Mein neuer Alter.......Schraubstock für draußen

12. September 2015 um 08:38

Hallo,

 

da ich demnächst mal ein Spanmesser machen wollte, brauchte ich einen Schraubszock, um einzelne "Plattformen" an ein Flacheisen zu dengeln.

Hier ein link, das erklärt es besser:http://www.amazon.de/Spanmesser-Holzspalter-Wohnzimmer-Gusseisen-schwarz/dp/B00KKQO5TG

 

......und den hab ich ergattert:

K640_Schraubstock.jpg

Backenbreite 15cm

 

Da ich grundsätzliche Fehler beim Aufbau vermeiden will, erst mal einige Fragen.

In der Lehre bei der Werkstoffbearbeitung hab ich gelernt, Faust unters Kinn, gerade hinstellen, Unterarm senkrecht nach unten und der Ellbogen gibt die Höhe der Schraubstockbacken an. Ist diese Höhe auch richtig, wenn man mal etwas zum Schmieden einspannen will? Kommt mir etwas hoch vor. Zum Feilen hab ich noch solch einen Schraubstock, aber etwas kleiner, im Keller.

Ich habe im Hof noch einen stabilen, einbetonierten Doppel-T-Träger stehen. Den will ich (aus optischen Gründen) mit alten Ziegelsteinen ummauern und daran den Schraubstock befestigen. Spricht da was dagegen?

Waren diese Schraubstöcke früher mal lackiert? Ich kann keine Farbreste finden. Welche Farbe wäre einigermaßen original?

Sollte ich sonst noch irgend etwas beachten?

Gruß Dieter

 

Zuletzt bearbeitet: 12. September 2015 um 08:40, Dieter
12. September 2015 um 08:57
Servus Dieter.
Kurz und knapp:
Glückwunsch zum Fang.
Ich denke deine Fuastregel ist gut für Feilarbeiten und Grundsätzlichere Metallverarbeitung, wobei vom Schmieden abgesehen wird. Ich würde dir Raten den Schraubstock für schwere Schmiedearbeiten (gerade auch mit Vorschlaghammer etc.) auf eine Höhe von 70-80cm zu setzten (diese Angabe ist geschätzt. Ich meine eher eine Höhe zwischen Ambossbahn und Lochplattenbahn. Z.B. Ambossbahn bei mir 90cm, Lochplatte 70. Meine Werkzeuge stehen alle relativ hoch, weil ich relativ groß bin.) Setzte ihn dir also so, das du angenehm mit dem Vorschlaghammer draufschlagen kannst, aber auch andere Meißel und Punzarbeiten darauf verrichten kannst.

Klar, den Träger kannst du sicher Ummauern. Ich würde evtl aber nur 3 seiten Mauern, da du eine noch zur Befestigung des Schraubstocks brauchst. Klar kannst du auch durchs Mauerwerk befestigen, aber anders denke ich ist es einfacher und praktischer.

Zum Korrosionsschutz: Hier findest du viele Antworten bereits im Forum.
Ich stehe immer noch zum Entrosten per Drahtbürste (auch am Winkelschleifer), und anschließendem Ölen. Verwendet wird dazu häufig Owatrol, oder Leinöl, du kannst aber auch jedes andere dir zur verfügung stehende Öl verwenden.

Wichtig noch als Tipp:
Schmiedeschraubstöcke mögen Fett. Schmiere also die Laufflächen sowie die Spindel gut, und wechsle auch ab und an mal das Fett.

Viele Grüße,
Alex
12. September 2015 um 10:13

Danke für die schnelle Antwort!

 

Mit der Forensuche habe ich auch einen Beitrag gefunden, in dem der untere Ring an der senkrechten Stange erklärt wird. Der soll wohl die (Schlag) Belastung in den Boden ableiten. Ich käme damit auf eine Backenhöhe von 85cm, das würde ja ziemlich gut passen.

Leider steht der Träger mit der offenen Seite nach vorn. Ich werde wohl 2 Laschen mit 4 eingestezten Gewindestangen,seitlich anschweißen. Die kann ich unten im Beton verankern und oben in den  4 hinteren Löcher des Schraubstockes verschrauben. Im vordersten Loch geht dann noch eine Schraube in die Ziegelsteine. Das dürfte eigentlich stabil genug sein, denke ich mal.

Einölen finde ich gut, ich stehe eigentlich mehr auf "Arbeitsoptik" und nicht so auf das "überrestaurieren" wie bei manchen Oldtimern zu sehen ist.

Gruß Dieter,

der jetzt mauern geht

Zuletzt bearbeitet: 12. September 2015 um 10:15, Dieter
14. September 2015 um 08:32

Hallo,

 

 

 Sch...... ! Die Spindel läßt sich nich rausdrehen. Nach ein paar Hammerschlägen konnte ich die Spindel erst mal lösen und dann rel. leicht 2 umdrehungen reindrehen. Zurück ging auch wieder 2 Umdrehungen, dann nichts mehr. Nach einer "Sprühölorgie" konnte ich dann mit gefühlten 500mal vor- und zurückdrehen und leichten Hammerschlägen zur Unterstützung die Spindel bis auf 4 1/2 Umdrehungen lösen.

Der Flaschenschraubstock ( wo kommt der Name eigentlich her?) hat wohl die letzten 15 Jahre außen an der Schuppenwand gelehnt. Könnte sein, das Regenwasser in die hinten geschlossene Spindelmutter gelaufen ist. Vielleicht ist ja hoffentlich nur das alte Fett total verharzt, wäre mir lieber. Ich bring nachher mal den großen Brenner mit und erwärme die Hülse. Das gibt etwas mehr Spiel und das alte Fett könnte etwas weicher werden.

Ist die Spindel/ Mutter eigentlich gehärtet?

Gibts sonst noch eine bessere Lösung?

 

Gruß Dieter

14. September 2015 um 22:42
Bevor du den Gasbrenner zündest, bedenke: was über ein Jahrzehnt Zeit hatte, fest zu gammeln, wird nicht in einem Tag gelöst. Das dauert Tage, eher Wochen.
15. September 2015 um 09:17

Hallo,

 

So, die Spindel und alle Muttern (Naja, sind ja nur drei) sind lose. Auch die Feder lag unten im "Gehäuse" und ist intakt. Allerdings scheint der Schraubstock in den ersten 3-4 Umdrehungen der Spindel stark genutzt worden sein. Die letzten Gewindegänge, die in die "Hülse" ragten, sind gut erkennbar besser erhalten. Die mußten sich erst mal durch das verharzte Fett und den Abrieb der Jahrzehnte in dem Innengewinde arbeiten. Auf den Backen war auch einmal etwas angeschweißt. Vielleicht eine Vorrichtung zum Biegen? Auf jeden Fall wird das Teil mich noch überleben!