Schraubstock(backen) restaurieren

22. November 2018 um 14:32
Liebe Freunde des (alten) Eisens!
Vor einiger Zeit habe ich - weil ich zur richtigen Zeit (zufällig) am richtigen Ort war -  eine schönen Schraubstock abstauben können:
Sein Zustand ist gut bis sehr gut (die Spindel, z.B. ist fast wie neu). einziger "Fehler": die Backen sind schon sehr mitgenommen, sie habe viele Flexspuren und schließen nicht mehr gut.
Ich schlage jetzt eine Methode vor, wie ich mir vorstelle, die Backen einfach und doch sinnvoll zu restaurieren:
Man nehme: 1 Stück Kupferblech, Dicke 10 - 20 mm, Länge ~20 mm größer als die Breite der Backen, Breite des Bleches ~20mm breiter als die Backen hoch sind.
Das Blech mit gleichmäßig Überstand an allen Seiten in den Schraubstock einspannen.
Danach auf der Oberseite der Backen mit einer Auftrag-Elektrode schöne Raupen ziehen, bis die gewünschte Höhe der Backen wieder erreicht ist. So etwa 5 bis 10 mm dick.
Das Kupferblech leitet die Wärme ab, verhindert ein Zusammenschweißen der Backen und sorgt für eine schöne Fläche der Backen-Innenseite. Deren obere Fläche kann dann noch bearbeitet werden, damit das Ganze von oben auch "schön" aussieht.
Ganz besondere "Geilisten" könnten zuvor in die beiden Seiten des Bleches kreuzweise kleine Rillen einfräsen, damit die Backen echt "original" aussehen...
Glaubt Ihr, dass das
1) überhaupt funktioniert
oder
2) den Schraubstock ruiniert
oder
3) grundsätzlich funktionieren könnte, aber in Details noch verändert / verbessert gehört?
Möchte gern wissen:
Wolfgang, blutiger Anfänger beim Schmieden, aber geübter Maschinenbauer.
P.S.: Dieser Schraubstock hat den Spitznamen "Bluadige Bluatblådern, bluadige" bekommen, weil die Querstange mit den Kugel dran so schwer ist, daß beim Hinunterfallen zwischen Daumen und Zeigefinger oder außen am kleinen Finger Blutblasen entstehen, wenn man nicht teuflisch aufpasst oder die Stange nicht festhält....
P.P.S.: Die Schräubchen sind M 16 SW 24 und das Flacheisen 80 x 10, nur um die Dimesionen zu verdeutlichen. Der Schraubstock selber ist gut 60 cm hoch und alleine kaum zu heben...
Der Granitblock hat ungefähr 450 kg...slowenischer Granit, der Amboß steht auch auf einem solchen.
Zuletzt bearbeitet: 22. November 2018 um 17:18, Bl.Anf.
22. November 2018 um 15:49

Zuletzt bearbeitet: 20. Februar 2019 um 21:05
22. November 2018 um 16:26
Das Tema war hier schon einmal vor Jahren. Leider find ich es nicht mehr. Aber schau mal nach "verzogenem Schraubstock" dort ist auf einem Bild gut zu erkennen wie es aussehen kann.
22. November 2018 um 16:31
Danke schön für die Ratschläge...jetzt geh´ich Jutuben!
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Stunden später....:-)))
Wolfgang
22. November 2018 um 17:08
Was ich nicht gesehe habe, ist, wie die Burschen die Parallelität von Schraubstockbacken zusammenbringen würden. Das Aufschweißen einer Kante und dann "ungefähr" gerade schleifen ist ja m.M.n. keine große Sache...
Das größere Problem aus meiner Sicht sind die "Arbeitsflächen" beim Schraubstock. Da tut man sich wahrscheinlich mit einer Bearbeitung auf einer Fräse (z.B.) auch schwer, weil die Aufspannung ein bisserl problematisch sein wird...
Wolfgang, grübelnd
Übrigens, Hans-Joachim: so eine Rollbiegemaschine wie auf Deinem Avatar fehlt mir noch...
W
Zuletzt bearbeitet: 22. November 2018 um 17:11, Bl.Anf.
22. November 2018 um 18:59
Restaurieren ist wohl der falsche Ausdruck für eine banale Reparatur eines Flaschenschraubstocks.
Die Backen kann man aufschweissen und verschleifen, die Riffelung ist mit dem Winkelschleifer und einer Trennscheibe auch einfach zu machen.
Ein Flaschenschraubstock schließt nicht paralell, wenn man von der Seite die Backen beim verstellen beobachtet kann man schön erkennen wie man beim Modellieren vorgehen muß, auf keinen Fall dürfen die Backen ballig sein sonst wird ein festes Einspannen schwierig.


Schmieden lernt man am Amboß

23. November 2018 um 07:21
>>>Ein Flaschenschraubstock schließt nicht paralell, wenn man von der Seite die Backen beim verstellen beobachtet kann man schön erkennen wie man beim Modellieren vorgehen muß, auf keinen Fall dürfen die Backen ballig sein sonst wird ein festes Einspannen schwierig.<<<
Ein Flaschenschraubstock ist kein Parallelschraubstock, das ist klar! Es gibt allerdings eine einzige Stellung, wo die Backen trotzdem völlig parallel zueinander stehen.
Deswegen habe (oder hatte) ich auch vor, ein dickes Kupferblech einzuspannen, d.h. die parallele Stellung einzufrieren und die Backen ausschließlich nach oben aufzubauen.
Und: bitte die Übertreibung ("Restaurierung") zu entschuldigen!
Ich werde vom Fortgang berichten, danke jedenfalls für die Beiträge!
Wolfgang