Die Wahl des Schraubstocks
Die Wahl des Schraubstocks
2. Oktober 2013 um 16:23
Hallo Freunde
Für manche Arbeiten ist so ein Schraubstock ja entweder erforderlich oder einfach praktisch, deshalb halte ich schon länger Augen und Ohren offen, um mir einen Schmiedeschraubstock (Flaschenschraubstock) zuzulegen. Die sind aber meistens entweder nicht günstig oder nicht in meiner Nähe, was das Ganze wieder teuer macht.
Mir stellt sich jetzt die Frage, ob so ein Schmiedeschraubstock erforderlich ist oder ob auch ein industrieller Parallelschraubstock geeignet für Schmiedearbeiten ist.
Meine überlegungen dazu:
Der Parallelschraubstock ist in den meisten Fällen noch schwerer, als ein Flaschenschraubstock und Masse ist doch in der Regel fürs Schmieden ziemlich wichtig.
Laut Forum sind die oft gegossen und halten daher keine härteren Schläge aus. Woran erkenne ich ob ein Schraubstock gegossen ist oder sind nur die Baumarktteile gegossen?
Ein Flaschenschraubstock hat unter Umständen die breiteren Backen und steht stabiler durch den Senkrechten Standfuß.
Warum werden traditionell die Flaschenschraubstöcke benutzt?
Welche Vorteile bietet die Form?
Anregungen Meinungen und Anmerkungen sind gern gesehen...
Gruß Bene
Für manche Arbeiten ist so ein Schraubstock ja entweder erforderlich oder einfach praktisch, deshalb halte ich schon länger Augen und Ohren offen, um mir einen Schmiedeschraubstock (Flaschenschraubstock) zuzulegen. Die sind aber meistens entweder nicht günstig oder nicht in meiner Nähe, was das Ganze wieder teuer macht.
Mir stellt sich jetzt die Frage, ob so ein Schmiedeschraubstock erforderlich ist oder ob auch ein industrieller Parallelschraubstock geeignet für Schmiedearbeiten ist.
Meine überlegungen dazu:
Der Parallelschraubstock ist in den meisten Fällen noch schwerer, als ein Flaschenschraubstock und Masse ist doch in der Regel fürs Schmieden ziemlich wichtig.
Laut Forum sind die oft gegossen und halten daher keine härteren Schläge aus. Woran erkenne ich ob ein Schraubstock gegossen ist oder sind nur die Baumarktteile gegossen?
Ein Flaschenschraubstock hat unter Umständen die breiteren Backen und steht stabiler durch den Senkrechten Standfuß.
Warum werden traditionell die Flaschenschraubstöcke benutzt?
Welche Vorteile bietet die Form?
Anregungen Meinungen und Anmerkungen sind gern gesehen...
Gruß Bene
2. Oktober 2013 um 16:30
Hallo !
Im Flaschenschrubstock werden Schläge ueber die hintere Backe in den Boden abgeleitet. Auf die Spindel geht kein Schlag. Beim Parallelschraubstock gehen e.v.t Schläge ueber die vordere,bewegliche Backe in die Spindel und in die Spindelbuchse.
Ein Maschinenbauschraubstock ist fuer so etwas nicht gebaut.Es schadet aber nichts,beides in der Werkstatt zu haben.
Bei richtiger Aufstellung zieht der Flaschenschraubstock besser.
Gruss
Wolfgang.
Im Flaschenschrubstock werden Schläge ueber die hintere Backe in den Boden abgeleitet. Auf die Spindel geht kein Schlag. Beim Parallelschraubstock gehen e.v.t Schläge ueber die vordere,bewegliche Backe in die Spindel und in die Spindelbuchse.
Ein Maschinenbauschraubstock ist fuer so etwas nicht gebaut.Es schadet aber nichts,beides in der Werkstatt zu haben.
Bei richtiger Aufstellung zieht der Flaschenschraubstock besser.
Gruss
Wolfgang.
3. Oktober 2013 um 01:02
Moin
In meinem Fall bewegt sich die hintere Backe und die Kraft sollte die Achse eigentlich gar nicht belasten.
Ja die Dinger sind wohl Schweine teuer (Ich habe mein Modell im Internet nicht gefunden, nur vergleichbare etwas kleinere Produkte)
Ich hab mal ein Paar Bilder gemacht, damit ihr genau wisst wovon ich rede.
Das sind 2 Schraubstöcke der Marke "BOLEY" und wiegen beide knapp 50 kg.
Ich denke mal zum Feilen wirds wohl nichts besseres geben..
Gruß Bene
Beim Parallelschraubstock gehen e.v.t Schläge ueber die vordere,bewegliche Backe in die Spindel und in die Spindelbuchse.
In meinem Fall bewegt sich die hintere Backe und die Kraft sollte die Achse eigentlich gar nicht belasten.
Ja die Dinger sind wohl Schweine teuer (Ich habe mein Modell im Internet nicht gefunden, nur vergleichbare etwas kleinere Produkte)
Ich hab mal ein Paar Bilder gemacht, damit ihr genau wisst wovon ich rede.
Das sind 2 Schraubstöcke der Marke "BOLEY" und wiegen beide knapp 50 kg.
Ich denke mal zum Feilen wirds wohl nichts besseres geben..
Gruß Bene
3. Oktober 2013 um 07:22
Hallo Schneewolf !
Ja,da gehen die Schläge in den Schraubstock und in die Fuehrung.Jedes Werkzeug fuer seinen Zweck.Ich stelle mir gerade vor,wie Du darin einen 30 Rundstahl stauchst...
Nette Werkzeuge uebrigens.
Gruss
W.F
Ja,da gehen die Schläge in den Schraubstock und in die Fuehrung.Jedes Werkzeug fuer seinen Zweck.Ich stelle mir gerade vor,wie Du darin einen 30 Rundstahl stauchst...
Nette Werkzeuge uebrigens.
Gruss
W.F
Zuletzt bearbeitet: 3. Oktober 2013 um 07:24,
Wolfgang Feldhusen
3. Oktober 2013 um 10:06
Hallo Bene,
wie schon hier erwähnt, zieht der Flaschenschraubstock aufgrund seiner vertikal ausgerichteten Konstruktion nicht nur wesentlich besser, sondern ist durch seine geschmiedete Bauart auch noch unzerbrechlich. Da kannst Du auch mit einem schweren Vorschlaghammer Staucharbeiten durchführen, ohne daß das Werkzeug in die Knie geht. Deine hier abgebildeten schönen Parallelschraubstöcke sind aus Grauguss, und von daher bei schweren Staucharbeiten im höchsten Maße bruchgefährdet.
Grüße
Sebastian
wie schon hier erwähnt, zieht der Flaschenschraubstock aufgrund seiner vertikal ausgerichteten Konstruktion nicht nur wesentlich besser, sondern ist durch seine geschmiedete Bauart auch noch unzerbrechlich. Da kannst Du auch mit einem schweren Vorschlaghammer Staucharbeiten durchführen, ohne daß das Werkzeug in die Knie geht. Deine hier abgebildeten schönen Parallelschraubstöcke sind aus Grauguss, und von daher bei schweren Staucharbeiten im höchsten Maße bruchgefährdet.
Grüße
Sebastian
3. Oktober 2013 um 10:22
Deine hier abgebildeten schönen Parallelschraubstöcke sind aus Grauguss,
Das ist wohl der Fall, aber es gibt auch "unzerbrechliche" geschmiedete Parallelschraubstöcke, z. B. von Brockhaus oder von Durlach, um hier nur 2 Hersteller zu nennen.
Gruß,
DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
3. Oktober 2013 um 10:53
Ich glaube nicht dass die Schraubstöcke aus Grauguss sind. Viel warscheinlicher ist Stahlguss, ähnlich dem der bei Ambossen verwendet wird. Man kann solche Schraubstöcke auch schweißen - ohne Gusselektrode.
Ich als Hobbyschmied wäre auf einen Flaschenschraubstock nicht angewiesen. Die von mir ausgeführten Arbeiten beschränken sich auf kleine Werkstücke. Staucharbeiten von großen Werkstücken führe ich nie im Schraubstock aus.
Je mehr sich die Arbeitsweise in Richtung Profi verschiebt mag sich der Bedarf der Arbeiten im Schraubstock ändern, ziemlich sicher sogar. Dann machen oben genannte Argumente auch Sinn.
Im einfachen Hobbybereich würde ich sagen: Wenn du nen Flaschenschraubstock günstig bekommst nimm ihn. Prioritäten würde ich aber auf einen Profi Parallelschraubstock legen. Wenn du den nicht vergewaltigst wird er dich sehr sehr lange begleiten.
Ich als Hobbyschmied wäre auf einen Flaschenschraubstock nicht angewiesen. Die von mir ausgeführten Arbeiten beschränken sich auf kleine Werkstücke. Staucharbeiten von großen Werkstücken führe ich nie im Schraubstock aus.
Je mehr sich die Arbeitsweise in Richtung Profi verschiebt mag sich der Bedarf der Arbeiten im Schraubstock ändern, ziemlich sicher sogar. Dann machen oben genannte Argumente auch Sinn.
Im einfachen Hobbybereich würde ich sagen: Wenn du nen Flaschenschraubstock günstig bekommst nimm ihn. Prioritäten würde ich aber auf einen Profi Parallelschraubstock legen. Wenn du den nicht vergewaltigst wird er dich sehr sehr lange begleiten.
Zuletzt bearbeitet: 3. Oktober 2013 um 10:57
3. Oktober 2013 um 12:54
Hallo,
@ Schlosser
Die gibt es natürlich auch. Aber im Gegensatz zum Flaschenschraubstock eigenet sich der Parallelschraubstock durch die bereits geschilderten Gründen (unabhängig ob aus Grauguss oder geschmiedetem Stahl) bei weitem nicht so für Staucharbeiten, wie der Flaschenschraubstock.
@ Kläus
Das Foto habe ich aus dem Hoffmannkatalog herausgeknipst. Der Text (auch wenn er nur leider etwas unscharf ist) wird Dich sofort vom Gegenteil überzeugen .
@ Bene
Nachdem diese Flaschenschraubstöcke in der Regel absolut unverwüstlich sind, werde ich meine Reserveschraubstöcke in meinem Leben vermutlich nie brauchen. So einen Flaschenschraubstock kannst Du daher von mir gegen Selbstabholung geschenkt haben. Allerdings bin ich im Raum München.
Grüße
Sebastian
@ Schlosser
aber es gibt auch "unzerbrechliche" geschmiedete Parallelschraubstöcke
Die gibt es natürlich auch. Aber im Gegensatz zum Flaschenschraubstock eigenet sich der Parallelschraubstock durch die bereits geschilderten Gründen (unabhängig ob aus Grauguss oder geschmiedetem Stahl) bei weitem nicht so für Staucharbeiten, wie der Flaschenschraubstock.
@ Kläus
Ich glaube nicht dass die Schraubstöcke aus Grauguss sind
Das Foto habe ich aus dem Hoffmannkatalog herausgeknipst. Der Text (auch wenn er nur leider etwas unscharf ist) wird Dich sofort vom Gegenteil überzeugen .
@ Bene
Nachdem diese Flaschenschraubstöcke in der Regel absolut unverwüstlich sind, werde ich meine Reserveschraubstöcke in meinem Leben vermutlich nie brauchen. So einen Flaschenschraubstock kannst Du daher von mir gegen Selbstabholung geschenkt haben. Allerdings bin ich im Raum München.
Grüße
Sebastian
Zuletzt bearbeitet: 3. Oktober 2013 um 12:56,
Sebastian