Stabilisator von der Achse des VW Golf

6. Juli 2016 um 23:25
Hallo zusammen,

ich habe heute o.g. Stabilisator von meinem Schrauber geschenkt bekommen. Scheint eine Art Federstahl zu sein. Weiss jemand genaueres zu den bei diesen Bauteilen verwendeten Stählen? Taugen die zum Messerschmieden (kein Damast)?
20. Juli 2016 um 21:39
Eindeutig neeee , wenn du was schneidhaltiges haben willst.
Warum wird eigentlich soviel ,,Schrott,, verarbeitet . Ist es natürlich nicht , für den Zweck optimal . Aber nicht zum messer machen. 
Mein rat , messer brauchen Kohlenstoff um hart zu werden, alles was federt hat zu wenig um auf 58 bis 60 hrc zu kommen.
Vergesst es.
Gruss fritz  
22. Juli 2016 um 10:34

Danke, Fritz!

Dann mach ich mir daraus ein oder zwei Zangen und keine Messer. Ich hatte den Stabilisator geschenkt bekommen. Über solche Gaben freue ich mich immer, denn im Stahlhandel was kaufen ist hier eher schwierig. Und aus den Werkzeugfabriken was zu bekommen ist heute fast unmöglich. Früher haste einfach mal nett gefragt und den Kram fast geschenkt bekommen, heute riskieren die Leute bei solchen Aktionen ihren Job.

Zuletzt bearbeitet: 22. Juli 2016 um 10:39, Holger H.
22. Juli 2016 um 16:37
Moin
Ich habe mal eine Stabilisatorstange vom Materialprüfer analysieren lassen.  Ergebnis entsprach einem 55Cr3 / 1.7176, welcher häufig als Kfz-Federn ferarbeitet wird.

Hier erklärt Willi wie man mit Federn umgeht und zu Werkzeugen verarbeitet.

Gruß Bene

 
22. Juli 2016 um 20:31
55Cr3 ist AISI 5160. Lässt sich einfach verarbeiten, neigt aber zu Rissbildung wenn man ihn nicht auf Temparatur hält. Lässt sich angeblich auch in Wasser härten. Kann mir auch vorstellen, dass diejenigen, die das behaupten irgendwelche Federn genommen haben, die zufällig aus 1090 o.ä. waren, statt dem genannten.
5160-HTG-p-198-001.jpg
Wenn man Pech hat kann es z.B. 4140 sein, der erreicht nur 55HRC.
Zuletzt bearbeitet: 22. Juli 2016 um 20:32, Crantius
22. Juli 2016 um 23:52
Ich verarbeite regelmäßig 55Cr3 zu großen Messerklingen für historische Saxe, also Hiebmesser oder Macheten.  Härten in Öl, dann lasse ich 45-60min über dem Feuer an. 
Man erreicht tatsächlich nicht die Härte wie bei höherem C-Gehalt, aber dafür sind die Klingen für normalen Gebrauch trotzdem mehr als ausreichend schnitthaltig und verzeihen einiges. Habe bei Forst- und Gartenarbeiten schon Findlinge touchiert und Kanten aus Betonplatten gehackt.  Keine Ausbrüche, entweder nur leichte Deformierung der vordersten Schneidkante (ausschleifbar) oder überhaupt keine Spuren.

Gruß Thorkell
 
13. August 2016 um 20:17
Danke, Thorkell, ich werde es dann mal versuchen. Evtl. kann ich auch noch einen vom Mercedes bekommen, der ist wesentlich dicker.