nach viel Träumerei möchte ich nun endlich einmal selbst anfangen zu Schmieden.
Einen schönen schweren Amboss habe ich praktischerweise auf nem Hof in der Werkstatt gefunden,
was mir allerdings fehlt ist eine Esse.
Als Mittelalter- und Reenactmententhusiast möchte ich diese entsprechend gestalten.
Nach viel Recherche hier im Forum bin ich soweit dass Sie aus Lehm und mit Düsenstein sein
und mit Holzkohle befeuert sein soll.
Es ist zwar historisch nicht wirklich authentisch, aber der Bequemlichkeit und eventuellen Transportfähigkeit halber
würde ich das Ganze gerne auf einer bequemen Arbeitshöhe mit einem zerlegbaren Gestell und einem stabilen Holzrahmen
bauen. Außerdem soll es ein Doppelkammerblasebalg werden um allein arbeiten zu können.
Blasebalg und Gestell sollen hier erstmal meine Sorge sein.
Was ich von euch gerne erfahren würde ist eure Meinung zur Form
der Feuerschüssel und des Düsensteins.
Ein grobes Vorbild dass ich hier im Forum gefunden habe wäre Dieses, um in etwa die Richtung aufzuzeigen:
Zur Feuerschüssel:
-Soweit ich mir das vorstelle, macht es Sinn die eigentliche Vertiefung für die Glut grabenförmig, längs zum Düsenstein auszulegen, um auch längere Werkstücke erhitzen zu können?
-Ist das richtig dass die Düse ein Stück über dem Boden und auf Niveau der seitlichen Öffnung(en) sein sollte?
-Wie tief sollte so etwas von der Düse aus effizienterweise sein? Hab hier mal was von max. 11 cm gelesen.
-Braucht man den Wall gegenüber des Düsensteins überhaupt (s.u.), oder reicht die Vertiefung?
-Ist es besser wenn der Graben als Schräge zum Düsenstein geformt ist?
Zum Düsenstein:
Nach viel Frustration bei der Suche nach derartig großem Speckstein in bezahlbar habe ich als lokale Alternativen
Vulkangesteine, genauer Trachyt aus der Eifel oder Tuff als mögliche Kandidaten eroiert.
Da beim Natursteinhändler des Vertrauens Tuff verfügbar und billig war habe ich den genommen.
Riesenplus (mal abgesehen von den 2000°C die der abkönnen soll) ist natürlich die leichte Verarbeitung.
Dazu also
- Seht ihr nennenswerte Probleme damit? Ich hab hier noch nie wen sowas erwähnen sehen, aber ich wollte bewusst keinen Schamott nehmen weil der nicht natürlichen Ursprungs ist. Außerdem wurde der wohl früher tatsächlich in Backöfen verbaut.
-Welchen Durchmesser sollte die Düse Glutseitig haben?
-Durchmesser Blasebalgöffnung=Durchmesser Düse Glutseitig?
-Mein Blasebalg soll auch an der Mündung aus Holz, also ohne Metallrohr sein, macht das Hitzetechnisch sinn?
-Wie dick sollte der Düsenstein sein um genug zu isolieren aber auch die Luft an der Mündung zu erhitzen?
-Der Düsenstein muss ja auf der Außenseite quasi Trichterförmig zulaufen. Wie sollte das Verhältnis Blasebalgmündung/Platz am Anfang der Trichters um den Blasebalg sein und in welchem Abstand muss der Blasebalg dann platziert werden um effizent die erwärmte Luft mitzunehmen?
So, ich glaub das waren erstmal die quälendsten Dinge die mich gerade Umtreiben.
Freue mich sehr auf eure Anregungen.
Liebe Grüße Jonas