Steinspaltkeile Materialfrage

2. November 2016 um 20:19
Hallo liebes Forum! 
Ich habe mal eine Frage an euch.
Ich hab auf YT dieses Video gesehen: How to cut stones
Ich fand es darum interessant, weil ich in den Ferien am Asnen in Schweden bei einem Freund war.
Das Haus liegt am See, und es hat ein Ruderboot. Da der Wasserstand sehr niedrig war dieses Jahr durch den beginnenden Klimawandel, konnte man alle Steine, über die man sonst mit dem Boot kratzt gut sehen.
Grob geschätzte 7 t  Steine und Schlamm habe ich herausholen können mit viel Hebelkraft und einem breit gebauten Freund, aber die 4 kritischen Steine blieben drin, da sie alleine schon eine Tonne wiegen würden.
Könnte ich diese irgendwie spalten, wäre das super - dafür die Keile.
Was meint ihr, welches Material würdet ihr empfehlen?
Ich dachte an Federstahl. Habe ich allerdings nicht in der Dicke der Keile da, für diese Gleitschienen mit Knick würde er jedoch reichen. Dann vielleicht härten und sehr hoch wieder anlassen, eine Zähhärtung also.
Die größere Belastung ist aber wohl auf den Keilen. Von oben wird mit einem Hammer draufgeschlagen, von den Seiten wirkt starker Druck und große Reibung zwischen Gleitschienen und Keil.
Mit Hammer auf gehärteten Stahl ist doof wegen Absplitterungen, ungehärtet franst es aber doch aus, oder? 
Die Frage ist: Die Keile aus Baustahl machen, oder schauen ob mir in Zukunft was vernünftiges dafür zuläuft, oder der Federstahl doch reicht? Den Panzerkettenbolzen gebe ich dafür nicht her, der ist mir zu wertvoll.
Hoffe ihr könnt mir helfen.
VG
Edgar 
3. November 2016 um 10:21
Mion!

Ich halte das Material für unkritisch - welcher Verschleiß sollte da schon auftreten?
Auf das Härten würde ich verzichten, oder den mittleren Keil nur an der spitze härten.

Wichtige finde ich vernünftige Laufflächen und Außenkeile mit halbrundem Querschnitt (möglichst gut auf das Bohrloch angepasst). Ggf. kann man da dann noch mit etwas Fett nachhelfen.

noch ein Filmchen bei Minute 8.


gruß
elFlaco

3. November 2016 um 17:27
Danke, sehr interesaant  der Film.
Ich habe unter einem anderen Video ( in dem solche Keile geschmiedet wurden) gefragt, welches Material er verwendet habe, er antwortete, dass er Baustahl für die Gleitschienen, die wohl Federn heißen, und Federstahl für die Keile genommen habe. 
Dein Video hat mir eine mögliche lösung für ein zweites Problem gegeben: Wir haben am See keinen Strom. Also auch kein Schlagbohrer.
Aber das Wort Schlagbohrer kommt ja nicht von ungefähr, in dem von dir verlinkten Video hatte er eine Stahlstange, auf die er hinten raufgehauen hat. Die war vorn etwas "Zitronenpressenartig" geformt, und offenbar hat er damit früher die Löcher "gebohrt."
Vielleicht mache ich mir sowas dann gleich mit.
Da setzt dann wieder die stahlfrage ein, die hier weitaus kritischer ist- Die Stange schlägt direkt auf den Stein, und dass wiederholt und mit Kraft. Ich denke auch hier, federstahl wird es tun. Hoffe ich zumindest.
die Gleitschienen also aus Baustahl, den Keil überleg ich noch, die Bohrstange Autofeder. Was haltet ihr von diesem Vorhaben?
Klar werden die Keile geschliffen, und ich dachte auch schon an etwas Vaseline. Das hilft bestimmt.

Mal schauen, wann ich das Projekt angehe, ich komme sowiso nicht vor den Osterferien nach Schweden, vielleicht noch nicht mal da. Und dann brauchen wir auch noch Niedrigwasser um auch vernünftig an die Steine zu kommen.
Wird also vermutlich erst in einem Jahr was.
VG Edgar
3. November 2016 um 17:34
Die Keile sind auch aus Autospiralfedern hergestellt. Nur Auf Härtetemperatur und dann an der Luft auskühlen lassen. Ist in einem der Videos auch zu sehen. Ich würde für die Schienen C 45 nehmen das muß ja auch ordentlich Druck aushalten .
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
4. Dezember 2018 um 11:35
Morgen nehmt Holz Löcher meißeln rundholz trocken muss es sein und genau reinpassen den Wasser drauf und warten 
JG
4. Dezember 2018 um 18:07
Ja so geht es vllt auch aber ich glaub das ist eher was für weichen stein... so haben es ja wohl die Ägypter gemacht beim Pyramiden bauen?
Ich hatte ganz vergessen euch zu updaten...
Ich war in Schweden, mit 3 Keilen, hab die Löcher gemeißelt (was wirklich überraschend gut funktioniert hat, sie sind fast rund geworden und man kommt auch gut voran... also ist natürlich anstrengend aber macht auch Spaß zu sehen wie der Meißel immer tiefer reingeht
Nur das spalten hat nicht so geklappt, 3 Keile waren wohl nicht genug... ich hab sie reingetrümmert und irgendwann haben sie sich nicht mehr bewegt und ich musste sie wieder rauswackeln :/
Wenn ich das nächste mal da hin fahre, mache ich mir vorher mehr Keile und probier es noch mal ;D
Und wenn das nicht geht teste ichs mit Holz aber denk nicht dass das mehr Kraft aufbringt als drei Keile mit Vorschlaghammer
VG, Edgar
5. Dezember 2018 um 17:07
Gute Abend 
In Hamburg hat ein Kunde von mir auf die Art ein Fintling also hart ohne Ende klein gemacht und 
JG
6. Dezember 2018 um 10:40
Moin Edgar,
wenn du es mit Findlingen aus Granit zu tun hast.
Ist es wichtig mit der Maserung bzw den Schichten zu arbeiten nicht quer dazu.
Das ist auch mein Trick bei Großpflaster wenn ich welches ein haun muss, zb bei Fahrradbügel, Straßenablauf usw.
In der Regel erkennt man die Schichten gut am Verlauf des schwarzen Feltspatz.
Schweden hat ja viel roten granit, der ist grob körnig und gut spaltbar, Erfahrung vorraus gesetzt.
Und denk an Augenschutz :) viel Spaß Jens
Ein Hoch auf das ehrbare Handwerk
6. Dezember 2018 um 12:53
In meinem Garten habe ich es mit einem 8kg Vorschlaghammer gelöst. Irgendwann brechen die Steine einfach.

Zur Schlagfläche der Keile:
Auf keinen Fall härten! Bei Meißeln werden sie gesondert vergütet, da sonst eine massive Gefahr von Abplatzern besteht, die am Ende im Körper landen können.
Grüße aus dem Oberberg

Steffen
6. Dezember 2018 um 13:19
Steffen, es geht hier um kontolliertes Spalten, nicht ums zerstören.
Schmieden lernt man am Amboß

6. Dezember 2018 um 13:41
Da man den nur wegräumen möchte, ist Zerstörung auch ein Mittel.
Die Aufschrift "nicht brennbar" ist keine Herausforderung 
6. Dezember 2018 um 15:39
Ich glaube das es Edgar sehr wohl ums "zerstören" geht und weniger um "Bruchsteinproduktion" zum Hausbau.
Ich finde in solchen Fällen Chemie spannender als Physik!
Zuletzt bearbeitet: 6. Dezember 2018 um 15:40
6. Dezember 2018 um 21:49
War Alfred Nobel nicht Schwede? ;)
Grüße aus dem Oberberg

Steffen
7. Dezember 2018 um 11:45
Ja, der war Schwede!
Ein paar Löcher mehr gebohrt, möglichst senkrecht, dann Wasser rein und den Winter machen lassen...oder kräftig Düngen den Stein...
Die Aufschrift "nicht brennbar" ist keine Herausforderung 
7. Dezember 2018 um 17:46
oder  rundholz schön trocken und stramm in's Loch Wasser drauf und warten das geht ,so haben Kunden von mir das mit ein 5 t Fintling im Keller gemachte 
JG