Neuer Zangenhalter, Zangen und Gesenke

21. August 2013 um 14:55
Hallo Schmiedekollegen.
In letzter Zeit Hab ich wieder etwas umgeräumt und viele Sachen geschmiedet. Einige möchte ich euch hier Zeigen.
Zuerst möchte ich euch meinen neuen Zangenahlter vorstellen:



Im Brett stecken 9 Handgeschmiedete Nägel mit kurzer Spitze, die auf der vorderseite nach oben gebogen sind damit die Zangen nicht herunterrutschen. Auf einen Haken passen ca. 3-6 Zangen je nach größe. Man kann die Zangen schön nach größe und Maulart sortieren.

Aufgrund des neuen Platzes und da ich noch zu wenig Zangen hab, machte ich mir 4 neue:


 Darunter sind: 2 Rundmaulzangen (Rechts auf dem oberen Bild) und zwei Flachmaulzangen. 3 Bestellte Wolfmaulzangen werden den Zangenhalter ebenfalls füllen.

Desweiteren habe ich mir 2 neue Gesenke geschmiedet:


Einmal ein Rundgesenk und einmal ein Vierkanthörnchen, beides aus C45 Werkzeugstahl.

So, und zum runden Abschluss noch ein Bildchen von meiner nun wieder aufgeräumten Werkstatt:



Viele Schmiedegrüße,
Alexander

PS: Ich werde mir noch ein paar Gesenke machen, doch ich möchte mir vorerst welche machen die wichtig sind. Falls euch noch wichtige bzw. Nützliche Gesenke einfallen, immer her damit :)


21. August 2013 um 17:09
Hi Alex,

gute Arbeit! Warst aber fleißig!

Ein paar Punkte möchte ich jedoch mal näher betrachten:

1. Der Zangenhalter:
Klar ist es Geschmacksache und ich kenne auch viele die ähnliche Aufhängungen für ihre Zangen haben, aber ich finde deine Version ein wenig unpraktisch. Wenn du die hinterste Zange brauchst, dann musst du sie dort raussuchen und kommst etwas schlecht ran. Wenn du dagegen einen Bügel hast, der parrallel zur Wand verläuft und auf dem du alle Zangen nebeneinander hängen kannst, dann hast du eine bessere Übersicht und kommst leichter ran.
Wenn du dann zu wenig Platz hast kannst du auch noch einen zweiten Bügel davor bauen.

2. Die Gesenke:
Mir ist gerade bei dem Vierkanthörnchen aufgefallen dass du einen konischen Schaft verwendest.
Wenn du das Horn seitlich belastest (geht eigentlich garnicht anders), dann wackelt es dir doch hin und her oder?
Wenn du einen passgenauen geraden Schaft und einen kleinen Absatz dran schmiedest, dann passiert dir das nicht.

Gesenke die du noch brauchen kannst:
Abschroter, Setzblock (hast du aber ja glaube ich beides schon)
Also:
Biegegabel, weitere Rundgesenke, Gillioutine-Gesenk zum Einkehlen ohne Zuschläger.

3. Die Zangen:
Die Zangen sehen gut aus!
Einziger Kritikpunkt wäre für mich die Größe des zweiten Absatzes, sprich die Größe der Gelenkfläche wo die Niete durchläuft.
Ich habe früher den selben Fehler gemacht, aber versuch mal bewusst dies Fläche kleiner zu halten und nicht so lang gezogen wie bei der Zange ganz rechts auf Bild 3.
Die Funktionalität der Zange ist durch diese Form natürlich nicht eingeschränkt, aber eine runde Gelenkfläche macht es häufig einfacher die Zange passend zusammenzufügen.
Außerdem ermöglicht es dir auch ein besseres Hebelverhältnis der Zange, da die Niete dann nicht so weit hinten sitzt, wenn du verstehst was ich meine.

Aber, einfach weiter Üben! Bist schon auf dem richtigen Weg!

Gruß
Willi
www.schmiedekunst-weyer.de
21. August 2013 um 18:08
Hallo Willi,
Danke für das Lob und Danke für die Kritik ich werde es mir zu Herzen nehmen!

Über den Zangenhalter haben wir beide ja schon gesprochen, ich finde diese Methode ganz praktisch, weil die Zangen schon vorsortiert sind und man auch an die Hinterste noch recht gut rankommt (ich bin ja groß :) ). Ich probier einfach mal verschiedene Methoden aus, mal sehen was mir am besten Passt :)

Bei den Gesenken gibts leider das Problem, das mein Gesenkloch besch...eiden ist... Es hat die maße 25x26, ist also schon ausgeschlagen. Zudem läuft es nach unten hin rund zu was die Situation nicht vereinfacht.
Der Schaft des Vierkanthornes ist so konisch zugeschmiedet, dass er relativ gut sizt. Ich musste ihn zwar zweimal nachkorrigieren, aber jetzt hält er :)

Danke für die Gesenktipps, ich werd sehen welche ich mir noch machen kann :)

Auch das mit der Gelenkfläche werde ich versuchen, ich hab da noch nie so richtig drüber nachgedacht... ich werde sie mal kürzer und runder machen, so wie dus mir erklärt hast :) Danke für den Tipp!

Grüße,
Alex
22. August 2013 um 09:03
Ich habe schon viel schlimmere Zangen gesehen!
Deine sind nur noch nicht optimiert - kommt aber automatisch bei den nächten
und folgendes gilt immer:
1. Es ist noch kein Meister von Himmel gefallen
2. Übung macht den Meister

im Zweifelsfall kannst Du die Zange immer noch umschmieden

Gruß Peter