3. August 2020 um 18:05
Servus Andrew,
falls Du Zeit Lust hast bau das Teil nochmal in Edelstahl und es wird ein schöner geräumiger Grill, zu mehr taugt das Konstrukt leider nicht. Ich weiß selbst bauen macht mehr Spaß aber als Metaller solltest Du wissen was  mit 2 mm Stahlblech bei solchen Temperaturen passiert. Viel Spaß bei Deinen weiteren Experimenten.
Beste Grüße
Willem
4. August 2020 um 08:18
Lach, genau mit solchen Reaktionen habe ich gerechnet...
Außer Unkenrufen keine Reaktionen.
Ich habe gestern noch mal 3 Stunden geschmiedet und auch mal einige dickere Stücke auf Schweißtemperatur gebracht. Dabei habe ich mit einem Infrotthermometer mal die ganzen Aussenbleche überprüft. Keine Stelle wird wärmer als 260°C
Über solche Temperaturen kann das Blech nur müde lächeln und gar nichts wird da durchbrennen!
  
Unten im Bild. Stahlplatte 80 x 100 x 10 auf Weißglut gebracht. Zum Teil ist sie bereits weggeschmolzen.
Dabei wurde die Feuermulde nur 260°C Heiß!
 
005.jpg
006.jpg
4. August 2020 um 12:28
Nun ja, wenns funktioniert...dann ist ja alles gut.
Weiterhin viel Erfolg!
Gruß DerSchlosser
P.S: bin eigentlich kein Unkenrufer...
Ansonsten finde ich die zerlegbare Esse nicht schlecht...
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
Zuletzt bearbeitet: 4. August 2020 um 12:28, Martin Hartung / DerSchlosser
4. August 2020 um 14:26
Viel Spaß bei Deinen weiteren Experimenten.

Danke!
Nun ja, wenns funktioniert...dann ist ja alles gut. Weiterhin viel Erfolg!

Dir auch Danke!
  
Ich habe eben noch mal meine Eingangsbeschreibung gelesen.
Der Boden der Mulde ist natürlich nicht aus 2mm Blech. Das ist schon eine 10mm Stahlplatte!
  
Wenn ich mal einige hundert Kilo Kohle verheizt habe, werde ich auf jeden Fall noch mal den Zustand der Mulde hier Posten.
Das wird aber wohl einige Monate dauern...
Gruß an alle
Andrew
4. August 2020 um 18:15
Ich weiß nicht was die Unken in Deiner Region für Laute und Geräusche von sich geben, bei uns sind die eher unverständlich.
Von mir aus kannst Du basteln was Du möchtest, es gab aber schon einige Jahzehnte vor Dir Metallfachkundige, die auch gerne gebastelt haben, nur hatte diese Bastelei mit einfachsten Mitteln  zu nem Ergebnis geführt, von dem man heute noch profitieren kann.
Viel Spaß beim basteln
Willem
4. August 2020 um 19:55
Hallo Andrew,

du musst jetzt nicht einen auf "beleidigt" machen, nur weil du nicht die Antworten bekommen hast, die dir gefallen. Fakt ist aber auch, dass diese Aussage:

Keine Stelle wird wärmer als 260°C

aufgrund eines Fotos deiner Esse, auf der sehr deutlich eine Gelbglut zu sehen ist, nicht richtig sein kann. Das ist das, was ich mit der Abgabe der Temperatur an die Umgebung meinte, die unnötig Kohle kostet. In Verbindung mit dem KG-Rohr birgt das auch eine gewisse Gefahr. Aber das musst du selbst einschätzen.



Gruß Thomas

 

Zuletzt bearbeitet: 4. August 2020 um 19:56, Thomas Behnke (Conni)
5. August 2020 um 12:53
aufgrund eines Fotos deiner Esse, auf der sehr deutlich eine Gelbglut zu sehen ist, nicht richtig sein kann

Hallo Thomas,
ich bin nicht beleidigt, wie kommst du dadrauf?
Allerdings scheint es mir, das du die Beschreibung zu meinen Bildern nicht gelesen hast.
Aktuell arbeite ich ausschließlich mit Anthrazitkohle. Diese zerfällt bisweilen in kleine Bröckchen mit einer Größe von wenigen Millimetern. Wenn meine Esse nach einem Schmiededurchgang ausgekühlt ist, sammle ich alles an verbliebenen Kohleresten aus der Mulde und siebe diese grob durch. Das ganze Bröselzeug landet dann in einem separaten Eimer.
Diese Bröselzeug schütte ich, wie ich schon beschrieben hatte, nach entzünden der Holzkohle, rundherum auf die sehr flachen Flanken der Mulde. Erst darauf schichte ich die eigentliche Kohle. Diese Schicht aus zerbröselter Kohle isoliert offensichlich so gut gegen das Glutbett, daß das Blech der Feuermulde tatsächlich nicht wärmer als 260°C wird!!!
  
Zu dem Bild mit dem glühenden Trichter der Feuermulde hatte ich geschrieben, das dies nur mit reinem Koks passiert.
Völlig richtig, beim Arbeiten mit meiner Esse mit Koks, verbrenne ich mir die Bleche (hatte ich auch geschrieben) und verpulvere ein Großteil der Energie an die Umwelt.
Den Stutzen unten an der Mulde, in den ich das Rohr vom Gebläse einstecke, kann ich sogar während des Schmiedens mit der Hand anfassen. Der wird kaum warm... Auch strahlt die Esse nach unten insgesammt sehr wenig ab. Da kann man problemlos die Hand in wenigen cm Entfernung hinhalten, ohne das es unangenehm wird.
Gruß
Andrew
Zuletzt bearbeitet: 5. August 2020 um 12:56, A. Reinert
-1
5. August 2020 um 16:32
Hallo Andrew,


ich hatte das schon gelesen, dass du mit mehreren "Heizmaterialien" experimentiert hast, aber in deinem Post mit den Gradangaben stand nichts von Anthrazitkohle. Daher auch meine Bemerkung.


Diese Bröselzeug schütte ich, wie ich schon beschrieben hatte, nach entzünden der Holzkohle, rundherum auf die sehr flachen Flanken der Mulde. Erst darauf schichte ich die eigentliche Kohle.


Also ich versuche, mein Feuer so sauber wie möglich zu halten. Das von dir beschriebene "Bröselzeug", was es bei Koks übrigens auch gibt, würde spätestens bei der Damastherstellung nicht nur stören, sondern dies auch erheblich behindern. Als ich angefangen habe, zu schmieden hatte ich mit der Feuerführung ziemliche Probleme. Deshalb habe ich einen Schmiedekurs besucht, auf dem einem beigebracht wurde: "Halte dein Feuer sauber". Du kannst nicht wirkllich beeinflussen, was mit dem "Bröselzeug" passiert, wenn du mal einen Schlackekuchen aus dem Feuer holst.

Gruß Thomas

 

7. August 2020 um 20:41
Es ist eben immer so eine Sache...

Ich verfolge auf Youtube ganz gern den Kanal "Amazing KK daily". Der Schmied dort fertigt in seiner Urwaldschmiede geniale Werkzeuge mit den einfachsten Mitteln. Die Esse, wenn man sie so nennen möchte, besteht aus einem Ölfass, in welches ein Lochblech eingeschweißt wurde. Die Luftzufuhr erfolgt über einen normalen Tischventilator, welcher in einer aufgeschnittenen Waschmittelflasche steckt. Und der gute Mann nutzt das in zweiter Generation erfolgreich und kann damit sogar Feuerschweißen. Heizmaterial ist glaube ich Holzkohle aus Kokospalmen.

Versteht mich nicht falsch. Ich möchte meinen Lufthammer, meine richtige Esse und meine anderen Werkzeuge nicht missen. Aber wenn es für Andrew funktioniert, is doch ok. 

Ich persönlich mag halt die Anthrazitkohle nicht, da sie tatsächlich beim Verheizen fürchterlich zerbröselt. Konnte ich mich nie mit anfreunden.

Und zum Thema Asche: Es gibt auch einen Schmied, der das genauso lehrt. Die Asche bleibt am Rand der Feuerschale und isoliert zusätzlich. Und dieser Schmied verschweißt in seinem Feuer auch erfolgreich. Es ist halt immer die Frage wen man fragt. Und manchmal lohnt sich der Blick über den Tellerrand.
7. August 2020 um 22:10
Genau!

Bei manchen Leuten ist halt einfach der Weg das Ziel und wenns dann auch noch funktioniert, setzt das manche Lehrmeinungen außer Kraft. Manche möchten gerne selber probieren und das nicht nach vorgegebenen Schemen. Probierfreudigkeit hat mich all die Jahre begleitet, auch wenn es immer wieder zu lehrreichen Rückschlägen führte. Dazu ist für mich ein Hobby da...um auf eigene Art und Weise zu probieren...abseits von jeglichem Komerz.
Mir hats immer Spaß gemacht und wer Rückschläge nicht verkraften kann hat sich eh das falsche Hobby ausgesucht.

Bei manchem Beiträgen wird schon sehr genau hingeschaut und alle "vermeintlichen" Fehler bis ins Detail zerpflückt, bei anderen scheint die Toleranz weitaus größer zu sein.
Genau dieses Verhalten hat mich gelehrt, hier weniger Beiträge zu schreiben und mehr zum Mitleser gemacht.

Und genau das, so glaub ich jedenfalls, ist das Problem, daß das Forum nicht mehr so ist wie vor ein paar Jahren - es haben sich genug Leute abgemeldet. Dies wird auch immer wieder hinterfragt, ist für mich aber nicht so sehr verwunderlich.

Ich hab eine ähnliche Konstellation Esse wie Andrew - 10 mmm Platte gepaart mit nem Geläse eines Ölbrenners. Dieses Konstrukt tut seinen Dienst seit ca. 10 Jahren und es reicht allemal zum Eisen verbrennen. Dadurch fehllt mir auch die Motivation, meine vor Jahren erstandene Profiesse in Betrieb zu nehmen. Auf ein paar Pfund Kohle kommt es mir nicht an.

Auch Leute wie ich, die sich niemals als Schmied bezeichnen würden, haben Freude daran, für gezeigtes auch mal Beifall zu bekommen und nicht nur Belehrungen und Kritik...

Grüße aus der Holledau



Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

8. August 2020 um 20:56

Hallöchen allerseits,

 ich habe diesen Thread jetzt gespannt verfolgt und werde jetzt auch mal meinen bescheidenen Senf dazugeben.

@Andrew Insgesamt finde ich deine Selbstbauesse für etwas schnell zusammengebrutzeltes gut gelungen, und wenn sie für deine Bedürfnisse ausreicht, umso besser. Zwei gut gemeinte Verbesserungsvorschläge: 1. vergrößere den Arbeitstisch, mehr Platz ist immer gut. 2. ein geeigneteres Gebläse wäre irgendwann sinnvoll. Geräusch-, Sicherheits-, und Verbrauchstechnisch ist das auf Dauer eventuell besser als ein Staubsauger. 
Allerdings verstehe ich die Kritik, die du eventuell falsch aufgefasst hast, sehr gut. Es ist gut möglich, dass du in einem Jahr etwas anderes benötigst und es hat Gründe, weshalb sich nach über 3000 Jahren Schmiedehandwerk seit ca. 200 Jahren die gusseiserne Feuerschüssel bei hunderten Meistern bewährt hat. Und wenn man die Langlebigkeit dieser bedenkt, ist sie wohl das effektivste Mittel zum Essenbau. 
@Holledauer Ich gebe dir teilweise recht. Leider hat sich das Forum in den letzten 2 Jahren merklich verändert. Mein Problem ist dabei aber eher weniger die Qualität, als die Quantität der Rückmeldungen. Ich lese hier nichts, was keine ehrliche Kritik ist und ich bin als Anfänger selber froh, wenn ich diese auf meine bescheidenen Werkstücke bekomme. Sei sie, wie sie sei. Ich finde es eher schade, dass man insgesamt doch eher wenige Antworten bekommt, im Vergleich zu früher.

Gruß

Paul

P.S.: Von mir kommt demnächst auch etwas zum Thema Esse, da ich gerade selbst an meiner Feldesse herumschraube...

9. August 2020 um 11:36
Auch Leute wie ich, die sich niemals als Schmied bezeichnen würden, haben Freude daran, für gezeigtes auch mal Beifall zu bekommen und nicht nur Belehrungen und Kritik...

da stimme ich Dir vollkommen zu...
Das Forum ist ja eigentlich sehr breit aufgestellt, vom Anfänger über Hobby und Semiprofi bis zum Berufsschmied. Da sind die Maßstäbe und Erfahrungen natürlich sehr unterschiedlich und es ist nicht immer einfach, einen guten Umgang miteinander zu finden. Aber ich denke, wir arbeiten dran...
Gruß DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
20. August 2020 um 22:26
A. Reinert, 31. Juli 2020 um 15:55
Koks002.jpg

Das sieht doch eher nach heller Rotglut aus, so um die 900°C. Da hat das IR Themometer wohl gerade woanders hingeschaut. (-:

Aber was solls, solange die Esse nicht durchgebrannt ist, lass Dich nicht beirren und schwing den Hammer.

Und wenn sie dann doch durchgebrannt ist, denke ich, bist Du in der Lage sie zu reparieren oder auf eine Gußschüssel umzurüsten.

Aber erstmal Respekt für Deine Testreihe und Deinen ausführlichen Beitrag, das bereichert dieses Forum, in dem es ja leider etwas still geworden ist.

Ich hoffe, Du zeigst uns in Zukunft auch, was Du so geschmiedet hast, egal ob Profiprojekt oder "erste Gehschritte". Ich bin gespannt.

Gruß   Christoph
 
 
Wasser trinkt der Vierbeiner, der Mensch findet Bier feiner.
Zuletzt bearbeitet: 21. August 2020 um 21:30, Christoph Nohtse (DL1LBN) (f)
15. September 2020 um 13:52
Insgesamt finde ich deine Selbstbauesse für etwas schnell zusammengebrutzeltes gut gelungen

Danke!
  
  
1. vergrößere den Arbeitstisch, mehr Platz ist immer gut

Lach, ja, das habe ich auch schon gemerkt. Ich werde mir wohl noch eine Erweiterung basteln, die ich seitlich einfach nur einhänge. Die Frage ist halt, wie viel Arbeit ich noch in dieses Provisorium stecke, oder ob ich mit den bislang gewonnenen Erkenntnissen gleich noch mal neu baue...
  
  
2. ein geeigneteres Gebläse wäre irgendwann sinnvoll. Geräusch-, Sicherheits-, und Verbrauchstechnisch ist das auf Dauer eventuell besser als ein Staubsauger.

Das sehe ich völlig anders. Das Staubsaugergebläse hängt an einem PWM-Regler und wird von mir nach einigen Tests auf 30V eingestellt. Damit läuft das 1200W Gebläse dann nur noch mit 22W !!! Ist dementsprechend Verbrauchsarm und angenehm leise. Außerdem ultrakompakt und leicht.
Ich hatte auch schon Radialgebläse getestet. (150W und 500W) Die erzeugen zwar einen hohen Volumenstrom, aber absolut keinen Druck!
Mit Dem Staubsaugermotor kann ich, wenn ich ihn mit 40V laufen lasse, die Kohlen aus der Esse pusten...
  
  
seit ca. 200 Jahren die gusseiserne Feuerschüssel bei hunderten Meistern bewährt hat. Und wenn man die Langlebigkeit dieser bedenkt, ist sie wohl das effektivste Mittel zum Essenbau.

Ich habe lange überlegt, ob ich das überhaupt kommentieren sollte...
Ich könnte dazu jetzt problemlos eine zigseitige Abhandlung schreiben. Das würde aber ganz sicher den Rahmen sprengen und ist ganz sicher nicht Sinn dieses Forums.
Warum sind käufliche Essen seit 200 Jahren aus Gusseisen???
Vor 200 Jahren, waren sie schon glücklich überhaupt Metall gießen zu können. Von heutiger Metallurgie waren die aber noch meitenweit entfernt. Ein praktikables großserienreifes Verfahren zur Kontrolle des Kohlenstoffgehalts gab es noch nicht. So war halt das einzig verfügbare: Gusseisen (Ja, ich weiß, stimmt nicht so ganz, aber das würde jetzt den Rahmen sprengen). Eisen mit einem Kohlenstoffgehalt ab 2,06% Kohlenstoff nennt sich Gusseisen. Der ganz große Vorteil von Gusseisen ist sein sehr niedriger Schmelzpunkt von ca. 1150°C. (Siehe: Eisen-Kohlenstoff-Zustands-Diagramm) Das konnten die damals schon. Eine Gussform ist auch schnell gemacht. Einfach ein Holzmodell des zu Gießenden Teils + Schwindmaß anfertigen und davon eine Sandform abformen. Das kann jeder Heimwerker, ist einfach und saubillig. Die Gussform kostet, wenn man das Modell erst mal hat, außer Arbeitszeit so gut wie nichts und kann nahezu unendlich oft abgeformt werden. Sicherlich werden die damals schon festgestellt haben, das die Zugabe von Silizium die fließfähigkeit der Schmelz noch verbessert, wenn sie vermutlich auch nicht wussten warum und was Silizium eigentlich ist. Dazu später mehr.
 
Stahlguss (Gussstahl) begann seinen Siegeszug in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Je nach Kohlenstoffgehalt (in der Regel unterhalb 0,5%) hat Gusstahl einen Schmelzpunkt von ca. 1600°C und ist wesentlich kritischer bei Legierungsbestandteilen und Fließverhalten. So etwas eignet sich nicht für "Heimwerker" sondern nur für kontrollierte industrielle Prozesse.
  
"Kann" Gusseisen irgenetwas "besser" als Stahl (Stahlguss)?
Wärmeleitfähigkeit? Nö.
Spezifische Wärmekapazität? Nö
Längenausdehnungskoeffizien? Nö.
Dichte? Nö.
Zugfestigkeit? Nö, da ist Gusseisen ein absoluter Versager.
Biegefestigkeit? Nö, da ist Gusseisen ebenfalls absoluter Versager.
Elastizitätsmodul? Ganz sicher nicht.
  
Ist Gusseisen dann überhaupt in irgendetwas gut?
Ja, aufgrund des hohen Kohlenstoffgehalts, bildet sich zwischen den Körnern des Gefüges freies Graphit. Damit hat Gusseisen gute selbstschmierende / Notlaufeigenschaften. Interessiert uns das bei einer Esse? Nö.
Des Weiteren hat Gusseisen aufgrund seines Gefüges bessere schwingungsdämpende Eigenschaften. Ganz toll bei großen Werkzeugmaschinen, bei denen Schwingungen ja unerwünscht sind. Interessiert uns das bei einer Esse? Nö
  
Gibt es dann überhaupt einen Grund eine Esse aus Eisen zu gießen und nicht aus Stahl herzustellen?
Und jetzt kommt wieder das Silizium: Je höher der Siliziumgehalt, desto beständiger ist der Stahl / das Eisen gegen Verzunderung. 5% Silizium sind da schon nicht schlecht. Das zundern wird allerdings erst deutlich oberhalb von 500°C überhaupt zu einem Thema. Interessiert mich das also bei einer Esse? Nur bedingt. Nur wenn meine Esse Temperaturen oberhalb von 500°C ausgesetzt ist... Ist sie das?
Nach meiner Erfahrung nicht. Meine Esse erreicht selbst bei Temperaturen oberhalb von 1600°C nicht mal 300°C, wenn ich eine dünne Isolierschicht zwischen Feuer und Blech habe...
  
Warum sind Essen (Esseeisen) dann heute eigentlich noch aus Gusseisen? Weil die einfach keinen Markt haben. Niemand käme auf die Idee für so kleine zu erwartende Stückzahlen aufwändige teure Stahlgussformen herzustellen. Auch das Zusammenschweißen aus Stahlteilen, Die durch Mechanische Bearbeitung (Sägen, Fräsen, Drehen evtl. Brenn- oder Plasmaschneiden) auch erst mal gefertigt werden müssten ist einfach in Konkurenz zum Gusseisen eben nicht wirtschaftlich.
  
Und so bleiben Esseeisen das was sie schon immer waren. Billigstes Gussgelumpe. Reicht ja, da ja keine mechanischen Belastungen einwirken...
  
Randbemerkung: Wenn ich mir ansehe, was z.B. bei Ih-Bä-Kleinanzeigen so verkauft wird... 90% der gebrauchten Esseeisen sind gerissen...
  
Und noch was: Ich habe kürzlich durch "rumschachern" mit Kohle einen echten Berufsschmied kennen gelernt. Der hält gar nichts von diesen Gussdingern. Der arbeitet nur mit Lehm / Schamott-Esse.
  
  
  
15. September 2020 um 13:55
da stimme ich Dir vollkommen zu... Das Forum ist ja eigentlich sehr breit aufgestellt, vom Anfänger über Hobby und Semiprofi bis zum Berufsschmied. Da sind die Maßstäbe und Erfahrungen natürlich sehr unterschiedlich und es ist nicht immer einfach, einen guten Umgang miteinander zu finden. Aber ich denke, wir arbeiten dran... Gruß DerSchlosser

Dem kann ich mich eigentlich nur anschließen. Der Umgangston in diesem Forum ist eigentlich im Großen und Ganzen doch eher angenehm. Da habe ich schon ganz andere Foren gesehen!