Steckamboss Härten?

6. Januar 2018 um 20:27
Guten Abend, 
ich habe mir einen kleinen Steckamboss bei ebay gekauft und heute erhalten, gesäubert und mit feilen Plan gefeilt, dadurch dass das so schnell ging habe ich gemerkt dass das Stück recht weich ist (Hämmerschläge verursachen schnell macken)
Und Nun zur eigentlichen Frage: Kann man soeinen Steckamboss Härten? Wie geht man dabei vor, muss man das Stück danach temperieren?

Freue mich über jede Hilfreiche Antwort ^^

6. Januar 2018 um 22:44
Hallo!
Die härtbarkeit hängt vom Kohlenstoffgehalt des Stahls ab.
Den kennst du natürlich nicht.
Man kann ihn mit etwas Erfahrung durch Beurteilung des Funkenbildes beim Anschleifen feststellen, google dazu mal Funkenprobe.
Oder du probierst es aus:
- Stahl warm machen bis zur nicht mehr magnetischen temperatur, kurz auf Temp. halten
- abschrecken in etwas vorgewärmtem Wasser
- überschleifen der Bahn und hoffen dass es hart geworden ist
(?)- anlassen (wieder erwärmen) auf ca.250°C oder auf rote Anlassfarbe (so würd ichs machen, weiß aber nicht obs richtig ist)

Wenn der Amboss nicht härtbar ist bringt alles härten leider nix.
Man kann aber auch auf einem weichen Amboss arbeiten, dann werden die oberflächen eben nicht ganz so toll- für den Anfänger ist das aber nicht so wichtig, mein Amboss ist auch nicht mehr in so gutem Zustand (nicht zuletzt durch fehlgegangene Hammerschläge, die eine Stelle in meinem Amboss ist echt weich)

Wie sieht der Amboss aus, ist der alt und gebraucht oder eher neu, erkennt man irgendwelche Stempel oder Schweißnähte, ist die Seite geschmiedet oder geschliffen?
VG, Edgar
7. Januar 2018 um 11:49
1.jpg2.jpg3.jpg
7. Januar 2018 um 11:52
Schweißnähte und Stempel habe ich nicht gefunden, aber ich habe mir überlegt, dass wenn das Härten nicht funktioniert, könnte man ja eine Alte Feile als Ambossbahn draufschweißen.
Ps: Du machst super Videos
Zuletzt bearbeitet: 7. Januar 2018 um 11:53
7. Januar 2018 um 11:57
Das Teil sollte härtbar sein, eine Funkenprobe wird Dir Klarheit verschaffen.
Ob man Feilen flächig aufschweißen kann bezweifle ich oder anders gesagt wenn nicht wird das Teil durch mangelnde Verbindung wohl "prellen".
Bei der Größe wär das Aufschweißen der Bahn wohl möglich...?

Grüße Holledauer
Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

7. Januar 2018 um 12:30
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7. Januar 2018 um 12:31
Ein Werkzeugstahl, richtig? ^^
7. Januar 2018 um 12:57
Es sieht absolut danach aus. Wenn Du ihn härtest, könntest Du die Bahn unter einen kräftigen Wasserstrahl halten. So härtet die Firma Krenzer ihre Hämmer. Dann schnell die gehärtete Fläche blankschmirgeln und auf die Anlassfarbe achten. Dunkles Gelb könnte passen. Ob es empfehlenswert ist, ihn voll durchzuhärten, weiß ich nicht. Es könnte aber das Bruchrisiko erhöhen.
Grüße aus dem Oberberg

Steffen
7. Januar 2018 um 13:29
...voll durchhärten wird wohl kaum möglich sein, da Qualitäten um C45/C60 soweit ich weiß nur an der Randschicht härten???
Was sagen unsere Profis dazu?
Grüße Holledauer
Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

7. Januar 2018 um 14:39
Ich hab mal was von maximalen Einhärttiefen gelesen, da war von 1cm die Rede. Dazu war ein Hochdruckwasserstrahl nötig. Allerdings könnte es an den spitzen passieren.Wenn es wirklich C45-60 ist, sollte die Bruchgefahr ohnehin relativ gering sein, wenn man vernünftig härtet. Aber wie Du schon sagst, können andere dazu besser Auskunft geben.
Grüße aus dem Oberberg

Steffen
7. Januar 2018 um 15:47
Moin!

Wie schwer ist das Sperrhorn?

Die "Krenzermethode" mit fließendem Wasser ist zum Härten von Steckambossen oder Schlichthämmern nicht zu empfehlen!

So ein Stück wird viel einfacher gehärtet:

Zuerst bereitet man ein Wassergefäß so vor, dass der Steckamboss nur auf zwei kleinen Punkten stabil aufsteht. Und die Maximale Eintauchtiefe etwa 10- 15 mm beträgt. zwei Rundstähle so 6-10mm sind dafür optimal geeignet. Ein gewisses Wasservolumen so um 5- 10 Liter (besser mehr) sollten im Gefäß dann drinnen sein!!!

Oberteil komplett auf helles Kirschrot erwärmen. Dann den Steckamboss einfach mit der Bahn auf die Ablage stellen und stehen lassen. Je nach Gewicht des Teils kann es notwendig werden die Sache gegen Umfallen, durch die Dampfbildung, zu sichern.

Teil einfach im Wasser stehen lassen bis es komplett abgekühlt ist. Ein Anlassen ist NICHT zu empfehlen!

Härte vorsichtig mit der Feile überprüfen!

Gruß

Oli

PS: Wenn Du Pech hast kann es sein das Du einen unverstählten alten Rohling hast. Dann ist garnix zu wollen mit Härten. Und so ein Teil verstählen ist was für Experten. Aufschweißen mit Hartauftragselektroden wird unwirtschaftlich wegen  der Elektrodenpreise.
Zuletzt bearbeitet: 7. Januar 2018 um 15:55
7. Januar 2018 um 16:36
Genau, machs am besten so wie Oli sagt der hat Ahnung
Nur eine Frage, Oli: Das Wasser verdampft, man sollte also mit der Gießkanne daneben stehen, oder?
Ich denke zumindest dass sonst nach 10 Minuten die Bahn frei liegt.
Schöner Amboss, und freut mich sehr dass dir meine Videos gefallen :)
VG, Edgar
7. Januar 2018 um 16:50
Ich denke das Sterrhorn ist nicht allzu groß und schwer laut dem Bild. falls der Ambossnicht zuhärten wäre bestünde doch die Möglichkeit eine Bahn Feuerverschweist aufzubringen. Ich würde mir das mit einem Zushcläger schon zutrauen. Anschließend abrichten und dann die Bahn wie von Oli geschrieben härten. Dann wäre das mit dem e Schweißen erledigt.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
7. Januar 2018 um 17:51
Vielen dank für die ganzen Antworten! Ich werd´ das dann in 2-3 Wochen ausprobieren (Bekommen einen Garten am Feld, da sollte es ja keinen stören)

Der amboss wiegt ungefähr ~3Kg

Schönes Restwochenende euch allen noch ^^

7. Januar 2018 um 17:52
Das Wasser verdampft nicht so schnell! Da muss nichts nachgefüllt werden. Deshalb ja die große Menge Wasser.

Sei vorsichtig! Das Sperrhorn muss komplett und gleichmäßig warm sin und neigt an den Hornspitzen dazu schnell zu verbrennen.
Zuletzt bearbeitet: 7. Januar 2018 um 18:06