Lehmesse schmilzt

20. August 2015 um 22:13
Hallo :)

Ich habe mir eine Lehmesse gebaut und nun das Problem, dass mir der Sand unten in der Esse schmilzt. Nachdem ich mir heute meine zweite Zange geschmiedet habe, kamen beim Rumkramen mit dem Schürhaken kleine glühende Brocken unten aus der Esse. Genau betrachtet habe ich das Problem noch nicht, da die Esse eben noch heiß war.
Von einem dieser Brocken habe ich ein Bild gemacht.

Jetzt zu meinen Fragen:
Setzt das schmelzen von Lehm irgendwie giftige Gase frei? Hier und da kamen leicht gelbe Flammen aus dem unteren Teil der Esse, nichts großartiges, nur leicht gefärbt halt.
Ich schmiede im freien, es sollte also kein großes Problem sein...aber, wenn vermeidbar, dann besser vermeiden, meiner Meinung nach.

Hab ich das falsche Gemisch von Lehm zu Sand genutzt? es war ca. 1/3 Quarzsand und 2/3 normaler Baulehm, mit Strohfasern.

Vielen Dank im Voraus für die Hilfe :) 
20. August 2015 um 22:44
Baulehm enthält immer Kalk, und Kalk setzt den Schmelzpunkt dieses Gemisches herunter. Es taugt nicht für hohe Temperaturen. Suche dir einen anderen Lehm welcher nachdem du einen Tropfen Salzsäure auf denselben aufgegeben hast .....nicht! Sprudelt.
Ansonsten gibt es keine giftigen Dämpfe bis auf den CO Gas, aber du musst dir den Abwind der Esse ja nicht reinziehn.

Gruß Rom.
Mit besten Grüssen 
Rom. 
21. August 2015 um 21:23
Hallo Watz,
mit welchem Brennstoff arbeitest Du?
Bei Festtnuss oder Koks hast Du Schlacke und das wäre nromal. Wenn Du mit Holzkohle schmiedest, natürlich nicht.

Grüße

Jörg
22. August 2015 um 00:09
bei mir schmilzt die esse auch reglemäßig etwas ab, und hier hat rom vermutlich recht, denn wir haben hier nen sehr kalkhaltigen boden (was man an der population von weinbergschnecken auch sehen kann) und aus diesem ist ja schließlich meine esse....  lehmessen sind nunmal auch nicht unbedingt für ihre dauerhaftigkeit bekannt
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
Zuletzt bearbeitet: 22. August 2015 um 08:05
22. August 2015 um 09:12
Ich habe schon sogut wie aus allem Essen gebaut und wegen dem meist von mir verarbeitetem Schlackenhaltigem Luppeneisen aus dem Rennofen ,nutze ich sogut wie immer Seitenwindessen. Lehmessen halten wie richtig bemerkt nicht sehr lange , je nachdem was man alles darunter mischt. Andererseits sind sie aber auch genauso schnell repariert .

Die Tage habe ich allerdings etwas neues gehört. Ein befreundeter Schmied erzählte mir von Italienischen Schmieden die meist Koks zum Schmieden nutzen, und da Koks je nach Qualität viel schlackt nutzen Sie diese Schlacke um Ihre Feuerschüsseln auszuschlagen indem Sie sie etwas befeuchten. Die Feuerschüssel hat unten keine Schlackenfaust sondern einen einfachen Grill. Je nach Windbedarf wird ein Loch mehr oder weniger gross in die Schlackenkruste geschlagen, und weiter gehts. Natürlich kann man den Kasten/Windsammler via Klappe öffnen um die hineingefallenen Schlacken zu entfernen.
Die Idee ist mir neu. Jedenfalls billig uns schnell gemacht.

Gruß Rom.

Mit besten Grüssen 
Rom. 
23. August 2015 um 00:18
Ich schmiede mit Holzkohle, also fällt Schlacke weg. Es ist definitiv der Lehm am unteren Ende der Esse. Bisher hat es das Schmieden aber nicht beeinträchtigt, ich werds also weiter so machen, bis unten so viel Material fehlt, dass ichs nacharbeiten muss. Heute haben sich aber kaum noch "Perlen" gebildet, vielleicht kommt es also auch zu einer stabilen Tiefe, in der der Luftstrom genug kühlt.

Danke für die nette Hilfe :)