Re: Torsionsdamast "umkrempeln"

20. Februar 2017 um 16:09
Hallo Lenni,

ähnliche Probleme gibt es wenn man mehrere Bahnen Torsionsdamast aneinander schweißen will. Hier gibt es zwei Lager: die einen schmieden und schleifen die einzelnen Teile wieder zu exakten quadratischen Stäben die plan aufeinander aufliegen und sich auch sauber wieder aufeinander schweißen lassen. Nachteile: viel Materialverlust und eine sehr klare Trennlinie zwischen den einzelnen Bahnen. Vorteil: das beim Torsionsdamast innenliegende Muster kommst durch das schleifen auf Vierkantmaß schonmal weiter nach außen.
Die anderen gehen die Sache entspannter an und legen einfach die runden verdrehten Stäbe aufeinander und patsch!
Diese Methode funktioniert gut, solange man den Zunder im Griff behält. Ein verdrehter Stab weist ja eine gewindeähnliche Oberfläche auf. Wenn man zwei davon nebeneinander legt haken sich diese Rillen schon ineinander ein (wenn man gleichmäßig verdreht hat). Selbiges kommt dann später auch im Muster raus. Die beiden Bahnen bilden einen wellenförmigen Übergang aus.

Lange Rede kurzer Sinn: um Material zu behalten bzw. zu sparen würde ich dir raten die Teile so wie sie Sind aufeinander zu schweißen. Du kannst es ja vorher an ein paar Probestücken üben.

@Volker:
Aber ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, daß es sauschwierig ist Lagendamast mit tordiertem zu verschweißen
Das liegt vielleicht auch am Material! Lagendamast besteht aus abwechselnden Stählen, die sich gut aufeinander schweißen lassen.
Es gibt aber Stähle die sich sehr schlecht bis garnicht mit sich selber verschweißen lassen. 1.2767 zum Beispiel.

1.2767 auf ein anderes Stück 1.2767 zu schweißen is sehr schwer bis unmöglich. 1.2767 auf ein Stück 1.2842 zu schweißen geht dagegen fast von alleine. Wenn du also Torosionsdamast aufeinander schweißt oder auf einen Lagendamast aufschweißt, dann liegen Stellenweise Stähle aufeinander die sich vielleicht nicht mögen! Darauf musst du ganz am Anfang bei der Materialwahl achten!


Hoffe ich konnte helfen

Gruß
Willi
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Re: Sicherheitsschuhe

28. November 2016 um 09:05
Hallo zusammen,

Ich habe mich auch viele Jahre mit verschiedenen Sicherheitsschuhen rumgeschlagen. Immer mit diversen Problemen....
Zunächst sind mir durch herabfallende Schlacke oder glühende Funken immer wieder die Schnürsenkel durchgebrannt. Habe mir dann oft kleine Ösen aus Metall angefertigt um die Schnürsenkel zu ersetzen. Ging ganz gut ;)
Kurz nach den Schnürsenkeln hat sich dann meistens die schmale "Lippe" zwischen den Schnürösen verabschiedet. Bei vielen Arbeitsschuhen ist dieser obere Bereich (unter den Schnürsenkeln) aus erstaunlich dünnem Leder, oder sogar nur aus ein bisschen Stoff.
Schweißtropfen, Funken vom Flexen etc. finden da schonmal ihren Weg durch und verbrennen einem die Oberseite des Fußes.

Nun hatte ich Anfang des Jahres genug von dem Elend und habe ein bisschen Geld in die Hand genommen und habe mir diese Schuhe gekauft: Schweißerstiefel von Elten

Es sind mit die bequemsten Schuhe die ich habe und mit Abstand die bequemsten Arbeitsschuhe die ich je hatte. Die oberseite ist aus sehr dickem absolut robusten Leder. Da brennt nix mehr durch!
Einmal eingestellt sind die Schuhe sehr schnell an- und auszuziehen. Einfach die seitliche Lasche ein- bzw. aushaken und schwupps ist man raus aus dem Schuh. In Jedem Fall sehr praktisch und Gold wert wenn doch mal was heißes in den Schuh gelangen sollte!
Die Schuhe sind rundum robust und auch noch mit einer extra hitzebeständigen Sohle ausgestattet.

Ich bin froh mir die Dinger gekauft zu haben und kann sie auf jeden Fall weiter empfehlen! Das Geld ist es auf jeden wert. Denn bei Sicherheitsschuhen zählt wie so oft bei Anschaffungen für die Werkstatt:
"Wer billig kauft, kauft zweimal!"


Gruß
Willi
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Re: Bronzebecken...

13. Oktober 2016 um 21:57
wenn man mal in diversen shops recherchiert, dann stellt man fest, dass solche becken in der regel aus messing, oder diversen bronze legierungen sind.
Wenn du den modellnamen oder die marke deines beckens kennst, dann kannst du vielleicht sogar rausfinden woraus es ist.

Viel erfolg!

Gruß
Willi
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Re: Weihe der Schmiede 2-3.10.2016

29. September 2016 um 10:24
Hallo zusammen,

ich wäre gerne gekommen, bin aber seit Anfang der Woche krank und bisher ist auch keine Besserung in Sicht.

Ich wünsche allen eine schöne Zeit und viel Spaß in Stefans neuer Schmiede!!
Trinkt einen für mich mit!


Gruß
Willi
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Re: Die Mastermyr- Werkzeuge

23. Juni 2016 um 18:02
Hallo Zusammen,

ein schönes Projekt!

Mein Rat bezüglich härtbarem Material, geht in Richtung Lenni. Ein paar alte Federn vom Schrott holen und mal ordentlich durchtesten, dann kommen auch keine Überraschungen.
Testen heißt: Ausschmieden, härten in Wasser, durchbrechen, angucken. Ausschmieden, härten in Öl, abbrechen, angucken. Ausschmieden, härten in Wasser, auf strohgelb anlassen, abbrechen, angucken usw.

Du kannst auch einfache Meißel ausschmieden und verschiedenen Wärmebehandlungen unterziehen. Anschließend an einer Baustahlstange testen wie standhaft die Schneide bei welcher Wärmebehandlung bleibt.

Wichtig hierbei ist nicht zu übertreiben und angemessene Schutzausrüstung zu tragen.

Wenn du dann ein paar Tests mit deinem Federstahl gemacht hast, kannst du ihn einschätzen und brauchbare Werkzeuge daraus schmieden.


Was du auch mal versuchen kannst ist den Hammer wie im von Lenni gezeigten Video aus mehreren Teilen zusammenzusetzen.
(Wobei das dann schon die höhere Schule ist)

Hier mal ein kleiner Hammer den ich gemacht habe. Sowohl mit aufgeschweißter Bahn als auch aufgeschweißter Finne.
Hierbei hab ich auch mal damit gespielt Werkzeuge zu verzieren:



Und hier ein weiterer, etwas größerer Hammer (1kg), den ich auf dem Schmiedetreffen in Freudenberg geschmiedet habe.
Aus 6 Stücken zuammengesetzt. 4 flache Stücke eines alten Wagenreifens gestapelt und daraus den Grundkörper geschweißt. Dann wie im Video einen Hammer drauß geschmiedet und dabei Bahn und Finne jeweils aus C45 aufgeschweißt.
Der Stiel kommt irgendwann noch




Hier auch nochmal der Link zum Beitrag: Klick!

Viel Spaß beim Werkzeug schmieden!

Gruß
Willi
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Zuletzt bearbeitet: 23. Juni 2016 um 18:03, Wilhelm Weyer

Re: Kleine Helfer in der Schmiede

24. Mai 2016 um 17:50
Hallo,

hier nun mal mein Senf dazu


Diese einfachen seitlichen Begrenzungen bringen mir rund 30% Kohleeinsparung. Bei größeren Arbeiten kann ich sie einfach herunter nehmen:



Kleine Ablage:





Kleiner Tisch für Werkzeug (oder auch fürs Bier)







Halterung für Punzen, die sonst nur überall herum fliegen:







Ablage für größere/längere Werkstücke:





Klemmen und Zwingen die alles zusammen halten.
(Die größere Schraubzwinge hab ich selber geschmiedet.)



Gruß
Willi
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Re: Kapselheber aus Damast

29. April 2016 um 13:08
Hallo Thommi,

schön geworden!
Allerdings finde bei sowas kann man noch mehr mit dem Muster vom Damast spielen!

Diesen Kapselheber hab ich mal vor ein paar Jahren gamacht:
(50 Lagen, tordiert. Damast 1.2767 mit 1.2842)








Weiter so!


Gruß
Willi
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Zuletzt bearbeitet: 29. April 2016 um 13:09, Wilhelm Weyer

Kleiner feuerverschweißter Hammer/ Vikinger-Hammer

25. April 2016 um 23:33
Abend Leute,

ich wolte euch meinen neusten kleinen Hammer mal zeigen.
Inspiriert wurde ich durch dieses Video: Klick

Die grundlegende Idee einen Hammer aus weichem Material zu schmieden und nur die Arbeitsflächen aufzuschweißen finde ich durchaus reizvoll!
Um dem historisch angehauchtem Vorbild gerecht zu werden, und weil es sich einfach so schön schweißen lässt hab ich genau wie im Video altes Material genommen. Ich glaube es war ein alter Wagenreifen oder ein Stück von einem alten Gitterstab...naja in jedem Fall altes Puddelmaterial.
Die Bahn und die Finne sind aus C60.

Gehärtet hab ich den Hammer in Öl, angelassen dann über der Glut des Feuers (das mit dem glühenden Dorn sagt mir nicht so zu).

In der Praxis bewährt er sich nach ein paar ersten Schmiedeversuchen ganz gut. Das Gewicht ist natürlich nix für größere Arbeiten aber mit der feinen Finne kann man wunderbare Feinarbeiten machen!!

Abgesehen von der scheinbar historisch geprägten Form als "Vikinger-Hammer" finde ich die schlichte Ästetik dieser Hammerform sehr reizvoll. Es ist nicht nur ein funktional betrachtetes Werkzeug sondern hat eine gewisse Schönheit und Anmut. Diesen Gedanken aufgreifend habe ich den Hammer dezent verziert.
Der Stiel ist bisher noch recht schlicht, bekommt aber vielleicht auch noch sein eigenes Finish. Auf der anderen Seite konzentriert sich der Blick des Betrachters durch den schlichten Stiel mehr auf den Hammerkopf.
Was denkt ihr?










Gruß
Willi
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Zuletzt bearbeitet: 25. April 2016 um 23:36, Wilhelm Weyer

Re: Pedalhammer in Alex W. Bealer: The art of blacksmithing

25. April 2016 um 23:11
Ich denke auch es ist eher ein Hammer für leichte Hilfsschläge.

In diesem Video ist ein ähnlicher Hammer im Einsatz: Klick
(ca. ab 2:20min)


Gruß
Willi
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Re: Anleitung: Kerzenständertülle feuerverschweißt

29. März 2016 um 21:53
Hallo zusammen,

freut mich wenn die Anleitung so gut ankommt!
Danke!

Gruß
Willi
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Anleitung: Kerzenständertülle feuerverschweißt

28. März 2016 um 17:55
Halo zusammen,

hier mal eine Bilderanleitung von mir wie man eine komplett geschlossene Kerzenständertülle schmiedet:

Ausgangsmaterial 20mm rund
(Lässt sich aber auch aus vierkant o.ä. machen.)




Stauchen:




Einseitig absetzten:
(Nicht zu dünn werden lassen!)




Schaft oder Stiel rund vorschmieden:




Tülle Breiten:




Tülle noch weiter breiten:
(Man beachte die das Material links nach unten "gezogen" wurde)




Schlichten und in Form schmieden:
(Die Ecken oben sollten halbwegs kantig geschmiedet werden und nicht rund gelassen werden. Sonst schließt die Tülle nicht)




Kanten anschrägen:
(Fürs Feuerschweißen)




Hier sieht man die Anchrägungen von oben:




Einrollen:






Und fertig verschweißt:
(Verschweißt wurde auf einem Schlanken Einsteckhörnchen)





Ob man nun wie ich einen Kerzenständer draus macht, oder eine Tülle für ein Werkzeug ist natürlich jedem selbst überlassen wie er diese Technik einsetzt.

Zu Ostern kann man natürlich auch einen Eierbecher draus machen:

In diesem Sinne:
Noch schöne Ostern!


Gruß
Willi
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Mal wieder ein Beil von mir

23. März 2016 um 10:06
Hallo Leute,

ist mittlerweile nun gut 2-3 Wochen her, aber ich habe mal wieder ein Beil geschmiedet.
Auch wenn es vielleicht doof klingt: mir war halt grad irgendwie danach
Und ja ich kanns noch....

Und siehe da, letztes Wochenende hat sich jemand gefunden der das Beil gut brauchen kann. Zum Glück hab ich es vorher noch geschafft es zu fotographieren.

Das Beil ist aus Baustahl und hat einen eingeschweißten Schneidkeil aus Kugellagerstahl. Der Kopf wurde auf Endform geschmiedet, dann gebürstet und bis auf die Schneide wurde nichts weiter geschliffen oder anderweitig bearbeitet.
Der Stiel ist aus Eschenholz.
Aber seht selbst:








Ich hoffe euch gefällts!

Gruß
Willi

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Zuletzt bearbeitet: 23. März 2016 um 10:11, Wilhelm Weyer

Wärmebehandlungen gut zusammengefasst

23. März 2016 um 09:48
Hallo Leute,

ich habe folgendes in der Bibel eines jeden metallverarbeitenden Berufes gefunden: dem Tabellenbuch

Ich erinnere mich selbst an viele Disskusionen und Unklarheiten was Normalisieren, weichglühen usw. angeht. Gerade bei Anfängern wird da schnell was durcheinander geworfen.

Hier also die Tabelle zur allgemeinen Aufklärung:



Quelle:
Tabellenbuch Metall 46., neu bearbeitete und erweiterte Auflage
Europa-Fachbuchreihe für Metallberufe
Verlag Europa Lehrmittel. Nourney, Vollmer GmbH& Co. KG


Ich hoffe der eine oder andere kann damit was anfangen

Gruß
Willi
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Video Holzkohle herstellen unter primitiven Bedingungen

21. Februar 2016 um 12:30
Hallo,

ich bin gerade auf dieses Video gestoßen: Klick
Ich weiß nicht wie viel effizienter sich das Herstellen der Kohle mit "modernen" Mitteln gestalten lässt, aber ich finde es beeidruckend wie simpel es machbar ist.

Der Rest auf dem Kanal von dem Kerl ist echt inteessant!

Gruß
Willi
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Re: Schraubstock

21. Februar 2016 um 12:18
Die selbstgeschmiedeten Schraubstöcke sind immer noch die besten. Die kann man am besten auf die eigenen Bedürfnisse anpassen




Gruß
Willi
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