Erzfunde, einige fotos vom Rohstoff!
Jetzt steht auf den wenigsten Gebläsen der Massenstrom, also betrachten wir einfach den Volumenstrom, der mit über die Dichte mit dem Massenstrom verbunden ist. Es gibt Erfahrungswerte, wieviel liter pro Sekunde luft in bestimmte Bauarten von Rennöfen eingeblasen werden sollten, ich kenne sie aber nicht und muss dich daher ins blaue Forum verweisen, da hat Rafail schon mal seine Ofenreise (mit Video!!!!) dokumentiert.
Soweit so gut. Da du jetzt wahrscheinlich ein Radialverdichter benutzt, ist natürlich fraglich, ob der die angegebenen Volumenströme überhaupt schafft, denn der Druckverlust in dem Rennofen wird um einiges größer sein, als der Druckverlust in einem normalen Kohlefeuer. Erst recht, sollte die Düse sich mit der Zeit zusetzen.
Fazit: Berechne deinen benötigten Luftvolumenstrom, schau dir deine Gebläsedaten an. Sollte das überhaupt nicht vereinbar sein, bau dir ein Kastengebläse oder eine andere Alternative. Oder du lässt den Taschenrechner weg und richtest dich nach Flammenfarbe, Geräusch usw.
zum Ablauf der Reduktion im Rennofen hab ich mal ne kurze Zusammenfassung geschrieben. Grundlage des Textes ist Osann (1971):
Zusammenfassung
Gruß Jannis
http://naabtal-klinge.de/
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Den 2,5 m Ofen den ich in Peppingen gefahren hab, wurde von einem grossen Radiallüfter einer Esse belüftet, den Ihr mit etwas Glück in dem Tread in diesem Forum sehen könnt.
Lange Rede kurzer Sinn, Hauptindikator beim Rennofenfahren ist die Gichtflamme. Sie ist, bläulichorange, und Ruhig!!! Funken sehen wir nur wenn die Holzkohle sich mal verhakt und mal kurz schlagartig sackt, ansonsten ist weniger Aktion mehr. Rennöfen reagieren sehr langsam, die Ideale Temperatur stellt sich erst nach Stunden ein, man sieht die Aussenwand sich ins dunkelrot verfärben, und deutlich wärmer als 100°C , die Spucke klebt drann sprudelt und verdunstet binnen 5 Sekunden.
Was das "Atmen" des Rennofens betrifft, dieses dunkle leises Rauschen ......das muss man gehört haben um es sich Vorzustellen, es ist aber nicht so wichtig wie die Gichtflamme.(Man hört es an der Düse)
Gruss Rom.
Direkte Methode (Reduktion durch C) und Indirekte Methode (Reduktion durch CO)
Die direkte Reduktion des im Erz enthaltenen Eisenoxids erfolgt, einfach betrachtet, durch Reaktion von FeO mit C zu Fe und CO. Diese Reaktion liefert Kohlenmonoxid aus Kohlenstoff unter Verbrauch von Energie (Endotherme Reaktion) und läuft deswegen nur oberhalb 1000°C in nennenswerter Geschwindigkeit ab. Die zweite Reduktion, die von Eisenoxid durch Kohlenmonoxid ist die indirekten Reduktion. Diese Reaktion findet schon bei sehr viel geringerer Temperatur als die direkte Reduktion statt, nämlich ab 400°C bis 1000°C. Der physikochemische Grund dafür ist, dass bei dieser Reaktion Energie frei wird (exotherme Reaktion), was die Verschiebung des Gleichgewichtes in Richtung Produkt bei niedrigen Temperaturen nach den Prinzip von Le Chatelier begünstig. Die indirekte Reduktion stellt aufgrund ihres Temperaturspektrums die Haupt-Reduktionsreaktion im Rennfeuer dar, deren Ablauf durch eine zu geringen CO-Konzentration im Gas, also einen Wert von K{CO}<100 gehemmt wird. Osann schreibt, dass im Rennfeuer keine Werte über 90 erreicht werden, die Reduktion durch CO allein also immer unvollständig sein wird.
Erst durch die Intensivierung der Belüftung, kann eine wesentliche Leistungssteigerung erreicht werden. Denn viel bedeutender ist nun der wachsende Einfluss der direkten Reduktion. Im Gegensatz zur indirekten Reduktion, wird die direkte nicht durch einen zu niedrigen K{CO} Wert gehemmt und läuft um so besser ab, je heißer die Beschickung im Ofen erhitzt wird. Durch das scharfe Blasen wird die endotherme Rückbildung des primär entstehenden Kohlendioxids gehemmt, der Kohlendioxid also vergrößert, wodurch eine Zone besonders hoher Temperatur [Schuster.1939] entsteht. Auch wenn diese Vergrößerung des Kohlendioxid-Existenzbereiches bedeutet, dass in einem größeren Bereich des Ofens oxidierende Bedingungen herrschen, so ist dieser Einfluss doch gering und wird durch nur intensiver ablaufende direkte Reduktion überkompensiert. Das bedeutet im Klartext, dass Eisenoxide durch eine intensive Luftzufur nicht an der Reduktion zu metallischem Eisen gehemmt werden und bereits gebildetes Eisen nur in sehr geringem Maße rückoxidiert. Ein weiterer Vorteil ist, dass die direkte Reduktion unabhängiger von der Zusammensetzung des Erzes ist, während für die indirekte Reduktion hohe Anteile an tauben Stoffen auf die Reduktion störend wirken.
So spricht Osann auch davon, dass erst durch die Nutzung der direkten (=intensive mechanische Belüftung) Reduktion die große Leistungssteigerung in der Rennfeuertechnik in der Übergangsform des Stückofens realisiert werden konnte.
Nicht zuletzt spielt auch die Ofengeometrie eine Rolle, so ist bei hohen Rennofen eine von vornherein längere Verweilzeit der Beschickung im Ofen gegeben, als in einem niedrigen Rennherd. Da die Packungsdichte einer Schüttung an den Wänden zudem lockerer ist, als im Zentrum einer Schüttung, ist bei Öfen mit sehr kleinem Durchmesser die durchschnittliche Packungsdichte geringer, da der Anteil der Wandungsoberfläche einen (im Verhältnis zum Volumen) großen Wert einnimmt.
Gruß
Raphael
Jeder der einen Rennofen gebaut und gefahren hat hat halt seine erfahrungen gemacht.
Der eine bessere der andere weniger gute. Aber alle hatten Ihren Spass darann und alle eine mehr oder weniger erfolgreiche Ofenreise hinter sich.
Auch Romian hat 2007 in Leverkusen die erste erfahrungen im Rennofenprozess gesammelt. Ok er hat sich weiter gebildet und diverse erfahrungen gesammelt.
Raphael Richard hatte schon vorher einige erfahrungen auf diversen Rennfeuertreffen und selber mit den Römern online experimentiert. Aber von allen lernen wir mehr über die Historische verhüttung des Eisens das nun wieder aufflammt und wir eigendlich zusammen an diesem strang ziehen sollten. So das diese alte verhüttung endlich zu messbaren und auch Sichtbaren ergebnissen kommt.
Ich wünsche allen neuen Rennofenbegeisterten viel erfolg bei Ihren ersten Ofenreisen!
Der pit03.
das mit der luft scheint aber eine wissenschaft für sich zu sein. rom hat darüber seine eigene meinung, rafail hat eine andere. komischerweise, kommen beide damit auf respektable ergebnisse!!!! ich hab rafails videos mit begeisterung verfolgt!
rafail baut einen flacheren ofen, als rom ihn vorschlägt. der ofen hat mehr durchmesser und ist nicht so hoch. evtl liegt darin der schlüssel der einzublasenden luftmenge!? ich denke das rafails ofen die luft besser verteilen könnte als der hohe und schlanke ofen den rom vorschlägt?? das wäre für eine plausible erklärung des ganzen. es würd mir einleuchten.
sicher hat jede ausführung die gut läuft und zum erfolg führt auch ihre existenzberechtigung!
der weg ist das ziel. und wenn am ende des wegs das ergebnis erscheint das man haben wollte, ist es ja super!
ich hoffe nur das unsere erste reise sich nicht als flopp erweist! denn klaus nimmt zum einen eine weitere reise auf sich und beteiligt sich an dem aufwand den der ofen abverlangt und das soll ja auch belohnt werden!
@ rom
die probe hat am montag morgen in der poststation aufgeschlagen, ging also am montag noch auf reise! ich hoffe das sie baldigst bei dir ankommt.
mfg
ingo
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Es gibt eine Menge Ofenformen, Weite ,Enge, Hohe, Niedrige und welche mit Kuppelformigem Herd.
Es gibt Rennfeuer, und Rennherde.
All diese Bauformen, haben nicht Hauptsächlich mit dem Blasebalg resp. mit dem Gebläse zu tun, sondern mit der Erzgüte.
Wenn Hochwertiger Erzsand von Elba, mit einem Korsischen Feuer auskommt, gilt dies noch lange nicht für mein Limonit, wie Versuche meinerseits ergeben haben.
Weniger "gute" Erze wollen in einem hohen relativ engen Schacht von dem Reduktionsgas, länger und gründlich "umspült" werden, dh. auf die eigendliche Reduktion vorbereitet werden. Die Ausbeute fällt wesentlich besser aus als bei einem Kurze, weiten Ofen, wie wir Vorletztes mal in Neuhäusgen ,bei Identischen Erzen und Parametern feststellen mussten. 25% Ausbeute ist für ein Limonite gut. Mit unserem Brasilianischem Erz ca.90%, liegt die Ausbeute je nach Ofen zwischen 30%-50%. Dieses Erz lässt sich in einer erhöhten Esse verhütten.(Korsisches Feuer)
Ich glaube man kann ohne weiteres sagen dass das Erz die Ofenform bestimmt, oder anders dass Ofenformen bestimmter Regionen an das Erz angepasst wurden.
Gruss Rom.
industriell genutztes erz, etwa presslinge, mit hohem gehalt, können in einem flacheren und breiteren ofen gefahren werden. lang und schlank, für niedrige fe anteile. verstehe jetzt warum verschiedene öfen gebaut werden.
interessieren würde mich der unterschied zwischen rennfeuer und rennofen. kann man so ein korsisches feuer als "rennfeuer" bezeichnen und den von dir empfohlenen "hohen und schlanken ofen" als rennofen??? fällt das katalanische grubenfeuer dann auch unter rennfeuer? ähnlich dem korsischen feuer??
danke für die infos
ingo
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Die Korsischen Feuer kommen von den Abmessungen nah an ein Rennfeuer. Auf Korsika gibts übrigends sehr gutes Erz.
Die Katalanen benutzen Rennherde. Das sind gemauerte Gruben, die per Wassertrommelgebläse belüftet werden. Sie werden eigenartig beschickt. Man kann die Luppe leicht entnehmen ohne den Innenraum zu beschädigen. Die letzten wurden bis Ende 18tes Jahrhundert gefahren. Man zog diese Bauweise vor weil Wahlweise weiches Eisen oder Stahl Produziert werden konnte....warum hab ich noch nicht herausgefunden.
Ähnlich funtionieren die Nordischen Bauernöfen, ausser dass man hier Verhüttete und die Holzkohle kontinuierlisch mit im Ofen machte. Die Luppen liessen sich wegen der Bauweise Kontinuierlich bei gewünschter Grösse entnehmen. Nordische Bauernöfen wurden bis Ende 19tes Jahrhundert gefahren(Finnland)
Ein Schacht ist ein Rennofen, die gibts wie bereits erwähnt, es gibt Ihn in allmöglichen Variationen. Meine Lieblingsversion ist ein Kuppelofen mit nicht allzuweitem Schacht, und mindestens 1,2m Höhe.
Bei allgenanntem folgt die Form der Qualität des Erzes.
Ich möchte mich mit all dem Geschreibsel wirklich nicht Wichtig machen, es liegt mir einfach nur sehr viel daran, dass wenn frisch Begeisterte sich dem Thema widmen möchten, auch schnellstmöglich ein Erfolgserlebniss haben. Rennofenreisen sind reichlich Arbeit und nicht sehr billig, eigendlich zu Teuer um ohne Infos drauflos zu machen. Als ich 2007 damit anfing, erkundigte ich mich bereits ein Jahr zuvor, und biss auf Granit. Niemand wollte wirklich irgendetwas sagen, damit meine ich jetzt nicht Pit und Rafael!!!!
Irgendwie sagten die einen (Buchstäblich) Du spinnst wohl, find ´s doch selbst raus. Oder tja daaaaas haben schon viele versucht, und wieder schnell aufgegeben...., etc.etc. Nachdem Pit mich nach Leverkusen zum 2ten Rheinischem Rennfeuertreffen eingeladen hatte, hatte es mich gepackt und nicht mehr losgelassen. Ich hab fast alle Literatur zu dem Thema gelesen, und viele Rennöfen gefahren, In Neuhäusgen wo ich dieses Jahr zum 5ten mal ein Rennfeuertreffen organisiere (mit Staatsgeldern ), aber vor allem in meinem Garten, wo 2 Stück stehen. Ich habe ein halbes dutzend Erze, und schon alle unter verschiedenen Konditionen gefahren. Dann gibts noch regen Gedankenaustausch auf Facebook mit Rennofenleuten aus der ganzen Welt.
So jetzt hab ich euch ein wenig von meinem Start erzählt, und versteht warum mir so viel daran liegt," Neuen" Infos so genau wie möglich weiter zu geben um Ihnen zu einem Erfolg zu verhelfen, denn wenn sie bis vor dem heissen Rennofen stehen, fangen alle Fragen und Zweifel von Vorne an.
Ich habe mir wie Rafael, Xerxes und andere über die Jahre unglaublich viele Gedanken gemacht, Geld ausgegeben, verschiedene gute Leute mit einbezogen, viel gelernt, (und lerne immer noch) Experimentiert, (meine Frau verückt gemacht) gelernt Holzkohle zu machen und so weiter, so dass ich jetzt die Qualität der Stähle soweit das Erz es (Chemisch) zulässt , im Mittel, nach Wunsch aus dem Ofen bekomme. Auch hochgekohlt, so dass ein Barren mit genügend C ensteht , welcher sich im Wasser härten lässt.
Ebenso Damaste, die wenn auch nicht so Kontrastreich wie Industriestähle zeichnen, denoch möglich sind.
All dies möchte ich, wenn gewünscht , gerne weitergeben inklusive den kleinsten Kniffs.
Die Deutsche Sprache ist für mich eine Fremdsprache, es kostet mich sehr viel Mühe mich in dieser sehr Sensibelen schönen Sprache angemessen auszudrücken, von der Gramatik mal ganz abgesehen.
Das Luxemburgische ist eine Sprache die mit der hälfte von Wörtern auskommt, ausserdem ist sie stark durchsetzt mit nicht Germanischen Wörtern, so dass ich nicht immer den richtigen Ton treffe. Es tut mir Leid wenn ich nicht immer freundlich "rüberkomme".
Ich hab euch trotzdem alle Lieb
Gruss Rom.
ich für meinen teil bin jeden der hier gute tips und anleitungen geben kann, sehr sehr dankbar. denn ich möchte schließlich nicht mit klaus vor einem ofen stehen, der nur schlacke und dreck produziert hat und nichts zum schmieden. ich bin zufrieden, wenn ich aus dem material ein oder zwei vielleicht auch drei messer für mich schmieden kann und daß das gleiche ergebnis auch für klaus dabei herauskommt!!!!
sicherlich wäre es ein traum, wenn jeder von uns 1,5 kg luppe erhalten würde, die sich anständig härten lässt und mehr als nur 1 oder 2 klingen abgeben würde!
weil du es angesprochen hast: "auf was ist zu achten, um aus dem rennofen, stahl zu erhalten, den man härten kann. welcher in etwa c60 oder besser noch c70-75 entspricht?" liegts am erz, an der luft? oder an der kohle???
wie steht es mit kalk zugabe??? gelöscht, ungelöscht oder unnötig........???????
danke an alle für eure tips!
ingo
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Der Grund warum ich mich an den Rennofenversuch ranwage ist einmal weil Ingo das sowieso machen wollte und es zuzweit einfach mehr Spaß macht (und natürlich billiger und weniger Arbeit ist als alleine) und vor allem weil du Rom im MF so offen mit den Informationen Auskunft gegeben hast und einem mit Rat und Tat zur Seite stehst. Und dafür möchte ich dir nochmal deutlich danken. Natürlich danke ich auch allen anderen für ihr Engagement und den Info´s die hoffendlich zu einem guten Abschluss unseres ersten Ofens führen wird.
gruß Kläus
P.S. ingo
Wie Rom schon geschrieben hat richtet sich die Kalkzugabe nach der Erzanalyse. Aus dieser kann man in etwa ableiten wie die Schlacke bei den richtigen Bedingungen beschaffen sein wird. Ist zu erwarten dass die Schlacke zu dickflüssig ist wird Kalk zugegeben.
dann werd ich mich bezüglich des kalks mal in geduld üben!
ich find das auch toll, das rafail, rom und jeder andere der erfahrung bei der verhüttung gesammelt hat, diese hilfsbereit weiter geben möchte. rafail hat mir ausserhalb des forums schon sehr viele hilfreiche tips gegeben. er hat auch zu einem hohen und schlanken schachtofen geraten!
wenn man die bilder von rafail anschaut, muss man sagen, er hat das ja schon als jüngling betrieben
da steckt schon ne menge leidenschaft dahinter.
mir brennts schon unter den fingern!!!!!
gleich noch ne frage an die erfahrenen rennfeuerer unter uns!
das verhältnis kohle-erz??? 1:1????
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