Reifenhammer Schwingungdämpfen

20. August 2017 um 01:11
Hallo,

Wir haben einen Reifenhammer gebaut, läuft soweit auch gut.

Haben eine kleine alte Schmiede hier im Dorf, dadurch haben wir Probleme mit der Lautstärke bzw. laut Nachbar mit wackelnden Tellern im Schrank....

Bärgewicht:          ca. 25 kg 
Hübe/min:            ca. 170 
Ambossgewicht :   200 Kg
Fundament:          1 Kubikmeter Beton auf bzw. in Lehmboden 

Zurzeit steht er auf 4 Maschinenfüßen/ Schwingungsdämpfern, wuss nur wieder durch irgendwas vom Rumtanzen aufgehalten werden.

Video während Vollast Betrieb hat leider nicht geklappt, kommt noch wenn er wieder fest ist.

Reifenhammer Test

Würde mich über Ideen und Anregungen Freuen 

Mfg Joel
20160402_161441.jpg20160404_200845.jpgIMG-20151030-WA0001.jpgIMG-20160502-WA0000.jpg20160404_203715.jpgIMG-20160307-WA0005.jpgIMG-20160409-WA0001.jpg20160404_200845.jpg

Zuletzt bearbeitet: 20. August 2017 um 01:26, Joel Henrichs
20. August 2017 um 08:01
Moin Joel, 

erstmal Glückwunsch zu der schönen Konstruktion.  

Sehe ich das richtig, steht der Hammer durch die umgekehrten U-Profile  auf Rippen?   Wo/wie sind da denn die Maschinenfüße untergebracht?  
Und wenn er dann noch wandert, ist er also nicht mit dem Fundament verschraubt?

Idealerweise bekommt der Hammer ja seine schwingungsvertilgende Masse durch das möglichst große Fundament, das wiederum von der Umgebung durch geeignetes Dämmmaterial entkoppelt ist. Hammer und Fundament sollten fest miteinander verbunden sein, damit die Kräfte auch ins Fundament eingeleitet werden können.

Erster Eindruck bzw Empfehlung aufgrund der nicht ganz klaren Bilder und Beschreibung wären, zwischen Hammer und Fundament eine dünne Ausgleichsschicht aus Teerpappe oder Gummi zu legen, und ihn dann mit 4-6 Bolzen aufs Fundament zu schrauben.
Sollte das nicht reichen, dann nimm als zusätzliche Schwingungsvertilgung Fallschutzmatten statt Teerpappe. 

Gruß Thorkell 
 
20. August 2017 um 14:12
Danke Thorkell

Auf den Bildern stand er noch auf einer Förderbandgummimatte (Ca. 10mm dick) und mit 4 Schrauben M16 nicht ganz fest, aber leicht fest verschraubt am Fundament.

Jetzt mit den Maschinenfüßen soll er wieder mit 2 Schrauben am Boden befestigt werden

Hinten das Haupträgerrohr könnte ich noch mit Stanzabfällen aus der Lochblechfertigung füllen, fals das noch was bringt...

Noch nicht ganz klar ist ob es für den Nachbarn nicht "nur" die durchaus laute Lautstärke ist, daran wird man ja nicht ändern können bei 25kg Bär mit 170 Hüben ?

Infos zur Schmiede

Gruß JoelHammer_1.jpgHammer_2.jpgFundament.jpg
20. August 2017 um 14:57
Hallo Joel,

das Problem bei Maschinenhämmern ist der Luft- und der davon zu unterscheidende Körperschall. Gegen den Luftschall kann man die Fenster und Türen geschlossen halten sowie Dämmen, Dämmen und nochmals Dämmen.

Ein Maschinenhammer braucht, um den Schlagimpuls etwas entgegen zu setzen, ein Fundament. Und dieses ist konstruktiver Bestandteil des Hammers. Um den Körperschall zu tilgen, muss man das Fundament zur Umgebung entkoppeln. Teerpappe und - wie man auf dem Foto vor dem Fundamentguss sehen kann - Styropor sind da nicht die idealen Materialien, da sie Schwingungen weiter leiten. Zudem steht das Fundament wohl direkt auf dem gewachsenen Lehmboden. Besser wäre es gewesen, das Fundament mit Sylomerplatten oder Schwingelementen zum Boden hin zu zu entkoppeln. Nun ist das Fundament aber leider schon gegossen.

Eine Schöne Schmiede habt Ihr da in Salchendorf!

Viel Erfolg mit Eurem Projekt!
Folgt PARX auf Instagram https://www.instagram.com/parxforging/
20. August 2017 um 16:43
Hallo Joel,
Erstmal muß ich sagen, habt Ihr saubere Arbeit mit dem Maschinenhammer geleistet. Da ich aber ein absoluter Fan von von alten Schmieden bin, muß ich sagen der Hammer passt genau dazu wie ein nagelneuer Vario in ein historisches Landmaschinenmuseum. Ich habe mir die Hompage von Eurer wunderschönen Dorfschmiede angeschaut und dort passt Er wirklich nicht hin, ich weiß nicht ob Ihr dort schon einen Maschinenhammer alten Baujahrs stehen habt und wenn ja würde ich mir einfach Gedanken machen, wie ich bei dem Teil die Schwingungen abfangen kann, da gibt es zig Möglichkeiten.

Gruß aus Nordhessen

Manfred
20. August 2017 um 17:42
Danke Naja jetzt ist er ja wenigstens Antrazitgrau, aber hast schon recht das es eigendlich nicht passt.
Sind halt ohne Hammer von den Möglichkeiten her allein mit Muskelkraft ziemlich eingeschränkt, da wir halt einmal im Monat offen haben und dort meistens Beruflich bedingt nur ein Schmied sind.

Geplant war halt das man dann auch damit allein was abschroten oder Rillen in Blätter machen kann plus Damastherstellung

Also Hammer wieder fest mit dem Fundament verbinden und eventuell noch ne lage Gummi zwischen ?

Standen gestern dort und ich glaub das Schlimmste ist der Luftschall, vielleicht auch begünstigt durch unseren Blechschutz.
Gibts da noch andere Möglichkeiten einen nicht mitschwingenden Schutz anzubringen ?

Gruß aus dem Siegerland
Joel
20. August 2017 um 17:55
....wenn es sich um Schallschutz handelt hast Du schlechte Karten aber wenn es Deiner Meinung nach an dem Schutzblech liegt, kannst Du dort wo die Berührungspunkte zur Maschine sind schon noch ein bischen mit Gummi oder anderen dämpfenden Materialien nachbessern. Um Das herrauszufinden schraub doch das Blech mal ganz ab und lass Ihn laufen, ist es besser, weißt Du woran Du noch arbeiten mußt .

Gruß

Manfred
20. August 2017 um 18:05
Ja stimmt ich Verschraub ihn Dienstag auf den Schwingfüßen nochmal am Boden 

Besorge noch Butzen zum aufüllen des Vierkantrohres hinten und lass ihn dann nochmal laufen, waren gestern leider echt sehr demotiviert.

Alle anderen Nachbarn sind vom Bau begeistert und gucken immer wieder vorbei, nur der eine neu hinzugezogene halt nicht...
Naja die Schmiede gibts ja schon seit über 100 Jahren, da ist schon immer Lärm gewesen

Gruß Joel
20. August 2017 um 18:20
Eine geräuschlose Schmiede wird es Gott sei dank nicht geben, ich befürchte wenn der gute Mann so drauf ist werdet Ihr über kurz oder lang trotz aller Bemühungen Ärger bekommen. Ihr könnt nur versuchen Euch irgendwie zu arrangieren. Ich persönlich, finde die Geräusche in der Schmiede schon einzigartig, jeder Amboss hat seine eigene Klangnote, je hochwertiger umso schöner allein dieses Geräusch einzudämmen oder zu verunstalten, ist schon traurig. Ich habe da Gott sei Dank sehr tolerante Nachbarn. Informiert Euch doch vorsichtshalber mal beim Ordnungsamt was Ihr dürft und was nicht von den Zeiten her.

Ich drücke Euch die Daumen

Manfred