Eines Abends, gegen Ende des Praktikums, drückte mir der Jan ein stück Federstahl in die Hand und meinte: mach mal einfach ein paar Messer. Darauf verschwand er im Haus, denn er hatte Bandprobe.
Ich habe also erst ein Paar Messer gemacht. Einfache Bügelmesser für die Küche. Da muss man nicht so viel schleifen
.
Da sind se, ich hatte die zwar schonmal im Thread über meine Praktikumsarbeiten gezeigt, aber der Vollständigkeit halber hier nochmal.
Nach diesen beiden hatte ich keinen Bock mehr auf solche Messer, und habe in die Restekiste gegriffen.
Raus kamen ein von der Breite und länge passender 3mm Flachstahl und ein rostiges Profilblech-Streifchen(so eins, wie zum Beispiel oft als Deck von Schiffen oder als Boden von irgendwelchen rutschigen Industrieanlagen genommen wird), von der Breite passend.
Ihr seht, auf Stahlqualität und Kohlenstoff habe ich hier mal geschissen.
Das in zwei teile gefeilt (hab keine Metallsäge gefunden...
) und dann von meinem Federstahl zwei Stücke abgemacht.
Das ganze dann irgendwie krude zusammengeschichtet, die Profilbleche mit Profilierter Seite nach außen, da ich kein Schweißgerät hatte mit Bindedraht gesichert und ein etwas längeres Paket gemacht, sodass ich mit einer Zange arbeiten konnte.
Erste Feuerschweißung-5 Lagen
Dann falten, wieder schweißen-10 Lagen.
Zweite Faltung- 20 Lagen. Das war übrigens das vorerst letzte mal, dass ich beim Schmieden Handschuhe getragen habe, mir fielen zwei Boraxgetränkte Zunderplättchen in den Handschuh, ich konnte sie nicht abschütteln, und da ich den Schweißprozess nicht abbrechen wollte habe ich heute noch immer zwei schöne Erinnerungsnarben an der Hand.
Dort im Erzgebirge ticken die Uhren zwar etwas langsamer, aber ich habe dann um 22 Uhr die Esse ausgemacht.
Am nächsten Morgen hat der Jan das ganze noch zwei mal auf dem Maschinenhammer ausgezogen und geschweißt, in einer halben Stunde das gemacht, wofür ich 4 gebraucht hätte...
Wir sind jetzt also bei 80 lagen. Da war dann auch eine kleine Delamination, die sich trotz mehrmaligem Nachschweißen mit dem 50- Kg- Lufthammer nicht entfernen ließ
Shit happens.
Nun, dann hat er an mich übergeben, und ich durfte aus dem Damast Messer machen
Hier ist das einzige, was bisher fertig ist. ( das Praktikum war vor über nem Jahr, das eine habe ich noch nichtmal zu schleifen geschafft, für das andere suche ich grad nen passendes Ätzgefäß.)
Die kleine delamination habe ich gekonnt in der Angel versteckt, in der Klinge ist davon nix zu sehen
Aber nachdem ich euch schon wieder totgelabert habe, endlich (schlechte) Bilder...
Griff ist Olivenholz, gefunden auf Zypern und im Koffer mitgeschmuggelt, vorn und Hinten am Griff Kupfer. Zwischen Kupfer und Griff schwarzes Papier, es sollte einen Kontrast bilden, aber ich denke, nächstes mal lasse ich es weg.
nein, ich wollte ursprünglich keine Phase draufziehen, es sollte ein etwas balliger Skandi sein, leider bin ich beim Griff anpassen mit der feile ausgerutscht und musste es wieder rausschleifen
Rasiert, und schneidet papier wie blöd, allerdings is der Stahl echt weich.
Mit einem feinabzug auf der jeans erhöht man die Schärfe schon erheblich
Hier noch ein Foto vom Griffabschluss:
Ich dabe dazu ein Kupferplätthen passend gebogen und gehämmert, dann auf der innenseite über dem Gasherd in der Küche mit etwas Bleigieß- Metall von Silvester ein winziges Nägelchen festgelötet damit es nicht vom Griff abfällt, das Loch im Griff durchgebohrt, den Abschluss mit epoxy festgemacht so dass der nagel in dem loch im griff ist. dann ganz gewöhnlich die Klinge eingeklebt.
Hoffe es gefällt euch, wenn ich eins der nächsten beiden Messer fertig habe, melde ich mich (also in einem jahr
)
VG, Edgar ( sorry dass ich schon wieder so lange geschrieben habe
)