Welche Möglichkeiten zum Härten, bzw. welche Esse?

13. Juni 2017 um 10:03
Hallo zusammen,
Ich bin auf der Suche nach der richtigen Esse für mich. Gas oder Kohle.
Nun stellen sich mir da verschiedene Fragen die mich zwischen den beiden Arten hin und her schwanken lassen.

Aber zunächst einmal hier die Infos was ich überhaupt machen will:
Anfangen möchte ich mit Messer und kleineren Projekten zum üben, klar. Später möchte ich aber gerne auch größere Dinge Schmieden wie Schwerter und dergleichen. Sowohl Messer als auch Schwerter lassen sich laut info meines Mentors in beiden Essen schmieden.

Problematisch wird es allerdings beim Härten der selbigen, insbesondere von Schwertern, da diese offenbar ein so langes Feuer/Ofen brauchen wie sie selbst lang sind. Nun hat mein Mentor verschiedene Möglichkeiten vorgeschlagen. Entweder man baut sich, parallel zur Esse zum Schmieden, hierfür extra eine lange Kohlerinne/Esse oder man gibt es extern weg zum Härten.

Eine weitere Möglichkeit die mir noch im Kopf rum spukt ist, ob man sich anstatt einer „standard"-Esse aus ner 11 kg-Gasbuddel nicht gleich eine aus einer 33 kg Gasbuddel baut, mit 3 Brennern. So könnte man dort drin auch Schwerter mit 1 m Länge härten. Zum Schmieden könnte man ja den Großteil des Innenraums absperren und nur mit einem Brenner arbeiten.

Hat das schon mal jemand gemacht, bzw. davon gehört? Ist das Sinnvoll oder wie macht ihr das bei längeren Werkstücken?
Vielen dank schon mal im Voraus für Eure Infos!

Gruß, Mario
www.Hobbingen-Auenland.de
13. Juni 2017 um 14:16
Also, wenn Du nur lange Gegenstände aus kohlenstoffhaltigem Stahl schmiedem willst, ist Gas wohl die bessere alternative, da Du Temperatur und Atmosphäre relativ einfach einstellen kannst.
Persönlich würde ich zunächst eine normale Esse bauen und benutzen. Wenn Du am Ende wirklich ganze Schwerter schmiedest und härtest, und das in so großer Stückzahl, dass sich der Bau lohnt, könntest Du Dir einen entsprechenden Glühofen für Gas- oder Elektrobetrieb bauen. Es gibt dazu verschiedenste Anleitungen im Netz, die alle relativ leicht umsetzbar sind. Der Vorteil liegt auch hier in der genauen Einstellbarkeit von Temperatur und Glühzeiten.

Die Idee einer variablen Esse finde ich zwar gut, sie erscheint mir aber schwer umzusetzen, da Du einen sehr brgrenztem Innenraum auf einer großen Länge auskleiden und modellieren musst. Hinzu kommt, dass die Esse sehr schwer und sperrig würde.
Grüße aus dem Oberberg

Steffen
13. Juni 2017 um 16:45
Also der Freerk Wieringa ( ein sehr kompetenter Schwertschmied auf YT) hat zwei Gasessen. Eine lange, eine kurze.
Ich habe aber auch schonmal darüber nachgedacht, ob man die lange zum Schmieden nicht einfach in der Hälfte absperren könnte. Wüsste nicht warum nicht.
VG, Edgar
13. Juni 2017 um 16:54

Also, eine Ziegelesse, v-förmig aufgebaut, ist beliebig verlängerbar und kostet keine € 20,-. Zum ersten Probieren zum Schwerter härten absolut ausreichend. Wenn du dann mal in die Serienproduktion einsteigst, kannst du immer noch aufrüsten.

Die Samurai-Schwertschmiede in Japan haben auch nichts anderes gehabt...

Zuletzt bearbeitet: 13. Juni 2017 um 16:56, Klopfer
13. Juni 2017 um 16:56
Fang klein bzw. normal an (normale Kohle/Gasesse). Bis du dich daran trauen kannst, ein Schwert zu schmieden/härten, vergehen noch ein paar Tage (Sonntage (Totensonntage)). Bis dahin weißt du auch, wie du ein Schwert erwärmen kannst.

Grüße Willy 
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
14. Juni 2017 um 07:41
Erst mal vielen dank für die freundlichen und wertvollen Antworten!

Das mit der Ziegelesse ist ein guter Hinweis, werde ich mich mal schlau machen. Aber wie Willy schon sagte, wird noch viel Wasser die Fulda runter fliessen bis ich soweit bin, von daher...
Ich fang also ganz normal an mit ner kleinen Esse. Ob Kohle oder Gas ist zwar immer noch nicht entschieden, kommt aber auch darauf an was sich in Zukunft ergibt, bzw mir in die Hände fällt.

Gruß
Mario
www.Hobbingen-Auenland.de
Zuletzt bearbeitet: 14. Juni 2017 um 07:41, Mario Schultz
19. Juni 2017 um 14:04

Ich habe mal eine Vorrichtung zum Härten von Wellen gesehen, das war ein (Guß?-)Rohr, etwa D120-150mm, senkrecht. Darin war die Welle mittig, rundum ich glaube Anthrazit (dem Geruch nach).

Ich habe nur eine Luftzufuhr unten gesehen, sowie einige "Luftlöcher". Obendrauf war ein normales Ofenrohr nach draussen.

Weiß jemand, wie man das nennt?