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Seit ich vor Jahren bei der Sendung mit der Maus einen Beitrag gesehen hatte in dem Alfred Bullermann einen Rennofen rekonstruirt und anschließend die Luppe zu einem Spitzbarren ausgeschmiedet hat war ich fasziniert vom Thema Rennofen. Leider war es sehr schwer konkrete Informationen dazu zu bekommen.
Glücklicherweise leistet unser Romain Bohr sehr engagiert Öffendlichkeitsarbeit.
Ingo und ich wollen im Mai unseren ersten Rennofen bauen. Da wir leider davon leider keine Wirkliche Arbeit haben, haben wir uns im Messerforum die unzähligen Beiträge erfahrener Rennofenbauer durchgelesen und Informationen gesammelt. Wir haben uns für die einfachste Art des Rennofens entschieden - den Faulenzerofen. Trotzdem blieben viele Fragen offen die ich dann Rom gestellt habe und noch stellen werde
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Rom bat mich diese Fragen und Antworten doch ins Forum zu stellen um diese Informationen auch anderen zugänglich zu machen. Das werde ich hiermit versuchen.
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Ich möchte euch bitten dies als eine Anleitung zu behandeln und selbst nur Beiträge zu schreiben die der Anleitung dienlich sind und mir die Gelegenheit zu geben die Anleitung fertig zu schreiben.
Es folgt eine Anleitung eines Faulenzerofens die Rom in Messerforum bereits dokumentiert hat. Ich werde die Anleitungen etwas zusammenfassen und kommentieren. Der Ofen wurde von Fernando Nave gebaut der wohl auch viele Techniken entwickelt hat.
Ich möchte auch Rom bitten Beastandungen und Verbesserungen direkt in meinem Beitrag zu ändern
Los geht´s:
Benötigt werden etwa 160 Ziegelsteine (ohne den stützenden Anbau) und je nach verwendung 30- 50 Kg Lehm. Auserdem etwas Quarzsand.
Als erstes wird der Boden mit der Wasserwage plan und waagrecht gemacht um eine Basis für den Ofen zu schaffen.
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Dann wird begonnen mit alten Ziegelsteinen den Ofen zu mauern. Die Ziegel müssen frei von Kalk und möglichst gut erhalten sein. Schamottesteine sind ungeeignet da diese Aluminiumoxid beinhalten welche die Spätere Schlacke verdickflüssigen. Als Mörtel wird kalkfreier Lehm verwendet. Mit einem Tropfen Salzsäure kann dies kontrolliert werden, wenn´s schäumt ist Kalk drinnen. Der Kalk ist unerwünscht da er die später beim Betrieb entstehende Schlacke beeinflusst (dünnflüssig) und an der Ofenwand herunterlauft und die Düse verschließen kann.
Ich habe meinen Lehm aus einem alten Fachwerk ausgebaut. Das Stroh habe ich größtenteils entfernt, zumindest für den Teil der für die Düse verwendet wird (da ist fast gar nichts mehr drin), auch der Teil für dem Mörtel hat kaum noch Stroh. Das sollte doch so OK sein oder macht das Probleme beim Brennen? Sollte für den Mörtel auch Quarzsand beigegeben werden? Wieviel?
Auf einer Seite wird so gemauert dass späten durch eine aufgeschlagene Öffnung die Luppe entnommen werden kann.
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Etwa auf höhe der 5. Lage wird 90° zu dieser Öffnung versetzt die Düse eingesetzt. Die Düse kann nach Rom´s empfehlung aus einer Mischung von kalkfreiem Lehm und 70%igem Anteil Quarzsand gefertigt werden und sollte einen Innendurchmesser von ca. 2cm, eine Wandung von etwa 2-3cm und eine Länge von ca. 20cm haben. Auf der Aussenseite sollte ein Übergang für den Anschluss der späteren Luftzufuhr, dem hier verwendetetn Y-Rohr geschaffen werden. Die Düse sollte ca. 30° nach unten gerichtet eingesetzt werden und ca 5cm in den Ofen hinein ragen.
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Unter der Düse wurde hier eine Beschichtung aufgetragen die aus einer Mischung aus Lehm, Quarzsand und Asche bestand. Welche Aufgabe hat diese genau?
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Auf der Seite der Düse wurde ein Anbau angebracht der nur der Aufgabe dient das Y-Rohr sauber und fest an der Düse zu fixieren.
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Dann wird weiter auf ca. 1,2 - 1,3m hoch gemauert.
Meine Frage: Sollte nicht innen oder zumindest aussen mit Lehm verschmiert werden um entstehende Risse zu verschließen? Oder ist das erst nach dem Trocknen oder im Betrieb nötig wenn auch wirklich Risse
auftreten?
Hier ein Blick in den Ofen
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Der Ofen wird dann langsam mit Holz getrocknet.
Für das Y-Rohr habe ich 1 1/4" Schwarzrohr verwendet. Auf einer Seite wird ein Gewinde geschnitten auf das eine Flachdichtende Durchgangsverschraubung geschraubt wird. In diese Verschraubung wird ein Schweißglas einer Schweißbrille eingelegt, durch welches das Innere des Ofens beobachtet werden kann. Im 30-45° Winkel wird der Zugang für das Gebläse an das Rohr mit dem Schauglas angeschweißt. Auf der späteren Ofenseite sollte etwas reduziert werden um einen schlüssigen Übergang zur Düse zu schaffen.