Schnörkel herstellen

3. Dezember 2013 um 13:36
Hallo Kollegen,

für eines meiner derzeitigen Projekte muss ich eine größere Anzahl von diesen Schnörkeln herstellen.
Vor allem Nr. 1, Nr. 2 ist  auch so machbar.
Die Musterstücke habe ich zwar hinbekommen, sollte aber besser laufen.

P1020742.jpg


Hat irgendwer Erfahrungen in Richtung Schnörkelbieger etc. bei dieser Art von Schnörkel???
Wie weit schmiedet man am besten vor? Wie würdet ihr den Schörkelbieger gestalten?


Gruß
Willi
www.schmiedekunst-weyer.de
3. Dezember 2013 um 16:43
da hab ich schon alle möglichen techniken gesehen, alle möglichen biegemaschinen usw.

 http://www.youtube.com/watch?v=7jOXZIhg3sI

http://www.youtube.com/watch?v=WKfMt1epUus

also bei mehr als 5 schnörkeln ist es empfohlen sich ne biegeform zu machen

schau dir doch mal noch biegemaschinen wie die meine von karnasch an.. 
3. Dezember 2013 um 19:24
Hi Willi,

Solche biegevorlagen mache ich mir auch schon mal, die sind schnell gemacht und bringen viel, vorallem werden die Schnörkel mehr oder weniger gleich und es geht schneller. Mach mal ein Muster und berichte dann wieder.

Gruß der pit03.

3. Dezember 2013 um 20:20

Von den Biegemaschienen halte ich nicht viel (ich habe eine). Da das Ende des Schnörkels mit einer Verzahnung eingeklemmt wird, hinterlässt dies Spuren, die ich nicht haben möchte. Meist bringt die Maschine auch nicht die Größe die ich brauche. Schlimmer sind dann nur noch die Fertigteile mit abgeknickten Endungen.

Für Restaurationen sind die Maschinen sowieso nicht zu verwenden.

Ich arbeite meist mit selbstgefertigten Schablonen, über die ich die Schörkel biege. Bei größeren Querschnitte wird alles warm gebogen. Bei kleineren Querschnitte biege ich nur einen Bogen, der etwas über 180 Grad liegt, warm. Das Ende halte ich dabei mit einer Wasserpumpenzange fest. Nach dem Abkühlen an der Luft lege ich den Schnörkel wieder ein und biege den Rest kalt. Dabei muß man naturlich von vornherein das Aufspringen des Materials berücksichtigen.

Für größere Schnörkel verwende ich oft zwei Schablonen, eine für den Kern und eine für den Rest.

Bei den selbstgefertigten Schablonen lege ich fest,wie sehr sich die Spirale bei einer Umdrehung öffnet -und das ist durchaus unterschiedlich. Wichtig ist auf jeden Fall, das der Schörkel keine Kicke hat.

Noch was: aus meinem Geschäftsaltag habe ich die Schörkelei längst verbannt. Es kommt manchmal bei einer floralen Ornamentirung vor, wenn Ranken zu fertigen sind.

Grüße

welud

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3. Dezember 2013 um 21:19
Hallo Willi

Die Schnörkelbieger aus den Youtube Videos sind schon mal nicht schlecht, wenn mann die Schnecke etwas in die höhe biegt kann man auch weiter eingezogene Schnörkel auf einer Schablone hestellen.
Funktioniert bei mir immer ganz gut egal ob kleine dünne oder 25mm rund.
Schmiedehelfer

Du brauchst durch die beiden kleinen Anschläge nicht mal eine Zange zum Gegenhalten, bei den abgebildeten Schnörkel habe ich die Öse und dann ~ 15mm in der ersten Hitze geschmiedet und dann in zwei weiteren Hitzen den Rest.


Iron Art Ideen aus Metall
3. Dezember 2013 um 22:05
Hallo Willi,
ich benuze gerne solche wie in diesem Thread .
Ansonsten halt Schablone aus Flachstahl machen und auf einen Winkelstahl Schweißen daß Du sie in den Schraubstock spannen kannst. Den Anfang über der Anbosskante machen dann in die Schablone und mit ner kleinen Biegegabel festhalten.

Sehr Interessant finde ich auch das Werkzeug von Kheier Aker aus Israel.

Grüße Peter 
meine Homepage

Einfach nur schön das Schmiedeleben



4. Dezember 2013 um 03:17
Ich denke ihr habt mein Problem noch nicht verstanden.

Natürlich kenne ich die klassischen Schnörkelbieger! Vorlage, Biegegabel zum festklemmen und gut ist!
Mir geht es jedoch um diese speziele Art der Schnörkel. Gibt es eine Möglichkeit diese mit Hilfe eines "besonderen" Schnörkelbiegers zu machen??

Schaut bitte hier mal unter "Bevelled Scroll" auf Seite 32. Die Bilder sind eine gute Veranschaulichung welche Art von Schnörkeln ich meine.

Kiclk


Gruß
Willi
www.schmiedekunst-weyer.de
Zuletzt bearbeitet: 4. Dezember 2013 um 03:17, Wilhelm Weyer
4. Dezember 2013 um 07:51
Der Willi...

Da hast Dir ja mal wieder was tolles für uns ausgedacht... Also für diese in sich verdrehten Teile wird ein Gesenk oder eine Schablone eher schwierig herzustellen sein! Wenn überhaupt! Wie "Kai der Kobold" immer sagt:" das ist kompliziert und knifflig! Hast Du nicht noch einen anderen Wunsch?" Also für das Teil habe ich mal keine spontane Idee! Solche habe ich halt noch nicht gemacht!

Und da ich im Moment schwer am Anhänger verkabeln bin habe ich auch keine Zeit was auszuprobieren... Sorry!

Aber wie ich Dich kenne fällt Dir was ein! Lass uns dann mal an Deiner Lösung teilhaben!

Gruß

Oli
4. Dezember 2013 um 08:15
Hallo Willi

Was spricht gagegen eine Schablone mit schräge zu fertigen? Man wird onehin nicht drum herum kommen den Anfang frei Hand zu schmieden.

Gruß Frank
Iron Art Ideen aus Metall
4. Dezember 2013 um 18:58
Hi Willi,

wie Olli schon sagte einfacher ist leichter.  Also ich würde es mal mit einem 3 D Drucker versuchen . aber ich würde mir auch solch eine Schräge Biegevorlage Schmieden bzw. zusammenschweißen.

Der pit03.
5. Dezember 2013 um 07:32

Tja Willi,

bevor das Du viel Zeit in eine Schablone steckst, mach sie frei Hand.

Beim ausprobieren 5 oder 6 geliche Rohlinge herricht und alle schritt einzeln ausprobieren, wenn ein Schritt abgeschlossen ist läßt Dir einen davon als Muster/Wegweiser übrig, dabei immer schön Messen und auf einen groß stabilen Blatt oder Blech mit Zeichnungen mitschreiben. Wenn die Endform gefunden und die Musterstücke passen kannst in die Produktion umsteigen. Die benötigte Menge an Rohlingen herrichten und eine gute Handvoll mehr. Und dann wirst merken das so ab den 13. die Schnörkel immer gleicher werden.

Ne schräge Schablone bringt eigentlich nix, denn das Material muß ja geschweift werden, und auf der Schablone kannst nicht groß hämmern. Und das Werkstück festklemmen mit einer oder zwei Zangen macht Druckstellen und es wirft Falten die dann auch wieder ausgemiedet werden müssen, Stauchen ist in diesen Fall schwerer als Strecken.

Reiner


Man sagte, ein Schlosser habe erst dann ausgelernt, wenn alle 10 Finger gleich lang seien.

Grenzlandschmiede, meine Arbeit
5. Dezember 2013 um 19:52
Nun....ich habe den Rat von Reiner (Beckenbou) befolgt.

Ich wollte sowieso nicht die komplette Spirale schräg schmieden, sondern nur im Innersten der Spirale die Schräge als Zierung verwenden. Wenn man also einmal dran ist nicht soo viel Arbeit.

Einen Schnörkelbieger mit Anschlag an der oberen Kante der Schrägen, was mein Ansatz gewesen wäre, war mir nach dem Beitrag von Reiner doch zu aufwendig.
Außerdem haben diese Schnörkel ja eine Vorder- und eine Rückseite. Dementsprechend müsste man für ein einfaches C-Ornament gleich zwei Schnörkelbieger fertigen

Also habe ich mir nochmal mit wachen Augen eine Vorlage geschmiedet, Maß genommen und nun rollen bereits die ersten Schnörkel

Danke für eure Hilfe!


Gruß
Wili
www.schmiedekunst-weyer.de