Wikinger an heimischer Esche

12. November 2017 um 11:22
Hallo zusammen,
ich war letzte Woche mit meiner Frau in der Nähe von Kelheim für ein paar Tage im Urlaub und ich war erstaunt wieviel Inspiration in so ein paar Tagen entstehen kann. Nein es lag nicht nur an den diversen Bierbrauereien (durchaus sehenswert!) die es da gibt und der guten bayerischen Küche. Wobei hier angemerkt werden muss, dass mir das Bier im Weissen Brauhaus der Schneider Brauerei nochmal so gut geschmeckt hat weil hier mitten in der Gaststube eine Feldesse steht!
Nein, es lag auch an der Vorgeschichte dieser Gegend, vor allem an den Hinterlassenschaften der keltischen und römischen Kultur. Als begeisterter Museumsgänger kann ich Euch nur mal das archäologische Museum in Kelheim empfehlen.
Naja kaum daheim (hatte noch zwei Tage frei), hab ich mich an eine Bartaxt gewagt. Ausgangsmaterial: St37 / 30mm x 50mm x 80mm. Das Schaftloch habe ich aufgedornt, die Schneide aufgemeißelt und mit einer Schneidlage aus Wälzlagerstahl feuerverschweißt. War eine schweisstreibende Sache, aber mit dem Ergebnis bin ich durchaus zufrieden.
Die Axt ist ca. 600mm und die Schneide ist ca.180mm lang. Gewicht 1100gr.
Den Stiel habe ich aus einer heimischen Esche angefertigt. Mit einer Axt gespalten und vorbehauen und anschliesend mit einer Raspelscheibe für die Flex (Mörderteil! fürs Grobe nur zu empfehlen.) grob vorgeschliffen. Der Rest war Handarbeit. Ein bißchen feuerbehandelt und mit Leinöl geschützt. Ein Lederschutz aus Blankleder ist gerade noch in Arbeit.

 

Und hier ein paar Bilder:

 

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Es grüßt Euch

Alex

 

Blood,Sweat and Musclecat
12. November 2017 um 12:40
Hi Alex,

da hat sich der Ausflug ja gelohnt, die Inspiration hat dich gut geführt. Schönes Teil hast du da gefertigt. 
Deine Empfehlung hört sich gut an, bin auf der Suche nach guten Museen für meine Schulklasse. Leider ist Kelheim außerhalb unserer Reichweite.  Der eingebundene Griff mit dem Leder passt sehr schön zu den traditionellen Waffen.  Daumen hoch. :)
Liebe Grüße
Christoph
12. November 2017 um 17:38
Hallo Christoph,
zu meiner Schulzeit gab es  noch das Landschulheim.  Glaube aber nicht dass mich Metallurgie, Archäologie und Geologie da schon so interessiert hätten.  Ich muss zwar auch 400 km anreisen, aber Donaudurchbruch und Altmühltal sind für mich absolut nochmal eine Reise wert. Hab ich schon erwähnt dass wir unser Domizil in einer Hausbrauerei hatten?

Viele Grüße
Alex  
Blood,Sweat and Musclecat
13. November 2017 um 07:16
Es muss ja auch erstmal alles von "oben" abgesegnet werden, die Schüler würden sich bestimmt freuen, wenn sie direkt in einer Brauer nächtigen könnten. Aber es ist für die Sek. II mal notiert. 
Deine Axt hat mich auch auf den Geschmack gebracht, ich versuche mich auch mal an Waffen aus der älteren Zeit :). 
Liebe Grüße
Christoph
13. November 2017 um 19:56
Hallo Christoph,
Also das mit der Brauereiübernachtungsmotivation könnte durchaus klappen .
Ich freue mich dass ich dich auf den Geschmack gebracht habe. Das ist jetzt meine vierte Axt. Die ersten waren eher zum üben und ich habe auch erst seit kurzem eine Hydraulikpresse hergerichtet die mir die härteste Arbeit abnimmt.
Aber nur Mut das wird schon und Spass macht es allemal. Würde mich freuen wenn ich das Ergebnis hier mal zu sehen bekomme.

Viele Grüße
Alex 
Blood,Sweat and Musclecat