Wanderstockspitze

3. Oktober 2015 um 00:05

Hallo,

ich möchte mir gern aus einem Restmetall eine Wanderstockspitze machen. Die Suche hat mich leider nur zu Pfeilspitzen gefüht, bei denen eine "Platte" hinten angeschmiedet und dann zu einer "Hülse" geformt wurde.

Meine Überlegung wäre, mit einem Körner ein Loch senkrecht in das Eisenstück zu schlagen und die Aufnahme für den Stock dann etwas konischer auszuschmieden. Ist das machbar oder gibt es eine andere/ bessere Möglichkeit?

Ich bin mir nicht sicher, ob ich den Körner tief genug ins Eisen einschlagen kann, oder ob ich das Eisen ev. nur stauche oder verbiege.

Gruß Dieter

3. Oktober 2015 um 00:27
Moin Dieter, schau mal bei Willi s Beiträgen ich glaube der hat schon mal eine Spitze für einen Stenz gemacht.
Gruß von der Grenze



Jörg



Und immer schön das Feuer schüren
3. Oktober 2015 um 00:39
Die Spitze von meinem Spazierbeil (Ciupaga/Fokos) endet in einer Tülle, in der der Stiel/Stock steckt. Und vom Willi gibt es tatsächlich einige Tüllen zu sehen.

Grüße Willy
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
Zuletzt bearbeitet: 3. Oktober 2015 um 01:17, Willy Consten (WiCon)
3. Oktober 2015 um 10:00

Hallo,

 

so richtig bin ich nicht fündig geworden, auch bei Willi nicht. Interessant ist aber, Willi ist einen großen Teil des Camino gegangen.

.......und ich will mir als Einstand eine Wanderstockspitze schmieden, da ich im Frühjahr auf den Camino will......

Ich schmeiß gleich die Esse an und probier einfach mal, mal sehen ob sich eine Spitze auf meinem Eisenbahnschienenamboß dengeln läßt.

 

Gruß Dieter

3. Oktober 2015 um 10:45
Dann suche doch einmal bei Youtube nach "Forging a socket". Da wirst du auch fündig.

Grüße Willy 
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
4. Oktober 2015 um 08:39
Hallo,

ich hab meine Wanderstockspitzen recht simpel gehalten. Also aus nem 20iger Rund (C60) geschmiedet. Leider hab ich davon keine Bilder gemacht (es ist eben nur eine Wanderstockspitze). Hier ist nun fantasie gefragt:

Ersteinmal hab ich die 100mm ein bissel unten angestaucht auf ca 80mm Länge. Dann im gestauchten bereich schon einmal ein wenig mit der Finne ausgefächert und gleichzeitig flacher geschmiedet, dabei natürlich immer die Konturen korregiert (also das der Fächer schön gleichmäßig geformt) und dabei die Spitze vorne etwas abgesetzt (also quasie einen kleinen Überstand von 20mm durchmesser und 20m länge stehen lassen) auf ca 15mm Durchmesser. Die Tülle sollte am breitesten Teil den Umfang deines Wanderstocks in etwa haben... Also Kreisumfangsformel...  Dann rollt man den Spaß mit dem Hammer zusammen.. Also.. Gesenk ins Gesenkloch (ich nehm immer mein Abschrot dafür, wichtig ist, das es gut paßt) und dann nutzt man die Seitenfläche u. Ambossbahn als Rollhilfe (Fächer dagegenlehnen und mit der Finne eindellen.. dann kann man den rest vorsichtig mit dem Hammer rollen...

Dann kann man noch vorne die Spitze etwas hübsch machen... ich hab sie wg. des verschleiß gehärtet u. angelassen. und das wars dann ja auch schon.
Ich hoffe du konntest damit was anfangen.

beste Grüße

Lutz
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
4. Oktober 2015 um 10:12

Hallo Lutz,

danke für die ausführliche Beschreibung. Ich habe gestern mal etwas probiert, aber ich bediene mich momentan noch nur aus der Schrottkiste, das reicht erst mal zum Üben. Das Auge für die Dimensionen fehlt mir auch noch, aus einer 8ter Schraube kann man (ich) keine Bergstockspitze schmieden, einfach zu wenig Material. Versuch macht eben kluch!

.......und ein normaler Hammer ist zum Schmieden auch Mist. Mal sehen, was die Kisten mit dem Uralt- Werkzeug auf dem Speicher noch hergeben......

 

Gruß Dieter

4. Oktober 2015 um 12:31
Hallo,

deshalb hab ich die dimensionen dazu geschrieben um mal ein anhaltspunkt zu haben was man so braucht. Vor allem für Tüllen ist es immer recht schwierig im Vorfeld (so finde ich) im Blick zu haben was man da benötigt.. Ich habs mittlerweile raus, da ich des öfteren Speerspitzen etc. schmiede.
Zum Hammer kann ich dir nur empfehlen 1. Entweder hast du das Glück und findest einen recht "kompakten" in der Uraltwerkzeugkiste (bei Schmiedehämmern habe ich beobachtet das diese eher gedrungen sind) oder.. du "leistest" Dir einen guten Hammer vom Krenzer, die sind nicht sooo schrecklich teuer, aber ich finde sie genial (bin jetzt komplett Krenzerisiert).
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
4. Oktober 2015 um 15:49
oder.. du "leistest" Dir einen guten Hammer vom Krenzer, die sind nicht sooo schrecklich teuer, aber ich finde sie genial (bin jetzt komplett Krenzerisiert)

die sind überhaupt nicht teuer, sondern überaus preiswert! Lohnt sich ganz bestimmt!
(OT Modus wieder aus)

Gruß DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
4. Oktober 2015 um 18:11

Hallo,

 

meine Speicherausbeute, hat wohl alles (?) mit Schmieden zu tun, aber sehr stark benutzt. Mit dem "Beil" bin ich mir aber nicht so sicher und der "Vierkant" sagt mir garnichts. Könnt ihr mir sagen, was ich da habe?

Welche Hämmer (nicht zu groß) wären für einen Einstieg ins Schmieden sinnvoll?

Gibt es eigentlich irgendwo eine Seite, wo man die Werkzeuge sehen kann und ihre Funktion erklärt wird? Mir wird langsam klar, das ich ja noch mehr wie ein Laie bin........ Bücher müssen herbei!

 

K640_Haemmer.jpg

Gruß Dieter

Zuletzt bearbeitet: 4. Oktober 2015 um 18:13, Dieter
4. Oktober 2015 um 18:44
Also das Beil könnte ein Schrothammer sein, darunter ein Lochdorn, darunter ein Schlichthammer. Die Linke Seite oben ist ein... Dingens... und darunter ein Fäustelähnlicher Hammer.. Darunter ist ein Treibhammer

Fachbücher sind recht ratsam (hier gibt es ein paar gute Tips hier im Forum wo ISBN Nummern (falls vorhanden) und Titel genannt werden, einfach die Suchfunktion nutzen und nach Buchtips etc. suchen)
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
5. Oktober 2015 um 22:48
Also ich hab auch noch fragen zu meinen Hilfshämmern und anderer Werkzeuge. Ich wüsste auch gerne eine Internetseite 
Ein guter Amboss hat keine Angst vor dem Hammer!

Gruß Christian
28. Oktober 2015 um 09:28
Hallo,

nach einigen Versuchen bin ich mit der (vorerst) zufrieden:

K640_stockspitze.jpg

Garnicht so einfach.

Noch ein wenig mit der Feile aufhübschen dann kommt ein Stock rein.

Dann habe ich noch eine Frage, Schwärzen mit Öl, verhindert das Rost? Ich denke mal, man muß die geschwärzte Spitze öfter nachfetten?
Zuletzt bearbeitet: 28. Oktober 2015 um 09:45, Dieter
28. Oktober 2015 um 10:32
hallo,

das schwärzen ist eine möglichkeit aber nichts dauerhaftes, da die eingebrannte Schicht ja beim Wandern abgerieben wird.. hier ist das mittel der Wahl.. mehr wandern, dann setzt das kein Rost an, wenn man den Stock nicht braucht. ggf. ölen.. aber muss das sein? Diese Frage sollte man sich ggf. stellen
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.