Welche Esse ist ideal für eine Axt bzw. welches Feuer ist am Besten?

2. Juli 2020 um 11:23
Moin,

Mein Name ist Joshua und ich bin ganz neu hier. Ich möchte mir gerne eine Schmiede aufbauen ( so stück für stück in ein paar Jahren ) und suche gerade Informationen, nach denen ich entscheiden kann welche Esse ich mir hole ( Gas oder Kohle und welche Dimensionen sie haben sollte ).
Mein Ziel ist es in meiner eigenen Schmiede Äxte anfertigen zu können. 
Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen und meine frage ist nicht zu unverständlich.


Es Grüßt der General
2. Juli 2020 um 14:57

Kohleessen sind in Ihrer Wirkung meist punktförmig mit Durchmesser (je nachgebläse ist der Durchmesser kleiner oder Größer). Gasessen sind dagegen meist nur punktförmig durch die Düse und werden durch mehrere Düsen dann zum Beispiel länger für lange Klingen.

 

Für Äxte würde ich eine Kohleesse mit nicht zu klein dimensioniertem Gebläse nehmen. Entscheidender bei der Herstellung von Äxten ist aber genug Power beim Schmieden. D.h. also große Hämmer, evtl. 2 Personen mit Vorschlaghammer oder sogar Maschinenhämmer.

2. Juli 2020 um 15:42
Hallo Joshua,

wenn ich Äxte schmieden wollte, würde ich immer zu einer Kohlenesse tendieren, allein schon wegen der Abmessungen eines Axtblattes. Ein Axtblatt in einer Gasesse zu erwärmen setzt einen entsprechend großen Brennraum mit einer ebenfalls entsprechend großen Öffnung voraus. Um den auf Temperatur zu bringen und auch zu halten, ist dann auch mehr Energie (Gas) notwendig.

Da bei einer Axt  eh immer nur an einer Stelle geschmiedet wird (Axtauge, Blatt etc.) reicht ein Kohlenfeuer meiner Meinung nach völlig aus. Ich würde das sogar noch als besser empfinden, da man nur die Stelle erwärmt, die man auch bearbeiten will. Ich bin jetzt aber nicht der ausgewiesene Spezialist auf dem Gebiet des Axtschmiedens, hab nämlich noch keine gemacht. Das steht noch auf meiner Agenda. Aber erst muß ich mir noch die dazugehörigen Hilfsmittel herstellen.

@smartin

Kohleessen sind in Ihrer Wirkung meist punktförmig mit Durchmesser (je nachgebläse ist der Durchmesser kleiner oder Größer). Gasessen sind dagegen meist nur punktförmig durch die Düse und werden durch mehrere Düsen dann zum Beispiel länger für lange Klingen.

Wenn beide punktförmig sind, wo ist dann der Unterschied?  Der Durchmesser des Glutbettes bei einer Kohlenesse hängt nicht nur von der Power des Gebläses ab, sondern auch von der Art und Weise, wie die Luft eingetragen wird.

Gruß Thomas

 

2. Juli 2020 um 21:30

Moin Joshua

Für den Anfang empfehle ich Dir eine Kohleesse, mit Fettnuss oder Schmiedekoks.
Damit kannst Du geziehlt wärmen. Eine Gasesse wärmt großflächig.
Ich bevorzuge Schmiedekoks, weil er rauchlos brennt und nicht nach Schwefel stinkt. (dann klappts auch mit dem Nachbarn). Desweiteren hat die Kohleesse den Vorteil, dass sie erheblich schneller warm ist als eine Gasesse. Meine Gasesse braucht gut eine halbe Stunde bis sie richtig warm ist. In der Kohleesse habe ich nach gut 8 Minuten nach dem Anzünden schon fast volles Feuer.

Ich weiß nicht, wieviel Erfahrung Du schon hast, aber ich empfehle Die, einen Schmiedekurs zu besuchen, da bekommst Du unter Anderem auch die Feuerführung gezeigt.

Ich wünsche Dir einen guten Start.

Gruß   Christoph
 
 
Wasser trinkt der Vierbeiner, der Mensch findet Bier feiner.
3. Juli 2020 um 06:44

Vielen Dank für die Antworten und Ratschläge! 
Ich Denke ihr habt mir ganz gut weitergeholfen. Ich werde mir also eine Kohleesse besorgen. 
Die eignet sich auch für die anderen sachen gut, die ich so vor habe. Wollte nur sichergehen, dass ich nichts übersehe.

Es Grüßt der General
5. Juli 2020 um 19:07

Ich hoffe, du hälst uns auf dem Laufenden. Und wenn du weitere Hilfe brauchst: immer fragen. Wir helfen gern, wenn wir können.

Gruß Thomas

 

6. Juli 2020 um 16:45
Hallo,

ich habe schon etliche Beile und ein paar Äxte geschmiedet. Wenn du es klassisch mit Aufdornen etc. machen willst, dann empfehle ich einen Zuschläger.  Alleine ist das schon eine Herausforderung. Ansonsten kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen. Eine Kohleesse ist da am flexibelsten und auch am günstigsten. 
Wenn du Nachbarn in unmittelbarer Nähe hast würde ich dir Koks ans Herz legen. Schmiedekohle qualmt gerade am Anfang fürchterlich und kann das Nachbarschaftsverhältnis doch empfindlich stören. 

Viel Spaß und Erfolg 

Frank
 
8. Juli 2020 um 07:24
Moin,

tatzächlich habe ich da noch eine frage, und zwar würde mich interesieren wie eure Kohle essen ausehen und aufbebaut sind. ich möchte nemlich nicht eine Esse kaufen die u klein ist. Bei den angeboten, die ich bisher gesehen habe, sieht es immer so aus als wenn das Kohlebecken zu klein ist. ich frage mich auch ob es vielleicht Sinn macht eine Esse selber zu bauen? 
wie sind da eure Meinungen zu?

vielen Dank nochmal, dass ihr mir weiterhelft :)

es Grüßt der General
9. Juli 2020 um 12:50
Servus General.

Zu klein is nix, zu groß aber auch nicht.
In einer zu tiefen Feuerschüssel  zu arbeiten ist oft unpraktisch 
Ein kleines Feuer vergößern geht ja problemlos. 3 Ff Ziegel aufgestellt und schon hasd du deine Feuerschüssel vergrößert.
Bedenke: Mehr Feuer braucht mehr Kohle, aber auch viel mehr Luft. (Gebläsestärke!!!)

LG

Walter