Laminat?!

20. Juli 2012 um 08:11
Kann jemand von den erfahrenen Schmieden was zu meiner ersten verschweissung sagen?
 Sieht das gut aus oder muss ich befürchten das es beim weiteren bearbeiten wieder aufgeht.
 Sicher schwer zu sagen aus der Ferne.

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Die innere Lage sollte 1.3551 80MoCr V42-16 sein. Leider weiß ich es nicht genau, ich verarbeite gerne alte Radlagerschalen dich ich auf der Arbeit einsammel.
Die äusseren Schichten sind Baustahl.

Grüße
Alduin
Zuletzt bearbeitet: 20. Juli 2012 um 08:15, Christian Student
20. Juli 2012 um 09:22
Es ist schwer zu sagen, ob es hält oder wieder aufgeht.

Zum einen weil dir niemand bei der Arbeit zuschauen konnte und weil niemand evtl Fehler dabei entdeckte!

Wenn die Schweissung durchgehend, sauber und ohne Blasen und Fehlschweissungen verlaufen ist, du dann auch noch im richtigen Temperaturfenster gearbeitet hast, gehe ich davon aus, das es halten wird. Vergiss aber nicht die nötige Wärmebehandlung des Stahls! Sehr wichtig!!!

An der Schnittstelle fällt mir jetzt kein Fehler auf.........

Evtl. hättest du das Verhältnis der Flanken zum Kern etwas dünner wählen können. So wäre beim späteren Säurebad, die dunkle Schneide besser hervorgekommen.


Ingo

 
http://naabtal-klinge.de/

........ Eins bist du dem Leben schuldig, kämpfe! oder trags mit Ruh - Bist du Amboss, sei geduldig. Bist du  Hammer schlage zu!..........

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Es sind die Fantasten, die die Welt in Atem halten und nicht die Erbsenzähler!
20. Juli 2012 um 14:56
Die Stärke soll ja nicht so bleiben. Wenn ich das Messer ausgeschmiedet habe wird es ja wesentlich dünner sein.
Mal sehen ob es klappt, hatte noch kein Borax zur Hand und habe es einfach mal ohne versucht.

Ich werde berichten was daraus geworden ist oder auch nicht


Grüße
Alduin
20. Juli 2012 um 15:33
Ohne Flussmittel? Boooohhh
Naja wer weiss, evtl hast du das bekannte Anfängerglück!

Hast du schon mal die schmalen Längsseiten abgeschliffen? Kannst du dünnste, schwarze Linien erkennen?
Wenn ja, hast du dort wo die Linien auftreten, schon mal keine Verschweissung.

Ich würd mir jetzt an deiner Stelle die Arbeit machen und es schmieden. Dann sieht ja obs hält oder nicht. Wenns nicht hält, würd ich aber gar nicht erst versuchen großartig nachzuschweissen, sondern es als Fehlversuch im Schaukästchen oder in der Schrottkiste beerdigen.

Wenn du das Paket dünner schmiedest, wird ja auch die Kernlage dünner. Also kommst du mit der Schneidlage nicht weiter raus, damit du beim ätzen dann die schöne dunkle Schneide bekommst, die dann noch etwas in den Klingenspiegel ragt.

Ingo

 
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20. Juli 2012 um 18:21
Achso meinst du das mit der dicke, ja da hat er recht.
Das Bild ist nur von einem Endstück das ich abgeflext hab um zu sehen ob´s geklappt hat. Bis jetzt hatte ich imemr das Problem das die Enden nicht richtig verschweisst sind oder wieder aufgegangen sind. Ich war echt überrascht das es so gut aussah.564596_394917117239980_1119908424_n.jpg
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Ich werde das andere Stück nochmal abschleifen um zu sehen was sich da verbirgt und ob es sich lohnt da noch was draus zu machen.
 Und wenn es nichts geworden ist ist auch nicht schlimm, hat trotzdem Spass gemacht.
20. Juli 2012 um 18:40

Hi,

hatte noch kein Borax zur Hand und habe es einfach mal ohne versucht.

viele schweißen heute noch wie früher ohne Flussmittel. Einfach Quarzsand übers Eisen. Der Quarzsand bildet eine gläserne Schicht und schützt das Eisen vor Sauerstoff. Vor dem zusammenfügen der Teile kurz auf dem Amboss schlagen damit die Schicht abplatzt.

mfg Flammer

 

 

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20. Juli 2012 um 18:50
Ja Quarzsand habe ich auch schon versucht, damit bin ich aber garnicht klargekommen, hat nur immer schön alles aus der Gasesse rausgeblasen.
20. Juli 2012 um 20:23
Sand ist besser für Eisenwerkstoffe (Reineisen) oder Baustahl, wo die Temperatur hoch genug ist. Bei Werkzeugstählen schweisst man in der Regel nicht so hoch. Weil bei niedriger Temperatur, der Sand nicht abschmilzt. Ich glaub auch net, das der Sand das ideale Mittel für die Gasesse ist.

Ich seh in dem Bild wo die Stirnseite zu sehen ist, schon die Fehlschweissung! Schmeiss es weg!


Ingo

 
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Zuletzt bearbeitet: 20. Juli 2012 um 20:26, Ingo Müller
23. Juli 2012 um 08:08
Hallo

Bist Du sicher, daß es sich um 1.3551 handelt.
Ca. 0,8 % C, 4 % Cr. 4,5 % Mol, 1 % Van, hier erscheint mir Feuerschweißen als doch eher erschwert, und das ohne Borax?

Da wäre ja ein Laminat mit Schweißfehler schon ein Erfolg.....

Bevor Du es wegwirfst, kannst Du ja noch folgendes versuchen: Noch mal mit Borax ran und noch mal auf Schweißtemperatur bringen, wenns dann noch nicht klappt, kannst Du es immer noch wegwerfen. Ist jetzt auch nicht so der Aufwand und evtl. eine gute Übung.

Und erkundige Dich, ob´s wirklich der 1.3551 ist, den würd ich jetzt nicht für Damast verwenden, weil weit über 2 % Chrom.

Beste Grüße
Flo
23. Juli 2012 um 18:26
Also ich werfe grundsätzlich so ein Packet nicht weg, sondern erst die fertig grundgeschliffene und gehärtete Klinge. Zum Klingenschmieden gehöhrt nämlich viel mehr als Feuerschweißen. Gerade bei San Mai Klingen gehöhrt etwas Erfahrung dazu das Verhältnis Schneidlage/Flanken herauszufinden und wie man breitet/streckt ohne das in den Flanken die Schneidlage beim Schleifen erscheint oder die Schneidlage auf eine Seite wandert. Überhaupt sammelt man mit solchen Packeten gut Erfahrungen wie im richtigen Temperaturbereich schmieden oder eben nachschweißen. Oft kann man auch Schweißfehler rausschleifen. Auch Wärmebehandlung und Härten übe ich an solchen Stücken.Dann tuts beim Brechen zum beurteilen des Gefüges auch nicht weh. Das ist mein Hobby und ich muss damit kein Geld verdienen. Aber mir ist mein Material einfach zu schade um Erfahrung an sauber verschweißten Stücken zu sammeln die ich dann auch in den Schrott werfen kann.
23. Juli 2012 um 21:19
Lege er sich auf jeden Fall schon mal eine Edelschrottkiste zu.
Grüße Peter
meine Homepage

Einfach nur schön das Schmiedeleben



24. Juli 2012 um 13:37
Hallo,

eine gute Schweißung sollte eine 90° Biegung aushalten ohne aufzureißen. Es ist einfach das im warmen Zusatnd zu testen. Im Prinzip sollte die Schweißung aber auch kalt gebogen nich aufreißen.
Das gute ist, man kann wenn die Naht aufreißt gleich ein wenig bürsten, Borax reinstreuen und dann nachschweißen.
Auch wenn bei deinem Fall jetzt eine Seite gut geworden ist und einwandfrei hält kannst du dich bei Nachschweißen auf die andere aufgerissene Seite konzentrieren.

@Kläus: Find ich ne sehr gute Einstellung!


Gruß
Willi
www.schmiedekunst-weyer.de
24. Juli 2012 um 18:27
Bisschen groß Hochgeladen und wird nicht automatisch angepasst aber wenn ich es nicht mit dem Abfallstück versucht hätte,gebes Diesen nicht.
Ist aus einem noch nicht auf gewünschte Lagenzahl Paket Endstück mit E-Schweißnaht und unerwünschten Lagenverschiebungen.

Ein einfaches Laminat gibt zwar sowas nicht her,aber wie Klaeus schon schrieb,kann man damit auch noch experimentieren.

Gruß Maik

PS.wurde nur in der Vorschau die Bildgröße nicht angepasst.
Spickerloeffel_002.jpgSpickerloeffel_001.jpg
Homepage
Zuletzt bearbeitet: 24. Juli 2012 um 18:28, Maik Schnitzer