Handgeschmiedetes Besteck

9. Juni 2014 um 03:02
Hallo Kollegen,

wollte hier nur mal kurz eine kleine Arbeit vorstellen, die ich heute gemacht habe. Einen Satz handgeschmiedetes Besteck. Für eine Mittelalter Darstellung müsste die Gabel natürlich weg, wollte aber trotzdem mal eine schmieden:





Liebe Grüße, euer
- Daniel 
9. Juni 2014 um 19:44
Hallo,

wenn Du es für ne Mittelalterdarstellung nutzen wolltest würde ich es komplett weglassen.. Löffel waren meist aus Holz, selten aus Horn.. aber soweit ich weiß NIE aus Eisen (schmiedetechnisch finde ich diesen recht gelungen).  Die Gabel wäre als größere Fleischgabel ok, und das Messer ist eher eine Eisenzeitliche Form.. also.. weit weg vom Mittelalter. Im Mittelalter (Frühmittelalter bis Hochmittelalter) waren die häufig vertretenen Messer Griffangelkonstruktionen mit Horn oder Holzgriffen, auch nachzulesen in der hübschen Dissitation von dem Herrn Holtmann.

Aber ich habe hier auch nur Hobbyistenwissen und eine gewisse Erfahrung aus meiner nebenberuflichen Schmiede.. nicht das hier wieder nach meinen Referenzen gefragt wird oder dies ein Disskussionspunkt wird.
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
10. Juni 2014 um 21:27
Hallo Lutz!

Danke für diese Informationen. Ich hatte mir schon gedacht, dass das hier alles nicht sehr authentisch ist. Habe daher vorsorglich schon mal darauf verzichtet einen Anspruch auf historische Präzision zu erheben ^___^.

 

Wie hat denn diese Griffangelkonstuktion ausgesehen? Ging der Erl durch den Griff und war hinten vernietet, oder was das was man neudeutsch "Full-Tang- Bauweise" nennen würde?

Mit dem Messer konnte ich ohne Druck auszuüben Tomaten in 2mm Scheiben schneiden und diese dann Problemlos mit der Gabel verspeisen. 

Ich habe das hier letztlich mehr aus Spaß an der Freude, als um irgend eine super funktionales Besteckset oder etwas für die 100% präzise Mittelalterdarstellung oder so herzustellen, gemacht. Also seht´s dem entsprechend sportlich. 

LG
- Daniel

Zuletzt bearbeitet: 10. Juni 2014 um 21:32, Daniel Lea
11. Juni 2014 um 12:30
Hallo !

Vielen Dank fuer den Tipp "Holtmann".Habe ich mir angesehen.Interessant.
Gruss
Wolfgang.
11. Juni 2014 um 17:01
Die meisten Messer aus der Zeit um das Hochmittelalter herum waren Griffangelmesser. Dies heißt schlicht und ergreifend nicht mehr oder weniger als das der Griff an einer Angel befestigt war. Dies konnte via Nietangel oder Steckangel geschehen. Die Steckangel wurde in den Holzgriff eingebrannt und hält hervorragend, die Nietangel wurde eingebrannt u. zusätzlich am hinteren ende des Griffes vernietet.  Zum ausgehenden Hochmittelalter traten dann vermehrt dann auch Griffzungenkonstruktionen auf, bei denen die Griffschalen wie bei "modernen" Messern aufgenietet werden.

Achja.. und aufs Mittelalter wäre ich nicht gekommen, wenn Du es nicht in Deiner Beschreibung geschrieben hättest... Denn wie ich schon beschrieben hab, mit Mittelalter hat es ja doch eher wenig zu tun.
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
Zuletzt bearbeitet: 11. Juni 2014 um 17:04