Seltsamer Hammerkopf

17. März 2021 um 00:26
Liebe Freunde der Schmiedekunst.

Ich habe persönlich absolut keine Ahnung von Eurem interessanten Beruf, sondern möchte mich mit der Bitte um Hilfe an Euch wenden.

Beim graben eines Loch's im Garten, kam dieser (siehe Bilder) eigenartige Hammerkopf zum Vorschein. Er ist sehr schwer. Mit der Personenwaage gewogen so ca. 6 kg.

Trotz intensiver Suche im Internet, kam ich zu keinem Ergebnis, was die Verwendung dieser Kopfform angeht.

Vielleicht ist es Euch möglich, mir einen Hinweis zu geben bzw. jemand kennt den genauen Zweck und Verwendung dieses Hammers.

Ich bedanke mich jetzt schon für Eure Aufmerksamkeit und Hilfe.

Viele Grüße Marioa2c15bf4-8eef-40a0-80f2-5e9cc0f5b0f3.jpg1a2aca1d-0981-41e3-b962-a85ce2b42214.jpg07579ca8-4298-4faf-b4e6-8961a365e649.jpg
17. März 2021 um 09:10
interessante Überraschung: macht neugierig. Einige Details fallen auf: Kreuzhammer- bzw Spalthammerform, stark gerundete Finne, vielleicht vom Gebrauch, leicht unregelmäßige Kehlung: Ausbruch. Relativ kleines Hammerauge. Ich vermute, es handelt sich um einen Hammer für Steinbrucharbeiten. Kleine einhändige Steinhämmer/Schotterhämmer haben fast Eiform und ein rundes Auge, für Stiele aus Haselnuss oder Ilex. Bei dem gezeigten Hammer ist das Auge leicht oval, das lässt mich etwas an meiner Aussage zweifeln.
Weiter suchen!
Meinhard
17. März 2021 um 09:25
Hallo, Mario,
hier noch der Nachtrag: Bin mir jetz sicher, dass es sich bei dem stumpfen Original-Finnenwinkel um einen Steinschlaghammer handelt, trotz ovalem Loch. Siehe : werkzeugfabrik-krenzer.de , da findes Du den Steinschlaghammer, auch in 6 kg.
Meinhard
17. März 2021 um 12:47
Meinhard, vielen Dank für Deine Hilfe. Fragt man sich, wie der in den Garten kommt.... 
Musste erst einmal nachlesen, was eine Finne ist. Aber nun ist alles klar.

Das ganze macht auch Sinn. Spitze Seite zum Brechen und die flache, die Bahn, zum Zerkleinern.

Also Meinhard und alle Anderen, vielen Dank an Dich / Euch.

Beste Grüße Mario 🙋🏻‍♂️🍻
17. März 2021 um 12:56
Eine Frage noch, Meinhard.

Wie kann es bei so einem massiven, geschmiedeten Werkzeug zu einem Ausbruch kommen ?

Haben sich beim Schmieden Blasen oder Einschlüsse gebildet, die einen so GLATTEN Ausbruch fördern würden ?
Weil - es sieht nach Absicht aus. Also für mich als Laien. Das genauere Nachdenken (hatte Nachtschicht und dadurch immer noch Honig im Kopf) führt meine vorherige Aussage (Spitze zum....) Richtung Blödsinn.🙈😁
17. März 2021 um 13:01
....und, Meinhard, besteht die Möglichkeit, dass er alt ist ??? Oder doch mehr ein Stück für den Schrotthandel ?
17. März 2021 um 13:37

Hallo Mario,

Schönen Hammer hast du da. Bitte NICHT zum Schrotthändler bringen. Wenn du selber keine Verwendung für ihn hast, verschenke ihn doch an jemanden von dem du weist, dass er ihn gebrauchen kann oder stelle ihn auf Kleinanzeigen ein. Vielleicht ist auch jemand im Forum interessiert. Aber beim Schrotti würde er erstens, logischerweise, nur Schrottpreis erzielen und zweitens würde ein schönes Stück Werkzeuggeschichte verloren gehen. Also bitte nicht wegwerfen oder verschrotten (obwohl es letztlich natürlich deine Entscheidung ist). Aber wenn man den Rost entfernt ist er bestimmt noch zu etwas gut, zur Not als Deko.

Gruß

Paul

17. März 2021 um 13:43
na ja, Mario, Schrott oder alt, das eine schließt das andere nicht aus. Ansichtssache. Als Andenken oder Türstopper gewiss noch zu gebrauchen. Also: die Finne ist zum Spalten der Blöcke nach"Lesen" der Spaltmöglichkeiten/Schichtungen, die Hammerbahn zum Einschlagen der Spaltkeile in die vorgebohrten Löcher, zwischen den Gleiteisen, auch bei youtube zu sehen. Beim Schmieden sind wohl keine Blasen oder Einschlüsse entstanden, die das Stück haben abbrechen lassen. Wärmebehandlung bei solchen plumpen/klotzigen Teilen ist nicht ganz einfach: Finne und Bahn sollen zäh-hart sein, nicht zu-hart, um Ausbrüche zu vermeiden, das Haus/Hammerauge soll weich sein, um Risse zu vermeiden. Schwierig ist, den Grenzbereich zu steuern. Steinekloppen war früher ohne Baumarktnähe und Baggereinsatz nicht unüblich, nicht nur für Strafgefangene. Nimm das Stück nach Schlagflächenbearbeitung  als Unterlage zum Sensendengeln.
Meinhard




18. März 2021 um 06:13
Na Männer, die Erklärungen habe sogar ich als Laie verstanden.👍 Wenn man bedenkt wieviel Geschick in so einem "simplen" Hammer versteckt ist..... Den Wenigsten wird das klar sein.🤷‍♂️

Nein, ich werfe ihn nicht einfach in den Schrott. Versprochen. Ich finde jemanden, der Verwendung dafür hat.

Man darf eben nicht vergessen, welche Kräfte bei einem gut geführten Schlag entstehen und dann kann auch solch eine Beschädigung entstehen.

Ich werde den Hammerkopf ordendlich reinigen, den Rest des Stiels entfernen (fällt beim Trocknen wahrscheinlich von allein raus) und dann mal sehen. Türstopper ist auf jeden Fall auch eine Idee. Da bekommt die Stopp-Funktion eine ganz neue Dimension.🙈😁

Es grüßt Euch herzlichst
Mario.🙋🏻‍♂️🤝