Stahl bricht beim schmieden

30. Mai 2013 um 23:47
Hallo!

Ich habe das Problem, dass mir beim schmieden der Stahl nach ein paar Hammerschlägen bricht.
Probiert habe ich es bisher mit einer alten Feile, einer Runden Stahlstange vom Bau und einem Bohrer.
Ich habe sie auf Gelbglut erhitzt und anschließend versucht sie mit dem Vorschlaghammer grob in Form zu bringen.
Der Bohrer ist sofort zersplittert.
Die Feile und der Rundstahl sind nach einigen Durchgängen abgebrochen.

Ich habe die "Rohlinge" ohne weitere Vorbehandlung in die Glut gelegt.

Woran könnte es liegen?
Nutze ich den falschen Stahl oder ist es einfach zu heiß?
Für Antworten währe ich sehr Dankbar :)

Gruß
Olaf 
31. Mai 2013 um 06:12
Hallo,

wenn ich mir Dein Profilbild angucke würde ich sagen.. zu heiß. Kohlenstoffreichere Stähle dürfen nicht soviel Hitze abbekommen... und den Baustahl, wenns denn welcher war, mußt du schon ordentlich vergewaltigt haben damit der einfach so abbricht...
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
31. Mai 2013 um 08:34
Hallo crabtack,

Also das hört sich alles sehr komisch an... Erhitzt man Feilen zu stark zerbröseln sie eher als zu brechen...
Bei bohrern kann das schon sein, weil die wirklich viel Kohlenstoff haben...
Aber beim baustahl???? Wieso sollte erhitzter Baustahl brechen???
Fotos von den Zerbrochenen Gegenständen würden vlt weiterhelfen...
Vielleicht hast du aber auch einfach nur viel zu viel rohe gewalt angewendet, wenn du schon sagst mit dem Vorschlaghammer grob....

Viele Grüße,
Alex
31. Mai 2013 um 09:44
Hallo, Danke für die Antworten!

Fotos gibt es leider keine, da ich nach dem Brechen Versucht habe weiter zu schmieden.
Beim Baustahl wird es vermutlich wirklich an der Hitze gelegen haben, der hat gesprüht, wie eine Wunderkerze :)

Ich werde nun versuchen 1.2842 oder 1.2510 aus dem Stahlhandel zu bekommen.
Ansonsten versuche ich es mal auf dem Schrottplatz.

Was würdet ihr mir dafür für eine Temperatur bzw. Glutfarbe empfehlen?
Ich habe mal was von Heller Rotglut für Werkzeugstahl gehört.

Gruß
Olaf
Zuletzt bearbeitet: 31. Mai 2013 um 09:48, Olaf
31. Mai 2013 um 10:08
Morgen!

Ja sobad Baustahl verbrennt, wird er brüchig.

Mit bienlichen Grüßen Michi, dem das auch schon passiert ist, und Stück davon
Vor ausgewogener Ernährung unerreichbar aufbewahren, kein Ersatz für Kinder. Oder anders herum??????
31. Mai 2013 um 10:21
Crabtack, wenn der Stahl (egal welcher) funken wirft, bist du schon viel zu hoch... Du solltest zwischen 1000 und 700 Grad bleiben, Gelb bis Rot... Du merkst es dann selbst schon, wenn du nicht mehr viel ausrichtest, zurück ins feuer und auf schön gelblich bringen... nicht hellgelb, sondern ein Warmes gelb, dass nicht "schreit". Ich habe meine Rabenschnabelaxt auch aus Werkzeugstahl C45 geschmiedet, da nicht ganz so hoch gehen, gelb darf es aber dennoch sein... Immer schön mit ner warmen gelb-roten Farbe schmieden... ;)

Viele Grüße,
Alex
31. Mai 2013 um 12:00
mal 'ne Frage kann es nicht auch sein, dass der Bohrer bricht weil er nicht anständig weichgeglüht wurde? Ich meine gehärtete Stähle brechen ja eher und wenn der Bohrer so viel Kohlenstoff hat und nicht wirklich formbar ist kann es doch passieren, dass er bei Krafteinwirkung bricht, oder?
Versteht hier einer was ich meine? ^^
31. Mai 2013 um 13:14
Servus Flamur!
Ich denke das der eh schon weichgeglüht ist wenn er glühend aus dem Feuer kommt. Korrigiert mich wenn ich Scheiße laber!


Mit Bienlichen Grüßen Michi und Stück davon
Vor ausgewogener Ernährung unerreichbar aufbewahren, kein Ersatz für Kinder. Oder anders herum??????
31. Mai 2013 um 14:30
Ich denke das der eh schon weichgeglüht ist wenn er glühend aus dem Feuer kommt. Korrigiert mich wenn ich Scheiße laber!

Genau richtig

Gruß,

DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
31. Mai 2013 um 14:52
Ich werde nun versuchen 1.2842 oder 1.2510 aus dem Stahlhandel zu bekommen.

Aber bitte erst wenn du mit anderen Stählen zurecht kommstgehe zum Schrotthändler/Autowerkstatt und hohl versuche es erst mal mit Spiral-Federn= Si-Stählen.

Der Bohrer,war das ein HSS ?,Ich bevorzuge da lieber HSS Drehmeißel aber nicht ohne mechanischen Hammer/Presse.

Gruß Maik

PS.weiß auch nicht warum ich was vorher Weichglühen sollte.
Homepage
Zuletzt bearbeitet: 31. Mai 2013 um 14:54, Maik Schnitzer
31. Mai 2013 um 16:51
Auf einem großen Schrottplatz bin ich fündig geworden.
Neben einer Turbine lag da eine schöne Rundfeder.
Bei der gelegenheit habe ich auch direkt ein paar Kugellager mitgenommen.
Jetzt wird erstmal geschmiedet :)

Was spricht dagegen, es direkt mit 1.2842 oder 1.2510 zu versuchen?

Gruß
Olaf 
31. Mai 2013 um 17:40
Was spricht dagegen, es direkt mit 1.2842 oder 1.2510 zu versuchen?

 

Gruß
Olaf

Das sind beides Hoch legiert Stähle, sprich die sind auch im warmen Zustand deutlich Zäh/Härter als z.B nieder legierte, C oder Baustähle und sind empfindlicher was die feuerführung bzw. Temperatur angeht. Nen Baustahl kannst auch noch fast kalt umformen. Wenn bei den Hoch legierten Stählen die Temp zu nieder ist dann machts knack und das Stück ist ab

LG Dani 

31. Mai 2013 um 17:50
Hallo !
Kann ja sein,das ich vielleicht Unrecht habe,aber ich kann da nur sagen,das der Stahlschluessel ein guter Tipp ist.Den gibt es als Taschenbuch fuer etwa 10 Euronen.Vorteil:Darin steht,wo welcher Stahl Verwendung findet,mit welchem Medium gehärtet wird und ganz toll:Schmiedeanfangs und Endtemperatur.(Warmformgebung).
Vielleicht ist das ein kleine Hilfe.
Bestimmte Stähle oder auch sonst welche reagieren bei Ueberhitzung(hitze ist technisch unkorrekt)mit Grobkornbildung..
Also ich denke ,das Du die Stähle zu hoch erwärmt hast...
Gruss
Wolfgang.
31. Mai 2013 um 19:15
Was spricht dagegen, es direkt mit 1.2842 oder 1.2510 zu versuchen?

Weil sie einfach zu schade sind um sie in die Tonne zu kloppen,das haben diese nicht verdientaber es wollten auch schon welche neue Dickfeilen zu Klingen umschmieden ohne sie vorher benutzt zu haben bis sie keinen brauchbaren Hieb mehr besitzen.

Gruß Maik
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1. Juni 2013 um 10:28
Hallo Olaf, im kleinen Stahlschlüssel steht alles was man braucht, der ist aber ohne Einführung nur schwer zu benutzen. Im Blauen hat Herbert eine gute Einführung in den kleinen Stahlschlüssel verfasst. Neben der Erläuterung des Stahlschlüssels ist das auch eine kleine Stahlkunde- das Lesen lohnt sich.


Gruß Holger
Zuletzt bearbeitet: 1. Juni 2013 um 10:34, Holger Depenau