Scherenlampe

4. Januar 2019 um 20:24
Hier habe ich einen lang gehegten Wunsch von mir umgesetzt.
 
An meiner Drehmaschine habe ich eine Kaiser Idell Lampe.. ich finde die Teile echt superschick. Eine ähnliche Lampe, nur mit Scherenarm wollte ich mir in "größer" bauen, um einen Bereich in der Schmiede auszuleuchten. Es ist einfach praktisch das man die Lichtquelle recht stufenlos verstellen und lenken kann.
 
Das Scherengestell habe ich aus 20x5mm gemacht (im nachhinein wären 20x3 völlig ok gewesen). Die unteren Nieten sind Halbrundkopfnieten, die oberen und mittleren Nieten sind Hohlnieten um das Kabel zu führen.
 
 
Die Halterung für die Kugelgelenkführung habe ich aus Kupfer geschmiedet und am Lampenschirm (Flohmarktfund) festgenietet.
 
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Hier die Teile der Lampe die tatsächlich im Feuer geschmiedet wurden. Die Kurbeln, Wandhalterung und Klemmzwinge.
 
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Ich bin relativ zufrieden mit der Lampe. Díe nächste würde ich leichter bauen und ggf. mit einer zweiten Führung an der Wandhalterung ausstatten, dies hat aber den nachteil das die Lampe dann nicht nach unten zu neigen wäre. Das Kabel ist im übrigen so kurz.. weil es das alte Kabel unseres ausrangierten Bügeleisens war.
 
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Ich hoffe es gefällt,
 
Gruß
 
Lutz
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
4. Januar 2019 um 21:16
Eine tolle Idee! Schön, dass es auch noch funktioniert!
Grüße aus dem Oberberg

Steffen
4. Januar 2019 um 21:33
Guten Abend Lutz,
So eine Leuchte würde sicher gut zu einer Werkzeugmaschine aus der Vorkriegszeit passen. Auch in einem modernen Loft könnte ich mir dieses Design gut vorstellen. Ist die Oberfläche roh belassen oder mit Wachs bzw. Öl behandelt? Interessieren würde mich auch, wie Du die Rundkopfnieten verfertigt hast. Ich habe selbst schon öfters mit 6mm starken Nieten sowohl aus Messing als auch aus St 37 und VA gearbeitet, hatte aber immer den Eindruck, dass es kaum möglich ist, sie warm zu bearbeiten. Bei meinen Versuchen war der Niet schon von gelb-orange auf schwarz abgekühlt, bevor ich den Hammer überhaupt ansetzen konnte. Dieses Problem tritt bei großen Durchmessern nicht auf, dafür ist es hier schwierig, händisch genügend Energie einzubringen, um einen sauberen Rundkopf zu formen. Somit bin ich dazu übergegangen, kleine Durchmesser kalt zu nieten. Hast Du eine besondere Technik mit dem zweiten Nietformer auf der Oberseite oder hämmerst Du die Nietköpfe auch lieber flach?
MfG,
Helix
4. Januar 2019 um 23:06
Sehr schön.

Sag mal, die Schere, ist deren Reibung groß genug das sie nicht alleine ausfährt oder zusammenklappt?
Die Aufschrift "nicht brennbar" ist keine Herausforderung 
4. Januar 2019 um 23:55
Moin,
danke erstmal für das Lob.
 
@Helix: Ja, die Oberfäche ist ersteinmal naturbelassen.. wird aber sicherlich im Laufe der Zeit von mir mal mit Leinöl eingepinselt. In diesem Fall lege ich keinen großen Wert darauf ... da kann gerne etwas Flugrost kommen, es ist eine Werkstattlampe, die so stabil ist, das sie wohl nicht vor mir vergehen wird.
 
Die Lampe leuchtet ja 2 Schmiedehämmer ggf. aus. Sie wurde hauptsächlich für meine Blechecke installiert, dort wo ich eben Treibarbeiten mache.. da ich letztens festgestellt habe wie schlecht man teilweise am Maschinenblechschmiedehammer sieht
 
Die Nieten habe ich kalt vernietet. Es handelt sich um 5mm Nieten.. sowas ist kalt kein Problem, allerdings habe ich auch noch einen pneumatischen Niethammer benutzt. Aber auch händisch ist es kein Problem ne 5mm Niete schön zu formen mit Nietzieher, Hammer und Kopfmacher.
 
@Tommi: Ja, die Reibung reicht aus. Es ist sogar verhältnismäßig schwergängig. Die Problematik liegt eben im Anschlagspunkt an der Wand, da dürfte es gern noch etwas mehr Reibung sein..
 
Gruß
 
Lutz
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29. Januar 2019 um 13:37
Moin Lutz,
ich habe auch eine Keiser für den Schreibtisch. Es sind sehr schöne Lampen.
Du hast deine Idee gut umgesetzt. Es ist ein Augenschmaus für mich geworden.
Möge die Lampe allzeit gutes Licht spenden :)
Ein Hoch auf das ehrbare Handwerk