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Re: Gasesse aus Ofenrohr ohne Dämmung?
6. Juli 2015 um 10:59
Hallo Benjamin,
dein Lötbrenner erreicht eine Flammtemperatur von 1800°C. Die Arbeitstemperatur, also die Temperatur, auf die du ein Werkstück bei einer typischen Lötung erhitzen kannst, liegt bei vielleicht 750° - 850°C. Deshalb brauchst du eine Dämmung, um die Wärme an Ort und Stelle zu halten und so eine höhere Arbeitstemperatur zu erreichen. Ytong dämmt hervorragend, leidet allerdings auch sehr stark - na und? Ytong Steine sind so billig und so leicht und schnell zu bearbeiten, nehme ich halt den nächsten.
Grüße Willy
dein Lötbrenner erreicht eine Flammtemperatur von 1800°C. Die Arbeitstemperatur, also die Temperatur, auf die du ein Werkstück bei einer typischen Lötung erhitzen kannst, liegt bei vielleicht 750° - 850°C. Deshalb brauchst du eine Dämmung, um die Wärme an Ort und Stelle zu halten und so eine höhere Arbeitstemperatur zu erreichen. Ytong dämmt hervorragend, leidet allerdings auch sehr stark - na und? Ytong Steine sind so billig und so leicht und schnell zu bearbeiten, nehme ich halt den nächsten.
Grüße Willy
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
Re: Mit was schleifen?
24. Juni 2015 um 00:44Über dem Curie-Punkt (bei reinem Eisen 769°C) ist das Eisen nicht magnetisch. Stahl wird ab diesen Zeitpunkt härtbar.
Das stimmt so nicht. Die Austenitisierungstemperatur hat nichts mit der Curietemperatur zu tun. Die Härtetemperatur liegt bei 30° - 50° über der Austenitisierungstemperatur (um sicher zu stellen, dass der Stahl vollständig austenitisiert ist), und ist damit abhängig vom Kohlenstoffgehalt. Die Curietemperatur ist konstant. Versuche einmal, eine Feile (1,2%C) vom Curiepunkt aus zu härten. Ergebnis: wird nicht richtig hart. Korrekte Härtetemperatur wäre ca. 920°-950°. Aber die Magnetprobe ist schon mal ein guter Anhaltspunkt, wenn man weiß,was man macht.
Grüße Willy
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
Re: Hallo aus Schwandorf
21. Juni 2015 um 11:40
Nochmal was zum Thema kleine Sachen schmieden
Schlägel und Eisen (für jemand, der Führungen durch das Muttental macht)
C45 selektiv gehärtet, der Hammer verkeilt, der Schlägel natürlich nicht, da er ja regelmäßig wieder aufgeschmiedet werden musste.
Grüße Willy
Schlägel und Eisen (für jemand, der Führungen durch das Muttental macht)
C45 selektiv gehärtet, der Hammer verkeilt, der Schlägel natürlich nicht, da er ja regelmäßig wieder aufgeschmiedet werden musste.
Grüße Willy
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
Re: Beratung zum Amboss
20. Juni 2015 um 21:47Farbe nur auf der Bahn und an den Hörnern entfernen, und das restliche rot, schwarz überstreichen. Aber das ist halt Geschmacksache.
Und Geruchssache. Jedes Mal, wenn du ein Stück Eisen rechtwinklig abkantest und das Eisen an die Flanken des Ambosses kommst. Also: Runter mit der Farbe, Öl drauf.
Just my two cent
Willy
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
Re: Hallo aus Schwandorf
19. Juni 2015 um 15:26
@Lutz: Aus den Runensteinen von Gök oder Ramsundberg kann man auf einen sperrhornförmigen Amboss schließen, muss man aber nicht. Ein Bodenfund wie z.B. in Haithabu wäre aussagekräftiger.
@ Ronja: Nachtrag. Zu den Zangen hatte ich noch nichts geschrieben. Die Zangen werden nach Bedarf umgeschmiedet Zum Beispiel: Beide Spitzen ca. 3mm um 90° nach innen abgewinkelt, um Hämmer und Beile im Haus fassen zu können. Oder: Die Spitzen gebogen wie bei einer Döpperzange und dann um 90° abgewinkelt, damit ich Rundmaterial vernünftig greifen kann. Die Zangen habe ich übrigens billig gekauft. 5 Arterienklemmen für 20€ und 2,99€ für eine Spitzzange wenn ich mich recht erinnere.
Grüße Willy
@ Ronja: Nachtrag. Zu den Zangen hatte ich noch nichts geschrieben. Die Zangen werden nach Bedarf umgeschmiedet Zum Beispiel: Beide Spitzen ca. 3mm um 90° nach innen abgewinkelt, um Hämmer und Beile im Haus fassen zu können. Oder: Die Spitzen gebogen wie bei einer Döpperzange und dann um 90° abgewinkelt, damit ich Rundmaterial vernünftig greifen kann. Die Zangen habe ich übrigens billig gekauft. 5 Arterienklemmen für 20€ und 2,99€ für eine Spitzzange wenn ich mich recht erinnere.
Grüße Willy
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
Re: Hallo aus Schwandorf
19. Juni 2015 um 02:04
Hallo Ronja,
Sehr viele Brenner, die für Gasessen modifiziert wurden, brennen ohne Esse - gelinde gesagt - suboptimal. In der Gasesse kannst du deine Teile nur gleichmäßig erwärmen. Um einzelne Stellen gezielt zu erwärmen, brauchst du einen externen Brenner. Das ist besonders beim Härten wichtig. Bei den dünnen und feinen Geometrien, die du herstellen willst, neigen Werkzeugstähle mit "Abschreckgeschwindigkeitsverlangsamern" - und der Chrom im Silberstahl gehört dazu - schon an der Luft zu härten. Es ist also sinnvoll, nur die Spitzen/Schneiden auf Härtetemperatur zu bringen. Dafür der externe Brenner. Und der braucht eine feste Halterung, weil du sowieso schon alle drei Hände voll hast.
Klar Sperrhorn geht auch gut, wikingerzeitlich nicht ganz korrekt, aber wer weiß das schon. Ein Setzstöckel/Setzhammer - Unterteil wäre korrekter.
Bei den Hämmern schleifst du erst einmal nur alle scharfen Kanten weg. Scharfe Kanten machen Macken, die du nicht haben willst. Wenn du besondere Hammerformen brauchst, wirst du es merken. Dann kannst du dir überlegen: Umschleifen, umschmieden oder neu kaufen. Kann man auch neu schmieden, muss man aber nicht - auch wenn Willi das anders sieht.
Klar kannst du aus Silberstahl auch Punzen herstellen.
Die Wärmebehandlung solltest du wirklich bei jemandem lernen, der davon Ahnung hat. Klar kann man viel lesen, wir können Eisen - Kohlenstoff - Diagramme erklären, bunte Bildchen von Glüh - und Anlassfarben zeigen, aber das ersetzt in natura gesehen und gemacht haben. Klar geht auch Trial and Error, aber es macht nicht wirklich Spaß stundenlang an einer Messerklinge herumgearbeitet zu haben, um dann festzustellen: Pling - Error. Tip: Forentreffen - Das nächste für dich ist wahrscheinlich das Hammer in in Sperberslohe. Ich habe schon so viel gelernt von anderen Schmieden, ich kann Martin da nur zustimmen.
Grüße Willy
Sehr viele Brenner, die für Gasessen modifiziert wurden, brennen ohne Esse - gelinde gesagt - suboptimal. In der Gasesse kannst du deine Teile nur gleichmäßig erwärmen. Um einzelne Stellen gezielt zu erwärmen, brauchst du einen externen Brenner. Das ist besonders beim Härten wichtig. Bei den dünnen und feinen Geometrien, die du herstellen willst, neigen Werkzeugstähle mit "Abschreckgeschwindigkeitsverlangsamern" - und der Chrom im Silberstahl gehört dazu - schon an der Luft zu härten. Es ist also sinnvoll, nur die Spitzen/Schneiden auf Härtetemperatur zu bringen. Dafür der externe Brenner. Und der braucht eine feste Halterung, weil du sowieso schon alle drei Hände voll hast.
Klar Sperrhorn geht auch gut, wikingerzeitlich nicht ganz korrekt, aber wer weiß das schon. Ein Setzstöckel/Setzhammer - Unterteil wäre korrekter.
Bei den Hämmern schleifst du erst einmal nur alle scharfen Kanten weg. Scharfe Kanten machen Macken, die du nicht haben willst. Wenn du besondere Hammerformen brauchst, wirst du es merken. Dann kannst du dir überlegen: Umschleifen, umschmieden oder neu kaufen. Kann man auch neu schmieden, muss man aber nicht - auch wenn Willi das anders sieht.
Klar kannst du aus Silberstahl auch Punzen herstellen.
Die Wärmebehandlung solltest du wirklich bei jemandem lernen, der davon Ahnung hat. Klar kann man viel lesen, wir können Eisen - Kohlenstoff - Diagramme erklären, bunte Bildchen von Glüh - und Anlassfarben zeigen, aber das ersetzt in natura gesehen und gemacht haben. Klar geht auch Trial and Error, aber es macht nicht wirklich Spaß stundenlang an einer Messerklinge herumgearbeitet zu haben, um dann festzustellen: Pling - Error. Tip: Forentreffen - Das nächste für dich ist wahrscheinlich das Hammer in in Sperberslohe. Ich habe schon so viel gelernt von anderen Schmieden, ich kann Martin da nur zustimmen.
Grüße Willy
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
Re: Hallo aus Schwandorf
17. Juni 2015 um 23:13
Hallo Ronja,
Endlich 'mal jemand, der mich versteht...
auch wenn ich mehr verkleinerte Werkzeuge schmiede.
Der Beitel ist auf die Schnelle aus Spaß in der Kohleesse mit einer normalen Flachmaulzange und einem 1kg Hammer entstanden, als Oli den Klüpfel bekommen hat. Und was nützt ein Klüpfel ohne entsprechendes Werkzeug.
Material: Silberstahl, gehärtet und scharf.
Meine Empfehlungen:
Gasesse (google nach Coffee Can Forge),
eine feste Halterung für einen (zusätzlichen) leistungsstarken Gaslötbrenner mit 2000° Flammtemperatur.
Ein kleiner Amboss reicht, mein Taschenamboss hat 20kg. Ich schmiede so kleine Sachen auch gerne auf einem Setzhammer - Unterteil, das ich im Schraubstock einspanne. Eine Seite ist scharf, die anderen Seiten habe ich mit verschiedenen Radien versehen.
Hämmer: umgeschliffene Schlosserhämmer von 100gr bis 500gr reichen für den Anfang.
Das Ausgangsmaterial für meine Zangen sind Arterienklemmen (200mm) und lange Spitzzangen (280mm).
Wichtig: Gute Feilen: Nadel/Habilisfeilen (Dick oder Feine Werkzeuge).
Schleifpapier kannst du dir auf entsprechend geformte Holzstäbe aufkleben.
Als Material für deine kleinen Schneidwerkzeuge würde ich Silberstahl (1.2210) nehmen. Vorteil: den bekommst du in den gewünschten Ausgangsquerschnitten. Für die Punzen reicht auch Federstahl.
Das Wichtigste: Die Wärmebehandlung lernst du am besten von einem (Messer)Schmied.
Schade, dass du so weit südlich des Äquators wohnst.
Grüße Willy
Endlich 'mal jemand, der mich versteht...
auch wenn ich mehr verkleinerte Werkzeuge schmiede.
Der Beitel ist auf die Schnelle aus Spaß in der Kohleesse mit einer normalen Flachmaulzange und einem 1kg Hammer entstanden, als Oli den Klüpfel bekommen hat. Und was nützt ein Klüpfel ohne entsprechendes Werkzeug.
Material: Silberstahl, gehärtet und scharf.
Meine Empfehlungen:
Gasesse (google nach Coffee Can Forge),
eine feste Halterung für einen (zusätzlichen) leistungsstarken Gaslötbrenner mit 2000° Flammtemperatur.
Ein kleiner Amboss reicht, mein Taschenamboss hat 20kg. Ich schmiede so kleine Sachen auch gerne auf einem Setzhammer - Unterteil, das ich im Schraubstock einspanne. Eine Seite ist scharf, die anderen Seiten habe ich mit verschiedenen Radien versehen.
Hämmer: umgeschliffene Schlosserhämmer von 100gr bis 500gr reichen für den Anfang.
Das Ausgangsmaterial für meine Zangen sind Arterienklemmen (200mm) und lange Spitzzangen (280mm).
Wichtig: Gute Feilen: Nadel/Habilisfeilen (Dick oder Feine Werkzeuge).
Schleifpapier kannst du dir auf entsprechend geformte Holzstäbe aufkleben.
Als Material für deine kleinen Schneidwerkzeuge würde ich Silberstahl (1.2210) nehmen. Vorteil: den bekommst du in den gewünschten Ausgangsquerschnitten. Für die Punzen reicht auch Federstahl.
Das Wichtigste: Die Wärmebehandlung lernst du am besten von einem (Messer)Schmied.
Schade, dass du so weit südlich des Äquators wohnst.
Grüße Willy
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
Re: Ein paar Fragen...
9. Juni 2015 um 19:23
Noch'n paar Tips: Fang klein an. 6-10mm Material, da siehst du schneller Erfolge und lernst die Temperaturführung schneller. 6er rund dünn ausgeschmiedet verbrennt sehr schnell.
Vorletzte Arbeit vor Feierabend: Vor dem Saubermachen der Esse noch Kohle ausgasen. So hast du beim nächsten Mal ausgegaste Kohle und wenig Rauch beim Anfeuern (Esse! Esse! ...) der Esse.
Und noch ein sicherheitstechnischer Hinweis: Schmiede nur mit passenden Zangen. Heißes Eisen, das aus der Zange federt, trifft irgendwann einmal.
Grüße Willy,
der ganz viel mit den Augen klaut.
Vorletzte Arbeit vor Feierabend: Vor dem Saubermachen der Esse noch Kohle ausgasen. So hast du beim nächsten Mal ausgegaste Kohle und wenig Rauch beim Anfeuern (Esse! Esse! ...) der Esse.
Und noch ein sicherheitstechnischer Hinweis: Schmiede nur mit passenden Zangen. Heißes Eisen, das aus der Zange federt, trifft irgendwann einmal.
GENERELL: Such dir am besten jemand aus der Umgebung, dem du mal auf die Finger gucken kannst (der schmieden kann) und / oder hol dir ein gutes Fachbuch, wo du solche fragen recht unkompliziert dir selbst erarbeiten bzw. beantworten kannst.. Schmieden war nicht umsonst lange lange Zeit ein Lehrberuf.
kann man nicht oft genug wiederholen.Grüße Willy,
der ganz viel mit den Augen klaut.
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
Zuletzt bearbeitet: 9. Juni 2015 um 19:35,
Willy Consten (WiCon)
Re: Knoten
6. Juni 2015 um 15:52
War bestimmt zur Erinnerung: Die Hilti nicht vergessen!
Grüße Willy,
der auch keine Stoff - Taschentücher mehr hat
Grüße Willy,
der auch keine Stoff - Taschentücher mehr hat
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
Re: Erstes Damastmesser....
4. Juni 2015 um 13:34Raspel ist etwa C45
Kann sein, muss nicht. Es gibt/gab auch Hufraspeln aus richtig kohlenstoffhaltigen Stählen. Die letzte, die ich verwurstet habe, war aus einem richtig knackigen (knack - durchgebrochen) Wasserhärter. Als Messer natürlich in Öl gehärtet.
Grüße Willy
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
Re: Axtumbau zum schroten glühender Luppen
4. Juni 2015 um 13:12
Ich hatte ja so meine Bedenken, wegen: mit einem Hammer auf eine Axt schlagen, aber die Photos haben diese Bedenken ausgeräumt. Super Lösung.
Grüße Willy
Grüße Willy
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
Re: Schmiedetreffen in Nordhessen
4. Juni 2015 um 12:25
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
Re: Schmiedetreffen in Nordhessen
30. Mai 2015 um 11:10
Lutz hat das Treffen inzwischen auch als Event eingetragen.
Da Martin (Der Schlosser) nicht kommt, übernehme ich dieses Mal den "Krenzer - Shop". Also: Bestellungen/Wünsche per PN an mich. Ansonsten werde ich eine Auswahl an Werkzeug mitbringen. Um Material (Reststücke, vor allem C45) werde ich mich ebenfalls bemühen.
Grüße Willy
Da Martin (Der Schlosser) nicht kommt, übernehme ich dieses Mal den "Krenzer - Shop". Also: Bestellungen/Wünsche per PN an mich. Ansonsten werde ich eine Auswahl an Werkzeug mitbringen. Um Material (Reststücke, vor allem C45) werde ich mich ebenfalls bemühen.
Grüße Willy
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
Re: Axt härten
30. Mai 2015 um 10:35
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
Re: Axt härten
29. Mai 2015 um 22:14
... und Damast natürlich in Öl härten, nicht im Löschtrog wie im Video. Wie du anlässt, ob mit Restwärme, einem Stahlklotz, in der Esse oder im Backofen, ist ziemlich egal. Wobei: mit Restwärme, oder wenn du vom Haus aus in der Esse anläßt, bekommst du einen schöneren Härteübergang. Ist aber ziemlich egal, industriell hergestellte Beile und Äxte haben auch keine sich zur Schneide steigernde Härte. Da gibt es auch nur hart und nicht hart.
Grüße Willy
Grüße Willy
Das kann man so machen, muss man aber nicht.