Renneisen/Luxembourg 2012

10. Juni 2012 um 11:32
Zwischenerg.jpgHallo,

an dieser Stelle möchte ich von meinen bisherigen Erfahrungen mit dem Renneisen vom Bealtainefest in Luxembourg berichten. Vielleicht möchte sich ja auch der ein oder andere Teilnehmer diesem Thema anschließen, das wäre doch recht interessant.

Auf dem Foto seht ihr links ein Bruchstück einer der erzeugten Luppen. Verhüttet wurde ein brasilianisches Erz mit hohem Eisenanteil (evtl. kann Rom noch etwas dazu sagen). Dieses Bruchstück wurde bereits einmal kompaktiert, also unter Schweißhitze vorsichtig überschmiedet.

Daneben liegt ein kleiner Barren. Dieser entstand aus einem nahezu identischen Luppenbruchstück. Er wurde fünf mal bei Schweißhitze beginnend überschmiedet. Zunächst mit eher schwachen, wohl dosierten Schlägen. Dann bei zunehmender Kompaktierung etwas kräftiger. Am oberen Ende des Barrens ist ein Riss zu erkennen. Dieser macht deutlich, dass das Material als nächstes noch mehrfach dünn ausgeschmiedet und mit sich selbst verschweißt werden muss, um ein möglichst homogenes Material zu erhalten. Dennoch war ich überrascht, wie gut sich dieses Material bereits nach ein paar Verdichtungsvorgängen ausschmieden lässt.

Eine erste Funkenprobe an dem kleinen Barren ergab grob geschätzt einen Kohlenstoffanteil von etwa 0,5 %.

Soviel zur Zeit von mir.

Mit freundlichen Grüßen,
Christian.

11. Juni 2012 um 13:21
Hi Christian,

das Brasilianische Erz ist das "Carajas Sinterfeed Feinerz". Hier mal die wichtigsten Daten zu dem Erz:

FeO > 90%
Fe (total) = 60,94%
SiO2 = 6,21%
Al2O3 = 1,32%
CaO = 1,55%
P = 0,027%
S = 0,003%

Aufgrund des sehr geringen Phosphor- und Schwefelgehaltes ist das erzeugte Eisen sehr wenig spröde und lässt sich in der Regel sehr leicht schmieden. Ein tolles Erz!

Gruß Jannis

www.xerxes-knives.de

Wer sich verbrennt, beherrscht das Spiel mit dem Feuer nicht!
11. Juni 2012 um 13:36
Hallo Jannis,

Vielen Dank für die Daten!

Hast du zufällig schon eine Funkenprobe der Luppe vom zweiten Tag gemacht (von Timm und Steffis Ofenreise)?
Ein Probestück davon zeigte bei mir einen roten Strich ohne Verästelungen (C-Sternchen).
Möglich ist aber auch, dass ich einfach ein Stück Guss erwischt habe.

Gruß,
Christian.