Re: Handgezogene Profile in Messing

13. Januar 2013 um 15:19
Hallo,

Wenn ich das recht verstehe, dann biegt man einfach ein Flacheisen wie ein U.
Die Schenkel des Us sind die Handgriffe.

Wie ein normales Zieheisen für Holz, welches nicht geschärft ist.

Die Stirnseite des Us wird mit zwei Löchern versehen, sodass man eine Platte dagegen schrauben kann.
Zwischen die Platten und das U können nun profilierte Schneiden geklemmt werden. - ganz ähnlich wie man eine Rasierklinge einspannt.

Fertig. Statt also für jedes Profil ein Zieheisen zuschmieden, dass einen besonderen Schliff hat, baut man ein Zieheisen mit wechselbarer Schneide.

Schaut euch mal dese Auktion an:

Ebay Auktion

Bist auf die nicht angewinkelteb Handgriffe und die Durchsteckfunmtion, die der Schneide einen besseren Halt gibt, ist das im Grunde so ein Teil, wie es Hacheschmied erklärt hat..


@Hacheschmied: Hab ich das richtig wiedergegeben?

Grüße,

Martin
Zuletzt bearbeitet: 13. Januar 2013 um 15:25, Martin

Re: klingelnder Amboss

12. Januar 2013 um 00:59
Nabend,

also Bitumenpappe und Blei sind schon recht große Unterschiede.

Zumindest mit Bleiunterlage, brauch ich kein Gehörschutz, obwohl ich da doch empfindlich bin. Stört ja, wenn man mal ehrlich ist, zumindest ein bisschen ;)

Bezüglich des Bleischmelzens:

Vorsicht ist immer geboten - ich denke die größte Gefahr, geht von der warmen Flüssigkeit aus. Wenn man schmiedet, hat man eh eine Feldesse oder einen Rauchabzug, weil die Gase der Kohle will man auch nicht in der Lunge haben. Die Nase also nicht ständig übers Feuer halten, Also soweit nichts besonderes.

Es gibt wirklich deutlich gefährlichere Sachen, also ich denke Reihenweise Beiträge die das betonen, sind dann auch zuviel des guten.
Man muss sich auch nicht verrückt machen, zumal das ja keine tagtägliche Arbeit ist. Aber das ist ja ne Sache, die man in vielen Foren, bei den unterschiedlichsten Themen sieht - zuerst wird immer ermahnt ;)

Grüße,

Martin

Re: klingelnder Amboss

11. Januar 2013 um 16:59
Hallo,

dazu rechnen kann man das Gewicht nicht.

Ich bin wie folgt vorgegangen:

Amboss testweise auf den Klotz gestellt, die vier äußersten Punkte markiert, sodass sich ein Rechteck, quasi die Standfläche ergibt.
(das Rechteckt macht weniger aufwand, als es die genaue Kontur des Fußes herauszuarbeiten, wie es Threadersteller gemacht hat..)

Dann hab ich an dieses vier Ecken gebohrt, so tief, wie die spätere Bleiplatte dick sein soll. Bei mir etwa 2 cm.

Anschließen habe ich mit einem Trennschleifer die äußere Form des Rechtecks eingeschnitten, (also die vier Löcher verbunden).

Mit einem Stechbeitel wird dann das Holz in der Mitte herausgeschlagen - das Einschneiden mit der Flex gibt nur schönere Kanten, ist aber nicht zwangsläufig nötig..

Dann hab ich ausgerechnet, wieviel kg Blei ich brauch (Volumen der Platte, mal Dichte).
Blei hab ich vom Schrott - alte Bleirohre.Autobatterien gehen nicht, das Blei ist nicht elementar enthalten..

Alles zusammen dann in einem alten Topf geschmolzen und vorsichtig aufs Holz gekippt - da kommt einem ordentlich Wasserdampf entgegen, also vorsicht.

Grüße,

Huj

Re: klingelnder Amboss

11. Januar 2013 um 16:29
Hab die selbe Erfahrung gemacht, mit meinem 79kgler.

Der hat zwar nicht geklingelt, aber ich suchte nach einer dämpfenden Unterlag, die Rückschlag gibt.

Im Messerforum bin ich dann auf einen Beitrag von Thorsten Pohl gestoßen, wenn ich mich recht erinner, der seinen Mittelalterreiseambossuntersatz mit Bleiplatte veredelt hat.

Da mein Ambossklotz schief war, dachte ich mir, ich schlag zwei fliegen mit einer Klappe: das Blei nivieliert die Unterlage und ich hab einen sicheren Ambossstand.

Wrklich nur zu empfehlen die Methode. Weit besser, als den Ambiss einfach nur auf das Holz zu stellen.

Beste Grüße,

Martin

Re: Gasschmelze für Bronzeguß

5. Januar 2013 um 15:43
Hallo,

kleiner Mengen Messing aus alten Sanitärgussteilen hab ich einfach im Edelstahlbecher geschmolzen auf dem Kohlefeuer.
Da ist such nichts durchgefallen, oder so.
Unschön ist der Zinkdammpf, der sich in weißen Fäden niederschlägt und ja auch nicht wirklich gesund ist.

Schön dagegen ist die Qualität des Gusses; durch den Dampfdruck des Zinks wird quasi eine Spülentgasung durchgeführt, sodass man keine Probleme mit der typischen Wasserstoffporiosität z.b. Bei Aluminumguss hat.

Das mit dem Betonboden kann ich bestätigen - war echt froh, eine Schutzbrille aufgehabt zu haben.
Ähnliches kann auch bei Stahlkokillen passieren :/

Grüße,

Martin
Zuletzt bearbeitet: 5. Januar 2013 um 15:45, Martin

Re: Ambosse bei Minusgraden vorwärmen

7. Dezember 2012 um 17:27
Hallo,

@aeglos: jetzt hab ich es verstanden. Ideal wäre jetzt eine Erklärung, warum das so ist, dass versuch ich mal rauszukriegen;)

Es war mir zwar bekannt, dass z.b. die Festigkeit zwischen 20 und 300 Grad bei Stahl steigt, bevor sie abnimmt, dass es aber auch Versprödungen in derartigem Ausmaß gibt, war mir neu.

Also danke fùr die Aufklärung.

Grüße,

Martin

Re: Ambosse bei Minusgraden vorwärmen

7. Dezember 2012 um 11:51
Hallo,

man lernt nie aus!

@aeglos:

Kannst du insbesondere zu deinem Schaubild noch 1-2 Sätze zur Erklärung (menetwegen auch einen Link..) hinzufügen.
So kann ich leider noch nicht so viel damit anfangen, zumal ich gerne verstehen würde, warum gerade in diesem Bereich
die 20 Grad so viel ausmachen..

Viele Grüße,

Martin

Re: Ambosse bei Minusgraden vorwärmen

6. Dezember 2012 um 23:30
Hallo,

also rein von der Logik her, ist es dem Amboss egal, ob Minusgrade sind.

Der Temperaturunterschied zwischen Amboss und Werkstück beträgt 800-1300 Grad.

Zwischen einem heißen Sommertag und tiefstem Winter sind es gerade mal 50 Grad Differenz. Für uns gefühlt natürlich fühl, aber in Anbetracht der Temperaturen beim Schmieden sehr wenig.

Also ich würde mir da deshalb keine Gedanken machen.
(zumal vorheizen bei so viel Masse eh dermaßen unpraktikabel ist, dass man von unmöglich sprechen kann, sodass man es eh nicht ändern kann, selbst wenn es relevant wäre..)

Grüße,

Martin

Re: "Aufrechte" Gasesse

5. Dezember 2012 um 12:22
@Mausschmiede:

Grundsätzlich jst es genauso wie du sagst.. Öl hat sogar eine höhere Energiedichte als Steinkohle, also da geht schon was.
Das schöne ist halt, Raps und Sonnenblumenöl gibt es für unter ein Euro den Liter überall zu kaufen. Das ist schon praktisch;)

Bezüglich der offenen/senkrechten Gasessen: wäre wirklich toll, wenns mal jemand testen könnte. Einfach die Gasesse hochkant stellen, recht und links vllt ein Ziegel und eine Platte drüber, ist wirklich nicht viel Aufwand, und dann wissen wirs.

@Damastschmed: Der Strumpf ist ja nur ein glühendes Kohlenstoffgeflecht: die Flamme verbrennt dafin Lichtlos, der Strumpf lässt es erst leuchten;)

Diesel lässt sich natürlich problemlos mit dem Feuerzeug entzünden.. Aber die Zündtemperatur ist wirklich nicht das Problem.

Grüße,
Margin
Zuletzt bearbeitet: 5. Dezember 2012 um 12:41, Martin

Re: "Aufrechte" Gasesse

4. Dezember 2012 um 20:44
Hallo,

ich glaube es gibt ein Missverständnis;)

Man kann bei aufrechter Gasesse, (siehe Link von Mausschmiede), frei geformte Teile erwärmen, egal wie groß im Grunde.
Schörkel und so weiter sind kein Problem. Die Steine, die der Erbauer unter der Haube aufgestellt hat, sind jederzeit wegzunehmen.
Daher ist der Brennraum für Kunstschmiedearbeiten besser geeignet. 

Richtig ist, was Klaus gesagt hat, der wirklich heiße Teil der Brennkammer wird nicht genutzt. Wie gut es in der Praxis funktioniert, wäre aber eben interessant, Deshalb frag ich ja, ob jemand es mal testen könnte.

@Klaus: bezüglich der Ölflamme kenn ich mich nicht aus, ich weiß aber, dass z.B. die erwähnte Petroleumlampe weder stinkt noch merklich raucht.
Also denke ich, dass viel vom Brennstoff abhängt. Wer altes Motoröl heizt, wird mehr Probleme haben, als Leute die Sonnenblumenöl verwenden.. 

P.S: Nicht für ungut, ich wollte dich nur direkt fragen, weil du in Sachen Gasesse ja sehr aktiv bist.
Wie groß ist denn der Brennraum bei einem 60l Faß? 
Ich denke ein Problem bleibt meistens: eine 90 Grad Biegung und man ist meist am Ende angelangt :/



@Damastschmied: Was meinst du mit dem Flüssigbad?

Grüße,

Martin
Zuletzt bearbeitet: 4. Dezember 2012 um 20:53, Martin

Re: "Aufrechte" Gasesse

4. Dezember 2012 um 14:42
Hallo,

also ein Ventil ist in diesem Bereich in der Petromax ist nicht drin. Nur ein Steigrohr und eine Wendel, die dauernd erhitzt wird.Je nach Brennstoff muss diese Wendel länger oder kürzer ausfallen, bzw. kann ganz weggelassen werden.
Vermutlich müsste sie bei Salatöl relativ lang sein, damit ausreichend erhitzt wird.

Hier ist ein Link, wo sowas umgesetzt ist:
http://www.youtube.com/watch?v=eb3uG8NDFwc

Hier nochmal deutlicher:

http://www.youtube.com/watch?feature=endscreen&v=I1xf5lp_ZnE&NR=1


In wie weit das skalierbar ist, ist eine interessante Frage. Die Videos zeigen ja: Es geht.
Ansonsten folgende Überlegung:
Die Petromax hat ca 1,4kw Wärmeleistung zusätzlich zum Licht.
Zum Schmieden brächte man nach verschiedenen Quellen ja in etwa 15-20 kw.

Die Petromax verbraucht ca 1 Liter Petroleum in 8-10 Stunden, die Essen auf iforgeiron etwa 1-2l Öl pro Stunde.

Also sind wir ungefährt bei einem Größenverhältnis 1:10. Ich könnte mir vorstellen, dass es klappt den Brennstoff genügend zu Überhitzen damit tatsächlich richtig geheizt werden kann.  ;)

Aber wie gesagt: Meine Interesse hier lag weniger auf dem Ölbrenner (der sicher interessant ist..), sondern mehr auf der vertikalen Essenkonstruktion, die erlaubt, mehr zu schmieden, als längliche Gegenstände.

Viele Grüße,

Martin
Zuletzt bearbeitet: 4. Dezember 2012 um 14:48, Martin

Re: "Aufrechte" Gasesse

4. Dezember 2012 um 13:54
Hallo,

@Klaus:

Ich versuch gerade deinen Einwand zu verstehen, gelingt mir aber nicht ganz ::/
Wo siehst du hier den Unterschied zwischen einer Gasflamme und einer Ölflamme?
Im Link wird die Ölflamme in einem"Pott" unterhalb der Tischfläche eingeblasen - die Luft (und die Strahlung zum Teil auch) weicht nach oben ab, wo dann das Werkstück liegt und erhitzt wird.

Würde nun statt der Ölflamme eine Gasflamme entzündet, würde sich durch grundsätzlich nichts ändern, oder? Sicherlich wäre die Effizenz im Brennraum bei beidem Flammenarten höher - (im Brennraum wirkt die hocheffizente Wärmestrahlung schließlich allseitig auf das Schmiedegut), aber das Prinzip bleibt dasselbe.

Die verwendete Haube dient, wie ich das sehe, hauptsächlich um die Effizienz zu erhöhen (die Abwärme staut sich und Strahlungswärme wird a)abgeben und b)reflektiert. Zusätzlich wird vor Sauerstoff geschützt. Was du da von der Koksesse schreibst, veranschaulicht das ja grandios. Wenn das so gut funktioniert wäre das ja wirklich was feines. 

Wie gesagt, man müsste es halt mal direkt ausprobieren: Gasesse aufrecht stellen und schauen, ob die Wärme reicht..
Erbarmst du dich für diesen Versuch? ;)

@Maus:

Der Ölbrenner der da verwendet wird, arbeitet ja tatsächlich nach dem Prinzip eines Vergaser: Aus der Düse wird durch die schnell vorbeilaufende Luft Öl gerissen und fein verstäubt. Man braucht halt dazu eine gewisse Geschwindigkeit der Luft, die durch Verengung des Querschnitts, durch Geschwindigkeit der Luft (also Druckluft im Zweifel) oder durch Öldruck zustande kommt. Öldruck wird ja hauptsächlich bei Fahrzeugen angewandt, dazu braucht man viel davon. 

Eine andere Möglichkeit wäre (hab ich bei Youtube schon gesehen) ist die Abwandlung des Prinizps der Petromaxvergaserlampen.
Der Brennstoff wird dazu in einem Röhrchen erwärmt, was dazu führt, dass der Druck steigt. Anschließend spritzt das Zeug dann auch einer Düse heraus und reißt dabei Luft mit (Venturi..) und wird verbrannt.

Das schöne an letzterer Methode: Man braucht keinen Kompressor und damit auch keinen Strom ;) 

Nebenher: Wenn ich die Iforge-Seite richtig verstehe, dann geht sein 3,5 PS Kompressor alle 30-45 Minuten einmal für eine kurze Zeit an. Also zum zerstäuben braucht man nicht wirklich viel Luft..

Grüße,

Martin


Zuletzt bearbeitet: 4. Dezember 2012 um 14:02

Re: "Aufrechte" Gasesse

3. Dezember 2012 um 22:19
Tut mir leid, aber zumindest auf dem IPad ist der Editor um die Links zu setzen nicht zu sehen.

Grüße,

Martin

"Aufrechte" Gasesse

3. Dezember 2012 um 21:23
Hallo,

habe gerade folgenden Link besucht:
http://www.iforgeiron.com/topic/27139-my-quest-for-a-coaless-coal-forge/

Zu sehen ist eine stehende Gas- bzw. Ölbrenneresse (also die Öffnung nach oben gerichtet).

Kann mal jemand, der bereits eine Gasesse hat, versuchen, ob man so tatsächlich sinnvoll schmieden kann?
Wäre ja für viele Arbeiten eine tolle Sache, wenn man keine normale Kohlenesse verwenden kann.

Viele Grüße,

Martin

Re: Schmelzüberzug Email ?

2. Dezember 2012 um 13:27
Emaille Fritten (die einmal geschmolzene Masse, die anschließend als Pulver auf das Werkstück aufgebracht wird)
gibts bei Töpferläden relativ problemlos,

Alternativ kann man das auch selber schmelzen, aus Borax, Feldspat und paar anderen Mineralien, schwieriger wirds dann, die nötigen Färbemittel zu kriegen, also bestimmte Metalloxide.

Ein Muffelofen wär gut, aber Gasesse sollte auch gehen.

Hab mir neulich gerade dazu ein Büchlein im Antiquariat gekauft: "Kunsthandwerklichrs Emaillieren", sehr interessante Sache.

Viele Grüße,

Martin