Schraubstock geerbt

28. Juli 2018 um 01:36
Moin!
Habe einen Schraubstock geerbt, den ich für recht robust halte und nun zu meinem Heimwerkerschraubstock machen möchte. Die Backenbreite ist 150 mm. Ich muß ihn noch gründlich reinigen, die Spindel neu fetten und unbedingt die Führung einstellen, er hat momentan sehr viel Spiel.
Leider bin ich nicht mal sicher, ob es sich um Guß oder um einen geschmiedeten Schraubstock handelt, kann mir da jemand weiterhelfen? Noch schöner wäre es, wenn man den Hersteller noch identifizieren könnte, aber da mache ich mir kaum Hoffnung. Sind an der rechten Seite eventuell Reste eines Schriftzuges erkennbar? Ich bilde mir ein, ein O oder D als letzten Buchstaben zu erkennen. ... und beim nochmaligen Betrachten des Fotos kam mir "Record" in den Kopf, das könnte hinkommen, oder? Damit wäre das ein Peddinghaus? Wäre nett, wenn jemand das bestätigen (oder widerlegen) könnte.
Beste Grüße
Markus

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24. August 2018 um 23:17
Tach zusammen!
Nach der zwischenzeitlich erfolgten Reinigung meines Erbstücks kann man immerhin erkennen, welche Farbe es ursprünglich hatte. Nun brauche ich mal einen Rat, weil ich nicht weiß, wie ich die Spindel ausbauen kann. Ob das unbedingt notwendig ist, sei dahingestellt, der Bremsenreiniger hat m. E. schon recht gute Arbeit geleistet.
Womit wird die Feder gehalten, das ist doch nicht bloß ein Stift, den man ohne größeren Aufwand austreiben kann, oder? Bevor ich hier einen Schaden riskiere, belasse ich es lieber dabei. Was meint ihr? Besten Dank im voraus!
Viele Grüße
Markus

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25. August 2018 um 00:09
Hey Markus, wenn es dir nur um Funktion und nicht ums basteln geht, dann lass Stift und Feder wo sie sind, schmier ein paar Fingerspitzen Pressenfett auf die Spindel und lass es gut sein.  Reicht für die nächsten 10 Jahre. 

Ansonsten ist das ein Gussteil. Darauf zum Schmieden mit dem Hammer drauf rum wemsen solltest du besser lassen. Habe schon reichlich Bruch von der Sorge gesehen.   Zum Spannen und leichten hämmern super, für schwerere Arbeiten hol dir zusätzlich noch einen Flaschen- oder SchmiedeSchraubstock. 

Gruß Thorkell 

25. August 2018 um 08:49
Das ist ein Peddinghaus Record aus geschmiedetem Stahl.


Schmieden lernt man am Amboß

25. August 2018 um 09:54
🤗  wenn du es weißt nehme ich meine Behauptung zurück.  Von den Bildern her habe ich es für Guss gehalten.  Und die brechen.
25. August 2018 um 10:13
Thomas, trotzdem ist Dein Hinweis darauf daß man zum schmieden einen Flaschenschraubstoch nehmen soll richtig, schön daß Du den Ausdruck Flaschenschraubstock kennst und auch nutzt, ich mag Fachausdrücke wenn es ums alte Handwerk geht.
Schmieden lernt man am Amboß

25. August 2018 um 14:52
Tja so kann man sich täuschen. Besser vorher recherchieren bevor man derartige Behauptungen aufstellt, welche andere User verunsichern könnten. Die Typenschilder sind ja deutlich erkennbar.
Gruß DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
25. August 2018 um 22:31
Ach, na ja, so leicht lasse ich mich nicht verunsichern Anfangs wußte ich ja selbst nicht, ob er geschmiedet oder gegossen ist, aber ich bin nun ganz froh, daß er geschmiedet ist - obwohl ich ihn nicht so hart rannehmen werde. Beim Reinigen kam neben dem Record-Schriftzug auch eine Beschriftung auf der Front zum Vorschein, die wohl mal "Stahl geschmiedet" lautete - geblieben ist davon nur "...miedet" (zu sehen im ersten Bild meines zweiten Beitrags).
Danke aber auch für die Meinung zur Frage Spindel ausbauen oder nicht - ich experimentiere nicht daran herum, sondern werde sie nur noch einfetten. Dann mache ich mich daran, die Prismenführung einzustellen. Als ich den Schraubstock übernommen habe, hatte sie nämlich sehr viel Spiel. Wie gut das Stück noch ist, weiß ich also noch gar nicht, aber ich bin sehr gespannt.
Beste Grüße
Markus
Zuletzt bearbeitet: 25. August 2018 um 22:32, Markus
26. August 2018 um 06:40
Moin,
normal ist das nur ein Kerb- oder Zylinderstift der da drin ist um die Scheibe zu fixieren. Diesen könnte man sicherlich recht leicht rausschlagen mit einem Dorntreiber / Stiftetreiber und hätte dann die Spindel, die Druckfeder und den Stützteller wie auch den Stift. Normal stellt das kein großes Problem da. Ich würde mir aber zur Sicherheit die Position der Scheibe mit einem Lackstift o.ä. markieren. (wobei es eigentlich nur 4 Möglichkeiten gibt wie die gesessen haben kann ;) ).
Was zu bedenken ist, wenn es ein Kerbstift oder beispielsweise eine Spannhülse ist, müßte man gucken ob die bei der 2. Verwendung wirklich wieder fest werden und nicht einfach wieder aus dem Loch rauspurzeln... das wäre blöd
Gruß
Lutz
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
29. August 2018 um 22:57
Moin!
Nun konnte ich es doch nicht lassen, die Spindel ist raus! Allein wegen der Dreckreste habe ich das aber nicht gemacht, der Grund war vielmehr der Stützteller. Der sah nämlich aus wie der Musikexpress (falls den noch jemand kennt). Ich habe ihn nun gerichtet, aber ich weiß nicht, ob er noch ausreicht. Habe den Eindruck, daß es nicht schlecht wäre, etwas mehr Druck auf die Spindel zu bekommen. Wenn ich nach einem Ersatz suche, aus welchem Material sollte die Scheibe dann sein, muß es Federstahl sein, oder ist das nicht so wichtig? (Und hat jemand evtl. eine Erkärung für die Deformation des Stütztellers? Ich kann mir nicht erklären, wie sowas zustandekommt.)
Beste Grüße
Markus

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30. August 2018 um 08:23
Hallo Markus,
wäre die Scheibe aus Federstahl gewesen, hätte Sie nicht zur "Berg und Talbahn"mutieren können sondern wäre gebrochen, spätestens beim Richten. Du kannst ne ganz normale Scheibe oder die Alte wieder verwenden, im übrigen Glückwunsch zu dem schönen Schraubstock.
Gruß aus Nordhessen
Manfred
Zuletzt bearbeitet: 30. August 2018 um 08:24
30. August 2018 um 16:27
Der gleiche Schraubstock steht bei mir im Garten auf einem großen Dreibein. Ursache für die verbogene Scheibe: Rohe Gewalt, wie so oft bei solchen Schäden. Ich hab meinen im Schrottcontainer aufm Recyclinghof gefunden, als ich einen blechernen Teewagen entsorgt hab und dacht mir: den mitnehmen ist echtes Recycling. Den Jungs vom Hof war´s egal und ich glücklich. Meinen hab ich nach der Reinigung mit Schuppenpanzerfarbe gestrichen.
7. November 2018 um 22:56
Moin!

Mit reichlich Verspätung danke ich euch für eure sehr hilfreichen Rückmeldungen. Inzwischen ist der Schraubstock fest auf seinem neuen Zuhause montiert, daher zeige ich nochmal Fotos. Habe zur Befestigung Edelstahlschrauben M16 verwendet, sollte m. E. wohl reichen. Die alte Scheibe habe ich nicht mehr verwendet, stattdessen aber ein Sandwich aus drei Scheiben (außen je 0,5 mm Stahl, dazwischen 2 mm Federstahl) eingesetzt. Die Scheiben haben einen Innendurchmesser von 26 mm, außen 37 mm. Werde sie wohl noch im Marktplatz einstellen (da die kleinste Verkaufseinheit je 100 Stück war...), vielleicht hat ja jemand irgendwann ähnliches vor. Jetzt fehlt nur noch das Feintuning, momentan ist er etwas zu schwergängig.
Von dem Gartenschraubstock mit Schuppenpanzerfarbe würde ich auch gerne mal ein Foto sehen, wenn sich das einrichten läßt. Gut, daß Du den aus dem Schrottcontainer gerettet hast, Blechbaron, wäre doch viel zu schade dafür.

Viele Grüße
Markus


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8. November 2018 um 06:31
Hallo Markus,

die Befestigungsschrauben sind wohl eher M10 als M16. Die Schwergängigkeit wird  mit der Zeit während des Gebrauchs verschwinden, die seitlichen Schrauben sind zum nachstellen, probier mal die etwas zu lösen, fette die beweglichen Teile und auch die Spindel dann wird es wohl besser.
Schmieden lernt man am Amboß

Zuletzt bearbeitet: 8. November 2018 um 06:44
8. November 2018 um 20:47
Hallo Volker,
habe die Einstellschrauben heute etwas gelöst, kann jetzt so bleiben, denke ich. Die Befestigungsschrauben sind nicht M10, bei diesem Durchmesser endete das Sortiment im Baumarkt - und auch mein dortiger Besuch. M16 stimmt aber tatsächlich nicht, die hätte ich wohl gerne gehabt, konnte aber keine passenden finden. Nach eigener Messung und Prüfung der Rechnung muß ich die Angabe auf M14 korrigieren.
Beste Grüße
Markus