hier mal wieder. Durch meine „Corona-Ferien“ hatte ich die letzten Wochen hin und wieder Zeit etwas zu schmieden. Das größte Projekt war hier dieser Durchschlag (?) oder Meißel (?) Hilflshammer(?) zum Schlagen  von Hammeraugen. Soweit ich weiß ist dieser Typ eher im englischsprachigen Raum als „Hammer Eye Punch“ geläufig. Zumindest habe ich bis jetzt keinen solchen Hammer in Deutschland gesehen. Hier also eine Dokumentation:


Ausgangsmaterial war ein 7 cm langer 2.5er Vierkant C45.


Das wohl Verzwickteste war das Auge, da mir mein Meißel kurz zuvor abgebrochen ist. Notgedrungen habe ich also einen Pressluftmeißel genutzt. Man muss sich eben zu helfen wissen.😅



Das Aufdornen lief dann besser, allerdings sitzt das Auge schief...



 


Danach habe ich mithilfe eines Kumpels als Zuschläger den Hammerkopf ausgeformt.


So sah dann der Hammerkopf zurechtgeschliffen aus. Zu sehen ist die typische „diamamantförmige“ Spitze.


So sieht der Hammer fertig eigestielt und mit Leinöl behandelt aus. Er ist weder wirklich schön, noch sehr sorgfältig gemacht, aber für das erste Mal bin ich zufrieden und er wird hoffentlich seinen Zweck erfüllen. Verbesserungsvorschläge und Tipps kämen mir sehr gelegen.


Bleibt gesund und 
Gruß Paul

Zuletzt bearbeitet: 26. April 2020 um 15:39, Paul/DerFeldschmied

Re: Neuer Amboss und Fragen zur Bearbeitung und Ambossstock

6. April 2020 um 08:44

Hallo Benjamin,

wenn dir das besser gefällt ist das ja auch gut. Dann würde ich den Sockel aber doch eher mindestens so breit und tief wie hoch machen, also so 60+ cm, sodass er wirklich nicht kippen kann. Außerdem kannst du die zusätzliche Fläche als Ablage nutzen. Bei meinem Amboss hätte ich auch gerne einen massiveren Stock gehabt, aber den jetzigen hab ich geschenkt bekommen. Also dann viel Spaß noch!

Gruß Paul

Re: Neuer Amboss und Fragen zur Bearbeitung und Ambossstock

5. April 2020 um 09:56

Tach Benjamin,

Zum einen denke ich, dass das mit der gezopften Drahtbürste und dem Leinöl problemlos funktionieren dürfte, da ich das selber genauso bei meinem 105 kg schwerem Amboss gemacht habe. 
sieht danach auch schön aus. Sandstrahlen wäre da denke ich nicht so gut, weil dabei vermutlich die Patina verloren gehen würde. Auch eine Alternative könnte sein, den Amboss (was bei 200+ kg schon eine Herausforderung sein könnte) einfach ein paar Tage in Essig einzulegen und dann mit Stahlwolle und Wasser abzuschrubben. Mache ich gerade mit meinem kleinen 20 kg Amboss.

Zum Thema Stock. Meiner Meinung nach wäre bei so einem großen Amboss in Leinöloptik ein klassischer Baumstumpf eigentlich am schönsten. Natürlich kann es erst einmal schwierig sein, einen so massiven (denke mal so 80 cm Durchmesser wären gut) Stumpf zu bekommen, aber wenn der Amboss da erst einmal daraufsteht, geht der nirgendwo mehr hin, und du hast weit weniger Arbeit als mit einem Stock aus Balken. Wenn du es so richtig urig haben willst, könntest du dann so ca. 3 cm tief die Form des Ambossbodens ausstemmen und mit etwas Blei zur Hälfte ausgießen. Eine Befestigung ist dann bei dem Gewicht vermutlich nicht mehr nötig. Viel Spaß mit dem Amboss!

Gruß Paul

Re: Nacht der Museen 2019

19. September 2019 um 19:35
Danke für die Guten Rückmeldungen.
Also mindestens zwei mal im Jahr werde ich in der Schmiede auf jeden Fall arbeiten können. Zum einen am Tag der Offenen Tür im Mai und jedes erste Wochenende im Oktober bei den Brauchtumstagen. Diese sind auf jeden Fall einen Besuch wert, weil auch viele andere klassische Handwerke vorgeführt werden. Die alte Druckerpresse oder der Bleiglaser. Aber auch Schreinerei und co. werden dort schön vermittelt. Ob ich ansonsten in der Schmiede arbeiten darf, werde ich mit meinem Nachbarn klären müssen, der das Museum und den Verein leitet.
Das mit den Schildern ist mir auch schon aufgefallen. Da hat jemand wohl einmal gepfuscht, zumal ich dort noch nie eine Feldschmiede gesehen habe, wie es einem das eine Schild weis machen will.
Gruß Paul