Rissbildung durch Schmieden bei zu geringer Temperatur?

22. September 2018 um 10:22
Guten Morgen,
ich habe einen Lochdorn schmieden wollen, dabei nach einiger Zeit kleine Risse im Werkstück entdeckt. Mein Verdacht ist nun, bei zu niedriger Temperatur geschmiedet zu haben, ist das plausibel? Kann man diesen Fehler irgendwie noch ausbessern?
Hier besagter Lochdorn:
Vielen Dank im Voraus und schönes Wochenende!
22. September 2018 um 11:00
Ab damit in die Schrottkiste.
Schmieden lernt man am Amboß

22. September 2018 um 12:38
Guten Morgen J.,
der Fehler wird wie Volker schon angemerkt hat, erst beim nächsten Werkstück zu beheben sein. Vlt. erzählst Du uns ein wenig über das Ausgansmaterial, insb. den Werkstoff und auch die Temperaturen, bei denen Du den Stahl geschmiedet hast.
Glück auf!
Folgt PARX auf Instagram https://www.instagram.com/parxforging/
22. September 2018 um 13:31
Hm, schade!
Das Material ist C45W (1.1730). Zur Temperatur kann ich leider nichts genaues sagen. Momentan befindet sich meine Schmiedemöglichkeit im Freien, sodass Glühfarbe und Wärme sehr schwer abzuschätzen sind. Daher ist es vermutlich auch zu stark abgekühlt und ich habe nicht rechtzeitig aufgehört.
So etwas wieder zusammenzuschweißen wird vermutlich nichts?
Danke schon einmal für die schnellen Antworten!
Zuletzt bearbeitet: 22. September 2018 um 13:32, Julian
22. September 2018 um 14:53
....wie Volker schon geschrieben hat, der Dorn ist etwas für die Tonne, bitte auch keine Schweißversuche starten, sowas kann im wahrsten Sinne des Wortes ziemlich ins Auge gehen. Ich denke auch mal, dass der Dorn zu kalt beim Schmieden war also neuer Versuch, neues Glück.
Gruß
Manfred
22. September 2018 um 15:38
Ich meinte auch feuerverschweißen.
Bisher hatte ich den Eindruck, man könne in so einem Fall einfach ein paar mal falten und feuerverschweißen, erneut ausschmieden und formen. Oder bleibt an dieser einen Stelle das Material dann trotzdem in seinen Eigenschaften irreparabel beschädigt, sodass die Schwachstelle immer bleibt?
22. September 2018 um 17:08
Das möglicherweise nicht, aber wie willst Du unter Bedingungen, unter denen Du nicht einmal die Schmiedetemperatur abschätzen kannst, einen Schweißverbundstahl schmieden?
Abgesehen davon würdest Du dermaßen viel Material dafür verballern, dass es nicht lohnt.
Grüße aus dem Oberberg

Steffen
22. September 2018 um 17:30
...meiner Meinung nach solltest Du Dich an den Rat der Gemeinde halten.
Mach was neues. Mit Übung und entsprechender Erfahrung kommt der Erfolg irgendwann von selber.

Grüße vom Holledauer

Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

Zuletzt bearbeitet: 22. September 2018 um 17:50, Holledauer
23. September 2018 um 12:28
...meiner Meinung nach solltest Du Dich an den Rat der Gemeinde halten.

Mache ich ja auch, keine Sorge!
Mir ging es nur noch um ein generelles Verständnis, da ich bisher keinerlei Erfahrung in dieser Hinsicht besitze.
23. September 2018 um 14:11
Kann es sein das ungefähr dort der Brenner in der Esse sitzt?
Die Aufschrift "nicht brennbar" ist keine Herausforderung 
23. September 2018 um 16:55
Nee, ich habe eine Kohleesse! :)
23. September 2018 um 17:38
Verbrannt. Zu heiss geworden an der Stelle. Kann innerhalb von Sekunden passieren. Hat es gesprüht?
Die Aufschrift "nicht brennbar" ist keine Herausforderung 
25. September 2018 um 13:34
Soweit ich weiß nicht.
Aber was ist es denn nun, zu warm? Zu kalt?
25. September 2018 um 15:02
Also so einen Riss hab ich nie gesehen, durch zu kaltes Schmieden wenn an dieser Stelle es sich vielleicht auch hin und her gebogen hat könne es aber schon sein  wird beim nächsten mal wahrscheinlich einfach nicht vorkommen und du wirst nie genau erfahren woran es lag.

 Um das Material zu retten kannst du es einfach an der Stelle durchtrennen oder mit einer Schruppscheibe den Riss ausschleifen und das Stück zu etwas anderem verarbeiten. Schweißen würde glaub ich nicht mal ich machen, der sonst jeden Schrott aufbewahrt um noch was draus zu machen... ich hab nen Eimer mit rostigen Nägeln rumstehen z.B.
VG, Edgar
25. September 2018 um 17:29
Moin, optisch vergleichbare Risse kenne ich.  Habe ich nach längerer Benutzung meiner Locheisen für die Augen von Äxten manchmal.  Wenn ich mit schwerem Hammer auf der Flanke der Dorne die Wangen und Schaftlappen forme, dann "biegen" sich die massiven Dorne, und zeigen im Extremfall solche Risse, an denen sie dann später auch brechen. Material kenne ich nicht genau, z.T. alte Brechstange und auch alte Wellen aus Ackergeräten. Auf jeden Fall härtbar, was ich in der Anwendung aber nicht mache. 
Meine Einschätzung also : zu kalt. 

Gruß Thorkell