16. Mai 2022 um 22:25
Jean,
ich habe den Eindruck, dass die Frage danach, welche Version "besser" ist immer noch nicht abschließend geklärt ist. Sinnvoll erscheint mir die Situation auch nicht, aber ich möchte mir auch nicht erlauben darüber zu urteilen weil ich die genauen Gründe nicht kenne.
Ich freue mich aber darüber, dass ich die alte Version noch nutzen kann - die gefällt mir besser - ist aber sicher nur Gewohnheit. 
Gruß
Sascha
Es ist besser ein kleines Schmiedefeuer anzuzünden als die Dunkelheit zu verfluchen!
17. Mai 2022 um 10:04
Es lag tatsächlich daran, dass ich noch im alten Forum geschaut habe. 
Danke für die Hilfe.
Und jetzt schaue ich mir in Ruhe die Beile an. 
17. Mai 2022 um 11:59
Aus meiner Sicht ist es widersinnig, zwei parallele Foren mit gleichem Titel zu haben, daher schaue ich nur noch in das neue Forum. Ich weiß allerdings nicht, welches besser ist!

Ich freue mich aber darüber, dass ich die alte Version noch nutzen kann - die gefällt mir besser - ist aber sicher nur Gewohnheit.



dem schließe ich mich an.

(OT Modus wieder aus).

Gruß DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
Zuletzt bearbeitet: 17. Mai 2022 um 12:03, Martin Hartung / DerSchlosser
19. Mai 2022 um 19:55
...noch einmal zurück zur Sti(e)lfrage.
Zu einem selbstgefertigten Stiel würde ich auch raten. Mit ein wenig Übung und Vorsicht (die Finger werden ja noch zum Schmieden gebraucht) ist das gar nicht so aufwändig. Ich brauche für meine Messergriffe immer länger als für einen Beilstiel. Man sollte natürlich schon ein bisschen wissen wie Holz bearbeitet werden kann.
Ich habe mal ein paar Bilder dazu gemacht.
Stiel01.jpg
Ausgangsmaterial: Esche aus dem Brennholzvorrat - in etwa passend gespalten
Stiel02.jpg
Faserverlauf beachten - möglichst "stehende" Jahrringe im Auge
Stiel03.jpg
Auf das schon etwas vordimensionierte Stück den Umriss aufzeichnen. (Die Schablone habe ich ungefähr anhand eines gekauften Stils der mir zusagte angefertigt.)
Stiel04.jpg
Bis dahin nur mit dem Beil bearbeitet. Es ist sicher etwas Übung und ein Beil mit dem passenden Anschliff nötig. Übermaß am Kopf und am Knauf kann wichtig sein um eventuelle Trocknungsrisse noch wegschneiden zu können. Zudem kann auch die Form/Länge noch korrigiert werden.
Das letzte Bild ist genau eine Stunde nach dem ersten aufgenommen worden. Der Stiel ist natürlich auch noch nicht fertig. Mit einer guten Raspel geht die weitere Formgebung kontrolliert und zügig voran. Für mich funktioniert das besser und ist befriedigender als gekaufte Stiele anzupassen.
Schöne Grüße
Sascha
Es ist besser ein kleines Schmiedefeuer anzuzünden als die Dunkelheit zu verfluchen!
20. Mai 2022 um 07:43
Hallo Sascha, 

das ist ja fast schon ein halbes Tutorial und sehr hilfreich. 
Vielen herzlichen Dank. 
Ich habe hier noch ein recht dickes Stück eines Kirschbaums rumliegen. 
Das wollte ich eigentlich dafür verwenden. 

Ich muss allerdings zugeben, dass ich bisher noch nicht weiter gekommen bin, weil mir 
gerade echt einfach die Zeit fehlt. 
Sobald es Fortschritte zum Beil gibt, zeige ich sie euch hier. 

20. Mai 2022 um 11:18

Sascha,

die Jahresringe bei Deinem Stiel sind "liegend", nicht "stehend", wie von Dir empfohlen ( https://www.holzwerken.net/artikel/archiv/stehend-oder-liegend ). Als Musterbeispiel vielleicht nicht so geeignet?

 

Freundliche Grüße

Jean 

 

20. Mai 2022 um 17:44
Hallo zusammen,
das mit der fehlenden Zeit kenne ich - man hat halt immer nur die Zeit die man sich nimmt...
@Jean: Anscheinend gibt es unterschiedliche Auffassungen zu stehenden und liegenden Jahresringen.
In dem von Dir verlinkten Beitrag ist das anhand des skizzierten Brettes ja eigentlich eindeutig, dennoch findet man das im Bezug auf Werkzeugstiele oft anders definiert.
Es geht ja dabei um die Belastungsrichtung im Stiel welche in Richtung der Schneide (bei normaler Benutzung) größer ist als in Querrichtung. Demzufolge sollen Die Jahrringe möglichst parallel zur Schneide laufen. Vielleicht ist die Verwendung des Wortes "stehend" in diesem Zusammenhang unpassend.
Auf meinem Foto ist aber zu erkennen, dass die Jahrringe in Längsrichtung des oval angezeichneten Auges laufen - dies scheint mir die geeignete Orientierung des Holzes zu sein. Bei meinem sehr geschwungenen Stiel würden, bei anderer Orientierung des Holzes, die Fasern aus dem Stiel laufen und die Bruchanfälligkeit wäre höher.
Hast Du dazu eine andere Meinung?
(genau zu diesem Thema gab es im Messerforum (20. Juli 2011) mal eine Diskussion: "Verlauf der Maserung bei (Axt)Stielen")
Schöne Grüße
Sascha
Es ist besser ein kleines Schmiedefeuer anzuzünden als die Dunkelheit zu verfluchen!
21. Mai 2022 um 11:21

Guten Tag, Sascha!

 

Idealerweise folgt die Maserung tatsächlich der Form des Griffs, aber bei einem ausgeprägten Kuhfußstiel ist das wirklich etwas viel verlangt! Aber es gibt ja gute Gründe für die Wahl der geeigneten Hölzer. Deren Zähigkeit verhindert das schichtweise Abreißen in der Maserung bei guter Dimensionierung und bestimmungsgemäßem Gebrauch.

Die Belastungen im Griffquerschnitt treten tatsächlich parallel zur Längsrichtung des Beilkopfes auf, und bei stehenden Jahresringen (der Ausdruck ist in der Tat nicht selbsterklärend, sondern eine willkürliche Festlegung) ist die Zähigkeit größer und das Bruchrisiko geringer. Bei Deinem Rohgriff-Entwurf wäre die Steifigkeit (bei verminderter Flexibilität) wohl höher, was sich im Gebrauch als unkomfortabel und eher ermüdend zeigen könnte. Auch Verzug könnte bei einem frischen Griffholz bei liegenden Jahresringen eher auftreten.

 

Wenn Du Bogenbauer wärst, gäbe es darüber keine Diskussion - im flexiblen Teil des Bogens geht natürlich nur "stehend"!

 

Freundliche Grüße

 

Jean