Re: Die häufigsten Fehler beim Zangenschmieden und wie man sie vermeidet

3. Februar 2014 um 22:20
Es gibt eine ganze Menge Zangenvideos auf YouTube Oli. Das, welches du meinst ist wohl Brian´s Video, welches er für mich gemacht hatte, bevor ich von ihm selbst gelernt habe. Es stimmt, dass ich viel von Brian´s Erklärweise übernommen habe, das liegt aber wohl hauptsächlich daran, dass er mich genau dafür ausgebildet hat. In meinem Video bin ich jedoch in einigen Stellen deutlich über das hinaus gegangen, was Brian in seinem Video erklärt, bzw. habe der Zange zusätzliche Features verpasst, die er so nicht verwendet, wie z.B. das Absetzen der Schänkel. Ferner habe ich auch das Falten des V-Maules so noch nie gezeigt gesehen. 

Die häufigsten Fehler beim Zangenschmieden und wie man sie vermeidet

2. Februar 2014 um 01:29
Hallo Kollegen,

 

in diesem Video: http://www.youtube.com/watch?v=lF2JtyXqpvU nehme ich mich mal den häufigsten Fehlern an, die ich beobachte, wenn Leute Zangen schmieden und versuche anhand einer V-Zange zu erklären wie man es richtig macht.

Was ich festgestellt habe ist, dass viele Leute zu aggressiv heran gehen und somit gleich von Anfang an Schwachstellen verursachen bzw. es unmöglich machen eine korrekte Struktur in die Zange zu bringen. Es ist sehr wichtig die Zange mehr wie eine Skulptur, die nach und nach progressiv aufgebaut und verfeinert wird zu betrachten. Beherzigt man dies und geht mit System vor, dann kann man in kürzerer Zeit, bessere und schönere Zangen schmieden, als wenn man einfach planlos Stahl in irgendeine zangenähnliche Form hämmert.

european_v-jaw_tongs.jpg 


Ich hoffe, dass das euch helfen konnte!


Liebe Grüße, euer
- Daniel 

Zuletzt bearbeitet: 2. Februar 2014 um 01:32

Re: Iron Mountain Flux

1. Februar 2014 um 12:33
Ich habe leider keine Feinwaage, aber wenn ich mal an eine galange, dann kann ich gerne mal versuchen den Gehalt an Eisenspänen im Borax auszumachen.

Re: Unkrauthacke aus C60 (mit Video)

29. Januar 2014 um 17:17
Es gibt ja immer wieder einige Puristen unter uns Paul ;). Ich bin da eig. ganz deiner Meinung!

Re: Unkrauthacke aus C60 (mit Video)

28. Januar 2014 um 22:58
Es gibt ein Flussmittel das hier in der westlichen Welt verkauft wird. Es nennt sich "iron mountain flux" und ich habe eine Flasche davon in Ammiland geschenkt bekommen. Kostet sonst ca. 20€ für eine ~700ml Flasche. Das ist Borax mit Reineisenspänen. Mit dem Zeug kann man bei Rotglut zusammen bappen und dann bei voller Wärme schweißen. Hier bei 5:12 könnt ihr es im Einsatz sehen: http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=Ow-1B-Q3iC8#t=312. Ich selbst hab damit auch schon gerarbeitet. Man mag es cheaten nennen aber es kann in bestimmten Situationen sehr helfen!

Re: Unkrauthacke aus C60 (mit Video)

28. Januar 2014 um 00:12
Ja, so ähnlich! Auf die gleiche Art und Weise kann man übrigens auch sehr schön Kupfer auf härteren Metallen anbringen.

Re: Unkrauthacke aus C60 (mit Video)

27. Januar 2014 um 20:15
Es freut mich, dass ich dich inspirieren konnte ! Sehr schöne und saubere Arbeit Willi. Einige Features werde ich mir im Gegenzug bei meiner nächsten dann mal von deiner abgucken :p.


Gruß
- Daniel 

Re: Unkrauthacke aus C60 (mit Video)

19. Januar 2014 um 23:42
Die Probleme mit Buche waren mir bewusst Lutz, leider war es das einzige Stück Holz, dass ich bei uns zuhause finden konnte. Ich selbst nehme sehr gerne Esche oder Robinie (für meine Hämmer- und Werkzeuggriffe etc.). Gelegentlich auch mal Hickory. An Obsthölzer bin ich bis jetzt leider noch nicht so ran gekommen und Eibe hab ich noch nie benutzt. Sollte ich mal Holz sehen, das ich gratis bekommen kann, dann werde ich es einlagern.


Gruß
- Daniel 

Re: Unkrauthacke aus C60 (mit Video)

19. Januar 2014 um 13:53
Hallo Jörg,

insgesamt war ich von 15 bis 18 Uhr in der Schmiede, wie lange davon reine Schmiedezeit war, weiß ich nicht. Jedoch hat das Breiten ein gutes Stück länger gebraucht, als ich erwartet hätte! Ich wollte eine außergewöhnlich scharfe Hacke, mit einer hohen Standzeit machen, damit man auch nach längerem Arbeiten damit noch kleine Wurzeln etc. durchhacken kann. Zum Gras weg kratzen reich aber sicher auch Baustahl. Beim nächstbesten Kieselstein ists bei Baustahl aber hin mit der Schneide, gehärteter C60 hat zwar auch seine Grenzen, der sollte aber ein wenig mehr aushalten. Ich hab ihn auch hoch angelassen, damit er auch nicht zu spröde ist.


Gruß
- Daniel 

Unkrauthacke aus C60 (mit Video)

19. Januar 2014 um 01:09
Hallo Kollegen,

vor einigen Tagen wurde mein alter Herr 57. Da er ein leidenschaftlicher Gärtner ist, dachte ich mir, dass ihn ein handgeschmiedetes Gartenwerkzeug erfreuen würde. Alsbald machte ich mich auf und schmiedete ihm eine Unkrauthacke. Die Hacke an sich ist aus 20mm rund C60 Stahl geschmiedet. Die Kante wurde in Öl gehärtet und später angelassen. Der Holzgriff ist aus einem Stück Buche, dass ich selbst gesammelt und getrocknet hatte und ist mit einer kleinen Schlitzschraube mit der Hacke verbunden.

Aber seht doch selbst in dem Video, das ich gemacht habe: https://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=BNntB1OKIZc




Ich hoffe, dass euch das Video und meine Hacke gefallen haben. Selbstverständlich würde mich auch eure Verbesserungsvorschläge interessieren.


Liebe Grüße
- Daniel 

Re: Halter für Gardinenstange

19. Dezember 2013 um 23:48
Hallo Jörg,

 

danke erstmal. Das sind keine Einschnitte an sich, ich habe dort mit der Ambosskante 90° Winkel eingeschlagen. Schlägt man so einen Winkel, oder auch einen Ballhammer mit einem passenden Radius bis zur Hälfte des Materials ein, dann kann man ganz einfach eine 90° Biegung machen. Die beiden Flächen der Einkehlung liegen dann auf einander und stützen sich. Das ist eine Technik, mit der man schnell ästhetische (kommt auf den Geschmack an) Biegungen machen kann, ohne große Einbußen in der Stabilität hinnehmen zu müssen. Ein gestauchter oder ausgezogener Winkel wäre sicherlich ein wenig stärker, aber bei solchen Kunstschmiedearbeiten ist das ein vernachlässigbarer Unterschied. Ich habe schon ähnliche Biegungen an wesentlich schwereren und Sicherheitsrelevanteren Arbeiten gesehen.

Einfach mal ausprobieren, ist eine tolle Technik und sieht meiner Meinung nach echt toll aus. Vielleicht kann Peter Brunner mal etwas zu Statik dieser Biegungen sagen, da er sie auch gelegentlich bei professionellen Arbeiten einsetzt...

Gruß
Daniel

Halter für Gardinenstange

19. Dezember 2013 um 00:22
Hallo Kollegen,

 

heute konnte ich die erste Etappe eines Projekts für mich selbst fertig stellen. Der schmiedische Teil ist vollendet. Nun muss ich nur noch den 150mm langen und 16mm dicken Rundstab an beiden Enden einbohren und mit einem Innengewinde versehen und zwei Maschinenschrauben überschmieden. Dann wird der Stab zwischen den beiden Haltern durch die Löcher festgeschraubt. Das Ganze soll dann in meinem Zimmer über dem Fenster angebracht werden.


Hier ist die Zeichnung:




Work in Progress (Material: 25mm vierkant St37 Stahl und 80*10mm Flachstahl S235JR):







Die fertigen Halter:




Ein Bild von den befestigten Haltern mit Stange wird noch folgen.


Liebe Grüße, euer
- Daniel 

Bezugsquelle für Titan

9. November 2013 um 03:34
Hallo Kollegen,

zum ersten Mal bin ich mit Titan in der Schmiede in Kontakt gekommen, als ich bei Brian Brazeal in Amerika war. Der hatte einige Schmuckstücke und Zangen aus Titan geschmiedet. Ich finde Titan als Rohstoff gerade für Zangen sehr interessant, weil er hart und flexibel ist wie Federstahl, aber leicht wie Aluminium. Noch dazu hat er eine sehr geringe Wäremeleitfähigkeit, weshalb er dort warm ist, wo er warm sein soll, die Wärme aber nicht wandert.

Mir ist bewusst, dass Titan nur einen sehr begrenzten Anwendungsbereich in der Schmiede hat, aber ich würde dennoch mal welchen ausprobieren wollen für:

1) Zangen, die auch mal warm werden dürfen und dann abgeschreckt werden dürfen müssen (z.B. fürs Härten sehr kleiner Dinge)

2) Schmuck und anderer Kleinkram quasi als Gag

3)  Bestimmte Werkzeuge und Anwendungen, bei denen die Eigenschaften von Titan von Vorteil sind.

Nur stellt sich mir die Frage wo man das Zeug den her bekommt. Kann mir einer von euch eine Bezugsquelle nennen und eventuell ein paar Produkte aus Titan, die man häufig als Schrott finden kann?


Liebe Grüße
- Daniel 

Re: Endlich eine ordentlich Schnörkelzange!

4. November 2013 um 23:36
Hey Thomas!

Vielen Dank! Es freut mich, dass immerhin einer mal auf den Beitrag geantwortet hat x). Ja, Struktur ist mit einer der wichtigsten Faktoren bei Schmiedearbeiten. Danach richtet sich oft, ob eine Arbeit schön und "professionell" aussieht, oder halt nur so dahin gekloppt anmutet. Ich habe anfänglich auch oft den Fehler gemacht zu schnell zu weit zu gehen und mir dadurch die Struktur von vorne herein kaputt gemacht. Naja aus Fehlern lernt man :).

Also dir noch viel Erfolg mit deinen Zangen und liebe Grüße
- Daniel 

Re: Calla Kerzenständer

28. Oktober 2013 um 00:45
Ich werde - wenn ich die Zeit finde - mal versuchen das Teil mit verschweißtem Mittelstück zu machen und schaue mal, ob das Ergebnis genau so gut, oder besser wird.