Hallo Jens,
meine Erfahrungen im Schleifen mit Steinen beschränken sich, neben Winkel- und Doppelschleifer, auf Steine die von Hand geführt werden. In diesem Bereich habe ich einige Natur- und Synthetik-Steine ausprobiert. Für Trockenschliff und Nassschliff mit Öl und mit Wasser. Ein jeder Stein hat seine spezifische Eigenschaft und ist für ein entsprechendes Material und eine entsprechende Aufgabe ausgelegt. Mein Versuch ein Messer an einem Stück Granit aus einer ausgebauten Fensterbank zu schleifen scheiterte.
Soviel vorweg.
Ein Schleifbock mit den von Dir geplanten Abmessungen wird wohl ein Nassschleifstein. Da die Geschwindigkeit bei dem Stein-Umfang recht hoch ist und daher eine Kühlung erforderlich ist. Wasserschleifsteine werden vor der Nutzung mit Wasser gesättigt. Während des Schleifens löst sich das jeweiige Schleifmittel und bildet mit dem Wasser einen Schlamm. Dieser Schlamm ermöglicht einen gleichmässigen Materialabtrag, ohne dass sich der Stein mit dem Material zusetzt. Das Werkstück wird darüber hinaus vor thermischer Beanspruchung geschützt. Während des Schleifens nuzt sich der Stein ab. Die stumpfen Partikel setzen sich im Sumpf ab und neue scharfkantige Partikel werden frei gelegt. Der Schleifstein bleibt "scharf" und wird kleiner.
Wir kennen das auch von Schleifscheiben am Winkelschleifer. Die werden ja meist schneller klein als einem lieb ist.
Auch beim Doppelschleifer auf der Werkbank ist es so. Die Synthetischen Steine sind recht porös, das Schleifmittel (meist Korund oder Siliciumcarbid) ist in Form gebracht gebunden (verklebt).
Bei den alten Nasschleifböcken mit Handkurbel- oder Fußpedalantrieb wurden gern Sandsteine verwendet. Sie haben ähnliche Eigenschaften.
Porös: gegen das Zusetzten mit Material.
Abnutzung: um stumpfe Sandkörner (Quarz-Partikel) in dem Sumpf abzugeben und Scharfkantige freizulegen.
So weit so gut.
Nun zu deinem Granit.
Granit ist hart und hat ein geschlossenes Gefüge. Abnutzung ist beim Schleifen nicht zu erwarten. Der Quarzanteil im Granit ist zwar hoch, doch auch die härtesten und schärfsten Partikel werden irgendwann stumpf. Da sich der Granit nicht abnutzt, "schärft" er sich nicht selbst während des Schleifens.
Also muss der Stein aktiv wieder aufgerauht werden. So zumindest meine Vermutung.
Ein Granitblock der einen Meter Durchmesser hat und 25 cm stark ist, dazu noch Kreisrund und ein Loch in der Mitte hat, wurde von jemandem gefertigt der sich mit solchem Gestein auskennt. Frage einen am besten einen Steinmetz ob der Stein geeignet ist, und oder wie man Ihn wieder aufrauhen kann.
Bei der Konstruktion eines Antriebs mit Elektromotor bedenke das hohe Drehmoment. Es wird einige Zeit dauern bis der Stein Schwung hat und auf Drehzahl ist.
An sonsten finde ich so ein Schleif-Monstrum eine schöne Vorstellung.
Ich wünsch Dir viel Erfolg, beobachte Dein Projekt mit Spannung und freue mich schon auf Foto´s und den Baubericht.
Grüsse von der Nordsee,
Falko