Koks, was muss ich wissen?

10. Januar 2019 um 12:46
Da ich letztens beim Anfeuern von meiner Schmiedekohle Stress mit den Nachbarn bekam, möchte ich nun auf Koks umsteigen. Bloß habe ich schon öfter gehört, dass Koks nicht so einfach zu führen ist wie Kohle. Kurz um: Was gibt es bei Koks bezüglich Brennverhalten, Feuerführung und co. zutun? Oder gibt es eine Möglichkeit die normale Schmiedekohle zu reinigen?
Gruß vom Feldschmied!
10. Januar 2019 um 13:43
Zu koks kann ich dir nicht allzuviel erzählen. Aber die Fettnuss kannst du gut Entgasen. Dazu immer einen großen Haufen um das Feuer anhäufen. Die leicht flüchtigen Stoffe werden dann von dem Feuer aufgefressen und es entsteht kaum Rauch. Zum anzünden des neuen Feuers immer ert ein par alte Kohen nehmen und dann vorsichtig unter Flamme nachfeuern. Erst wenn ordentlich Hitze da ist die Luftzufuhr erhöhen und das eigentliche Schmiedefeuer entfachen.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
10. Januar 2019 um 13:58
Also bei mir hat das immer, wenn ich eine neue Schaufel aufgelegt habe erstmal ordentlich geraucht. Aber vielleicht lag das dann daran, dass ich die frische Fettnuss direkt traufgepackt habe. Ich werde es einfach so versuchen wie du es mir geraten hast, danke.
Gruß vom Feldschmied!
10. Januar 2019 um 14:26
Genau das isst der Fehler immer erst frische Kohle rund um das Schmiedefeuer legen und dann immer nach Vore nachrücken dann Raucht das so gut wie nicht. Falls du aber Frische Kohle direkt aufs Feuer legst bekommst du eine schöne Dampflok. also immer erst Frische Kohle rund ums Feuer legen und dann langsam nachrücken. Dann klappts auch mit dem Nachbarn
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
10. Januar 2019 um 14:30
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"Feuerführung"

Da werden sie geholfen.
Schmieden lernt man am Amboß

10. Januar 2019 um 14:47
Hallo Feldschmied, Martin hat eigentlich schon grundlegendes erklärt, zum entgasen, sieh einfach zu, dass Du immer reichlich Fettnuss umdas Feuer herumlegst (ablöschen nicht vergessen) und ziehst Dir dann einfach je nach Bedarf, die entsprechende Menge mit dem Feuerhaken in Dein Feuer, so qualmt es kaum wenn die Fettnuss genügend ausgegast isst. Ich nutze, eigentlich nur Koks in Nussgröße,qualmt gar nicht (es sei denn Die vom Lutz, wenn er die Kohle lose draußen gelagert hatte dann qualmt und knallt es ganz ordentlich, liegt aber mehr an den Kastanienund Blättern, die mit ins Feuer gewandert sind).Eines solltest Du bei Koks beachten,anzünden wenn ich es eilig habe, nehm ich Holzkohle und meinen Propangasbrenner, die Holzkohle erstmal durchbrennen lassen dann das Koks drauf und Luft zugeben. ganz wichtig. Bei einer Pause, immer etwas Luft zusteuern, sonst ist die Esse ruck zuck aus, bei einer längeren Pause lege ich ein Stück Brennholz in die Mitte des Feuers, schön durchbrennen lassen und das Koks um das durchgebrannteHolzstück häufelnbzw.bedecken. Sollte die Pause nicht grad 3 Stunden dauern, einfach am Ende wieder Luft zuführen und Du kannst weiter Gas geben.
Gruß aus Nordhessen
Manfred
Zuletzt bearbeitet: 10. Januar 2019 um 16:23
11. Januar 2019 um 09:01
Moin, ich arbeite auch mit Koks, das ist sehr angenehm wegen des fehlenden Rauchs. Auch damit lege ich immer eine gute Menge rund ums Feuer, damit er langsam trocknen kann. Dann knallt er nicht und fliegt Dir auch nicht durch die Gegend. Ich zünde mit Holzkohle und flüssigem Grillanzünder an (den Geruch kennen die Nachbarn und verbinden ihn mit angenehmen Erinnerungen). Mittagspause ist hier von 13:00 bis 15:00 Uhr(Lärmschutzsatzung). Da lass ich ausgehen. Mach dann kurz vor 13:00 schön sauber und zünd wieder an. 
Gruß   Christoph
 
 
Wasser trinkt der Vierbeiner, der Mensch findet Bier feiner.
11. Januar 2019 um 18:15
Ich Stimme DL1LBN vollkommen zu!

Schmiedekok gibt es in der passenden Granulation für 11 Euro pro 25 Kg? Das müsstest du hinbekommen.
Man zündet am einfachsten zwei Handvoll Holzkohle mit festem oder flüssigem Grillanzünder an, bläst diese langsam an bis sie gleichmässig glüht und gibt dann den Kok rundherum auf, schlussendlich ein bis zwei Handvoll auf die Holzkohle.

Jetzt gib etwas mehr Wind bis der Kokhaufen gleichmässig glüht. 
Ich denke ein rauchfreieres Schmiedefeuer kann man sich nicht Wünschen.

So wirklich ohne Rauch gehts wohl nicht denn auch trockne Holzkohle entnimmt der Luft ca. 8% Wasser und diese Restfeuchte dampft kurz etwas, aber im Gegensatz zum Qualm einer Fettnuss/Schmiedekohle ist das als Vernachlässigbar anzusehen.

Kok schlackt auch, wenn du einen Moment die Windzufuhr abdrehst kannst du diese mehr oder weniger Ringförmige Schlacke mit einem spitzen Haken durch den Kokhaufen herausziehen.

Das gleiche gilt für Antratzit , es ist so gut wie reiner Kohlenstoff qualmt nicht, macht keine Schlacke ergibt eine sehr heisse Glut aber die Feuerführung ist eine andere. Antrazit mach extrem heisse kleine Glutnester von 60-80mm Durchmesser. Es zefällt rel. schnell in ein feines Kaliber und muss herausgeräumt werden, aber Schmiedefeuer als Seitenwindesse ausgelegt mit mehreren Winddüsen ergeben das Optimale Feuer zum Schweissen. Ich habe einmal auf diese Art eine Tonne geschenktes Antrazit verarbeitet. Es gilt allerdings aufzupassen, denn sonst sabbert das Eisen durch die Kohle .

Gruss Rom.
Mit besten Grüssen 
Rom. 
Zuletzt bearbeitet: 11. Januar 2019 um 18:21