Jonas Peters, 16. März 2020 um 21:04
Hallo Jonas sieht alles gut gelungen aus. Erst bohren und dann härten macht schon Sinn. Griffholz aufnieten ist immer problematisch, es platzt leider zu oft. Bei weichen Nieten, Kupfer, kann man im Schraubstock drücken, das ist schonender als hämmern. Man kann sich auch ganz dünne Hülsen drehen und die über die Niete stecken.
VM
Hier gleich im Anschluss der letzte Teil.
Nummer 9:
Irgendwann kam ich durch ein Video bei Youtube (Der Letzte seines Standes) auf die Idee mal ein Klappmesser zu bauen. Also habe ich ein Zeichnung gefertig für ein Modell mit manueller Verriegelung über eine Wippe im Rücken. Da ich durch meine bisherigen großen Taschenmesser die Erfahrung gemacht habe, dass sich diese schlecht in der Hosentasche transportieren, habe ich ein eher kleines Messer geplant. Was es können sollte: Äpfel, Wurst und Käse schneiden, Briefe öffnen, einen kleinen Stock anspitzen. Mit meiner Zeichnung in der Werkstatt viel mit als erstes auf, dass ich über kein korrosionsbeständiges Blech (rostfreier Stahl, Aluminium etc.) verfügte. Egal, auch Baustahl geht
Die Platine habe ich aus einem Reststück 3mm Stahlblech geschnitten und die Form mit Bandschleifer und Feilen hergestellt. Für die Klinge habe ich den Innenring eines alten Ostkugellager (sehr spezialisierter Spezialstahl made in UDSSR
) genutzt. Das Loch habe ich diesmal vor dem Härten gebohrt. Die Nut für die Verriegelungswanze (oder wie nennt man das bei einem Klappmesser?!) habe ich gefeilt und anschließend in Öl gehärtet und bei 220°C angelassen. Die Wippe für die Verriegelung habe ich aus Federstahl (Spiralfeder) geschmiedet. Anschließend mit der Feile etwas nachgearbeit und die Seiten blankgeschliffen und das Loch für die Achse gebohrt.
Zwischen die Platinen habe am hinteren Ende einen Abstandhalter gesetzt und diesen aufgrund des geringen Platzes nicht genietet sondern per MAG geschweißt. Zuletzt habe ich die Löcher in die Platinen gebohrt und alles probeweise zusammengebaut. Alles passte einigermaßen und ich war doch etwas überrascht, doch ich hätte misstrauisch sein sollen. Es stellt sich heraus, dass die Wippe nicht ganz in die Nut passen wollte und etwas zu lang erschien. Einige Feilehübe später schien alles zu passen. Also noch schnell die Paltinen und die Wippe schwarzgebrannt und fast fertig.
Also wieter mit den Schalen. Pflaumenholz aus der Region. Na der Kreissäge aufgesägt und per Hand auf Dicke gehobelt und gebohrt. Es schien alles zu passen, also Schalen und Platinen verkleben und zusammenbauen. Die Klinge und die Wippe werden druch Pins, die ganz leicht angenietet sind gehalten. Im hinteren Teil ist ein weiterer Pin um den Griffschalen mehr Stabilität zu geben.
Nach dem Trocknen des Klebers und die finalen Schlff zeigte sich das Problem: Die Verriegelung funktioniert zwar, allerdings hat die Klinge etwas Spiel, was sich erst durch sehr teifes Eindrücken der Wippe beseitigen lässt.
Die Aufgaben für die das Messer geplant war, meistert es. Ich habe es einige Wochen als meinen täglichen Begleiter in der Hosentasche genutzt, wofür es sich hervorragend eignet. Auch das manuelle Aufklappen und Verriegeln stört nicht. Ich bin mit dem Ergebnis echt zufrieden.
An Silverster habe ich es meinem Bruder gezeigt, der ganz begeistert war und da entscheid ich mich: it's time to say good bye
. Er hat sich sehr gefreut und ich mich auch, obwohl es mir auch nicht ganz leicht viel mein erster Klappmesser wegzugeben.
So das war's mit der Serie. Ich hoffe ihr habt an den letzten beiden Teilen Spaß.
Achso hier Bilder und Daten:
(Inzwischen habe ich mal wieder eins gebaut, das viel viel cooler und noch viel viel besser ist. Beitrag folgt.... irgendwann
)
Klingenlänge: 6,5 cm
Klingendicke: 3 mm
Gesamtlänge: 14,5 cm (aufgeklappt)