Amboss und Krafthammer im "1. Stock" betreiben?

14. Juli 2021 um 09:53
Hi,

 

viel länger als es mir Lieb ist, ist es jetzt schon her, dass ich euch über Fragen für das Fundament eines Lufthammers gequält habe. Wie das Leben so spielt kam der Job, ein Unimog und ein kleines Mädchen dazwischen. Aber jetzt wird es hoffentlich ohne weitere Unterbrechungen Ernst

Nun zu meinem eigentlichen Problem/Frage:

Auf meinem Grund wird voraussichtlich im Herbst ein Stadl/Werkstatt gebaut de auch meine Schmiede beherbergen soll. Da die Bodenplatte durch das Fundament des Lufthammers und Ausnehmungen relativ komplex ist und ich sowieso auch noch eine Frostschürze mauern muss kam der Gedanke auf, das ganze Gebäude zu unterkellern. Den Platz kann ich gut gebrauchen und da Maschinen und Material bereit stehen sollte sich der preisliche Mehraufwand in Grenzen halten.

1) Für den Lufthammer würde in der Decke zwischen Keller und Erdgeschoss eine entsprechende Öffnung gelassen und das Betonfundament mit einer Dämmatte auf einen Betonsockel auf der Bodenplatte des Kellers gestellt werden.

2) Ich habe noch eine ARAG mit ca. 30kg Bär der vermutlich auf ein Mobiles Fundament kommen wird. Dadurch kommt er auch ein wenig weg vom Boden und man muss nicht so gekrümmt bei der Arbeit stehen.

3) Es gibt zwei ca. 150 kg Ambosse die noch mit einem entsprechenden Unterbau ausgestattet werden müssen.

Bei Punkt 1 sehe ich an sich kein Problem. Ob das Fundament nun auf einer eigenen Betonierten Wanne oder am Boden des Kellers steht sollte auf das gesamte Gebäude keinen Einfluss haben. Problematischer wird das wohl bei Punkt 2 & 3. Sowohl die Ambosse wie auch der ARAG stehen ja nicht auf einer gut unterfütterten Bodenplatte sondern auf einer Decke. Die Ambosse sind vermutlich noch kein Problem aber Schlagzahl und Kraft des ARAGs bereiten mir noch Bauchweh.
Hat jemand von euch Erfahrung mit dem Betreiben von Krafthämmern oder auch nur Ambossen die nicht direkt auf einer Bodenplatte stehen?

Nachdem dieses Fragezeichen geklärt ist werde ich euch noch das eine oder andere Mal bezüglich der Aufteilung der einzelnen Komponenten um die Esse quälen müssen.

Vielen Dank für euer Mitwirken!

Lg
Joe

14. Juli 2021 um 15:15
Servus Joe,
da hätte ich 2 Hinweise dazu.
1.) Auch wenn der Lufthammer im Keller scheinbar auf einem stabilen Bodensockel steht, ist dies nicht die geeignete Lagerung. Wenn Du schon am buddeln bist, kannst Du dafür auch einen abgekoppelten Betonsockel mit entsprechender Dicke für den Lufti machen. Das reduziert merklich die Schallübertragung und -viel wichtiger- dadurch zieht der Hammer erst richtig.
2.) Den kleinen Hammer auf der Kellerdecke betreiben kann man machen, aber dies wäre als dynamische Last anzusetzen und führt zu einer entsprechend starken Decke mit ordentlich Bewehrung. Dabei meine ich richtige Stahlbetonbewehrung und keine alten Futterkrippen . Das ist auch mit Stahlträgern und einer Betonplatte denkbar, wird aber immer eine "weiche" Aufstellform für den Hammer darstellen, alles in Abhängigkeit der Spannweite der Decke.  Mit einer derartigen Deckenausbidlung ist die Last aus den Ambossen vernachlässigbar. Generell solltest Du da schon den Statiker deines Vertrauens zu Rate ziehen. Auch diese Form der Aufstellung führt zu hohen Schallübertragungen/Schwingungen im Gebäude und auch hier wirkt sich das negativ auf das "ziehen" aus.
Schau Dir hier im Forum über die Suchfunktion mal die Fundamentkonstruktionen und Aufstelllösungen für Feder-/Lufthämmer an, da wirst Du mit Sicherheit gute Anregungen finden.
Grüße aus der Nordpfalz
Alex
Schmieden, kann man am besten am Amboss.
14. Juli 2021 um 17:00
Hi Alex,

 

mit dem Statiker werd ich auf jeden Fall noch einen Termin haben, wollte nur mal nachfühlen ob ich hier komplett in eine Flasche Richtung laufe.

 

Fundament.png
Ich hab mal Versucht darzustellen wie ich das Fundament in der Ebene ausgeführt hätte und wie es im mit Keller wäre. In meinen Augen sehe ich hier nicht wirklich einen Unterschied. Optional könnte man den Betonsockel im Keller auf dem das Fundament steht noch in ein Loch in der Bodenplatte stellen und ein Fugenband für die abdichtung zwischen Sockel und Bodenplatte einbringen. Dann würde der Sockel wieder auf gewachsenen Boden stehen. Was haltet Ihr davon?
Lg
Joe
14. Juli 2021 um 20:16
Hallo Joe,
ich empfehle dir die erste Lösung, dort wird das Fundament vom Lufti von der Bodenplatte entkoppelt, dies ist bei der zweiten Lösung nicht der Fall.
Ich betreibe aktuell einen Federhammer auf der Kellerbodenplatte weil ich zeitlich noch nicht zu der eigentlich notwendigen Fundamentherstellung gekommen bin.
Meine Nachbarschaft kriegt es Live mit, sobald ich mit dem Teil am arbeiten bin....
Geh mal in die Recherche nach den Beiträge dazu hier im Forum, das lohnt sich.
Grüße
Alex
Schmieden, kann man am besten am Amboss.