Schleifgrad einer Damastklinge vor dem Härten

13. Oktober 2018 um 16:21
Hallo,
ich bin noch ohne große Erfahrung aber mit Eifer beim Fertigen von Damastmessern für die Küche.
Vor dem Härten einer neuen Klinge bin ich unsicher, bis zu welcher Körnung ich schleifen soll.
Kann/soll man schon  fein (600er oder 800er Korn) verwenden?
Über Tipps von erfahrenen Messerbauern würde ich mich freuen. 
Zuletzt bearbeitet: 13. Oktober 2018 um 17:24, Dieter Emader
13. Oktober 2018 um 17:45
Willkommen Dieter

Hier gibt es einge Leute die der helfen werden.
Gruss Rom. 
Mit besten Grüssen 
Rom. 
13. Oktober 2018 um 18:19
Hi, klar kann man bis 800 schon schleifen, nach dem Härten fängt man aber wieder von vorne an.
Aber lass dir gesagt sein, es ist einfacher weichen Stahl zu schleifen, bis 400 würde ich gehen.

Empfehlen würde ich dir Bastelton zu kaufen und davon eine dünne Mischung anzusetzen (ein hohes Glas gefüllt mit 50% Wasser und 50% darin aufgelösten Ton). Bevor du die Klinge in den Härteofen schiebst machst du sie etwas warm, tauchst sie in die dünne Mischung und schüttelst den Überschuss ab damit die Schicht nicht zu dick wird. Anschließend erwärmst du die Klinge wieder bis der Ton trocken ist, dann in den Ofen geben und anschließend abschrecken. Der Ton verhindert den Luftzutritt und damit ein Verzundern. Danach lässt sie sich einfacher blankschleifen.
Die Aufschrift "nicht brennbar" ist keine Herausforderung 
13. Oktober 2018 um 18:31
Ich schleife immer bis korn 240 am Bandschleifer dann in die Esse und in Öl härten. Nach dm Anlassen dann den Ölschlamm mit einem Nassschleifpapier von ca 300 Korn abschleifen. Am Polierbock auf Hochglanz und dann Ätzen hat mir bisher immer gut greicht. Vor allem wenn man eine Tiefere Ätzung bevorzugt.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
13. Oktober 2018 um 19:56
Hallo Dieter

Wenn die Küchenmesser richtig dünn und schneidfreudig werden sollen, kannst du sie erst nach dem Härten richtig ausschleifen.
Ich gehe bei meinen Küchenmessern an der Schneide auf eine Dicke zwischen 0,5 und 0,7 mm. Dann werden die Klingen gehärtet und dann schleife ich sie am Bandschleifer mit tiefer Geschwindigkeit und Wasserkühlung aus. Hier haben sich bei mir die Cubitron II Schleifbänder bewährt. Ich fange mit Korn 36 an und gehe dann bis auf Korn 240 auf ca. 0.1 mm. Den Rest mache ich dann von Hand. Hier ein Bild von so einer Klinge.


Gruss Heiri


DSCN3113.jpg 
14. Oktober 2018 um 09:46
Hallo Rom,
vielen Dank für deine Hilfe zum Einstieg in das Forum.
Wenn man sich so umsieht sind hier ja Künstler und Vollprofis am Werk.
Ich lasse mich aber nicht entmutigen und lerne weiter. 

Gruß
Dieter 
14. Oktober 2018 um 09:51
Hallo Tommi,

danke für deinen Tipp - klingt plausibel.
Ich werde mal bis 400 schleifen.

Gruß
Dieter 
14. Oktober 2018 um 09:57
Hallo Martin,
danke für deine Unterstützung. Eine evtl. dumme Frage habe ich noch.
Muss die Klinge nach dem Ätzen erneut poliert werden ?

Gruß
Dieter 
14. Oktober 2018 um 10:02
Hallo Heiri,

besten Dank für deine Tipps. Dein gezeigtes Beispiel ist der Hammer.
Das sieht ja schon nach der Dicke einer Rasierklinge aus.
Ich denke, da muss ich noch viel üben.

Gruß
Dieter 
14. Oktober 2018 um 10:04
Da gibts nicht zu bedanken wenn ich was schreibe helfe ich gerne. Eigentlich muß man nicht wirklich nach dem Ätzen Polieren aber nach der Säure muß neutraliesiert werden also reichlich seife oder Geschirspülmittel. Ich nehme immer anschlißend never dull eine Polierwatte mit der stelle ich den Glanzgrad je nach Wunsch ein. Aber echtes Polieren ist das nicht. Eher ein Streicheln
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
14. Oktober 2018 um 18:23
dann schleife ich sie am Bandschleifer mit tiefer Geschwindigkeit und Wasserkühlung aus.

@ Heiri, habe ich das richtig verstanden, daß Du einen Bandschleifer mit Wasserkühlung hast?? Sowas interessiert mich sehr gibt es davon Bilder?
Volker
15. Oktober 2018 um 22:08
Hallo Dieter,
noch eine kurze Anmerkung von mir zur Bearbeitung der Oberfläche nach dem Ätzen. Ich streichele mit 2000 Schleifpapier, welches ich mit einer festen Handhabe leicht über die Fläche führe. Dabei werden nur die nach dem Ätzen erhabenen Partien fein geglättet.
Gruß Hermann 
16. Oktober 2018 um 12:00
Hallo Volker
Die gezeigte Kühlung, wie auch der Bandschleifer sind vom kleinen Messerladen. Dabei wird einfach Wasser in den "Wassersack"gefüllt, dieses läuft über einen Schauch, dessen Querschnitt man verengen kann, in ein dünnes Rohr, auf welches ein Handelsüblicher Schaumstoffroller gesteckt ist. Das Ganze ist dann noch über zwei kleine Kugellager geführt.
Um das Wasser etwas aufzufangen, habe ich unter dem Band ein aufgeschnittenes PVC-Rohr montiert, das das meiste Wasser auffängt, aber eine gewisse "Sauerei" ist natürlich unumgänglich. Für mich ist aber das Wichtigste, dass die Klinge nicht zu warm wird und das erreiche ich damit sehr gut.
Alternativ könnte man auch eine Pumpe z. B. von diesen Befeuchtungsbrunnen nehmen und das Wasser mit einer Mehrfachdüse direkt auf Band spritzen.

Hier ein paar Bilder

Gruss Heiri

IMG_5379.jpg 

IMG_5380.jpg

IMG_5381.jpg

IMG_5383.jpg 
16. Oktober 2018 um 19:51
Danke fürs zeigen, sowas kannte ich noch nicht. In der Art kann ich vielleicht sowas auch nachbauen, ist nur wichtig, daß der Motor kein Wasser abbekommt
VM