Försterdolch

18. April 2014 um 17:31
Erste Anprobe Försterdolch

 

Die Klinge ist aus einer alten Feile vom Schrott , 26 cm lang, 5mm dick und 30 mm breit .

Die Klinge ist Linsenförmig geschliffen . Der Dolch ist Zweischneidig und hat eine Gesamtlänge von 42 cm . Die Klinge endet in einem 4 Kant mit ca 18 x 5mm im Griff leider ist mir der Originale Erl ca 6 x 6 mm bei letzten Korrekturarbeiten zu Heiß geworden und verbrannt . Ich hab in den 4kannt einen Schlitz geschnitten und eine Stahlschraube als Erl eingeschweißt .

Der Schliff war die Hölle , die beidseitige Schneide halbwegs symmetrisch in Form und Profil ( Linsenform ) zu schleifen war eine Herausforderung .

Bei dieser Arbeit habe ich jetzt auch zum ersten mit Abziehsteinen gearbeitet . War eigentlich überrascht wie schön man damit ebene Flächen schleifen kann .

Die Griffbeschläge Stichblatt , Parierstange , Band und Kappe habe ich von der Fa Weber .

http://www.weber-messer.eu/store/index.php?cPath=7_150&XTCsid=a1d83573287dde60efba017975c29010

Als Griffmaterial habe ich Zwetschgen Holz verwendet . Welches ich noch mit Klarlack Behandeln werde . Die Griffteile werde ich bei der Endmontage noch mit Epoxyd kleben .

 

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Hätte die Klinge noch gern mit einer Ätzung Hirschkopf mit Kreuz verziert hat da schon jemand Erfahrungen gemacht ?

Ich habe da bei You toube ein Video gesehen wo mit Salzwasser und Ladegerät geätzt wird .

Hat das schon jemand versucht ?

http://www.youtube.com/watch?v=3ftxv2pN6VM

18. April 2014 um 17:50
Der Dolch ist doch hübsch geworden. Ein Logo drauf ätzen ist kein großes Problem allerdings nehme eine ordentliche Schablone. Die kostet nicht die Welt um 13 € und ein ordentliches Elektoly war bei mir ca 20 € und war nach ca 2 tagen bei mir. Sehr gut die Firma. Ätzen geht dann mit einem Batterieladegerät etwas Edelstahl und einem Fizstückchen mit dem Elektrolyd. Schablone aufkleben und vorsichtig abtupfen. Alles ist in ca 30 sec fertig und einwandfrei. Allerdings Bedarf es etwas Übung an einem alten stück Eisen oder Blech.
Hier mal der Link zur Schablonenfirma. Einfach mal anrufen sind sehr nett die Leute. Achso als Logo geht alles was du als Bilddatei einreichst. Ich hatte damals einen Adler mit Jahreszahl bestellt.
Hier der Link. http://www.schilling-marking.de/
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
18. April 2014 um 18:12
Nochwas zum Griff vergessen, ich würde den nur Ölen oder wachsen. Lackieren ist immer etwas kritisch wenns anfängt zu reisen dann platzt irgendwann er Lack doch mal ab. Bei Öl einfach etwas anschleifen und neu ölen genauso bei wachs.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
18. April 2014 um 18:25

Ok Danke !  für den Tip werde vieleicht doch wieder mein Bewährtes Dänisch Öl nehmen .

Welchs Elektolyt verwendest Du ?

18. April 2014 um 18:43
Ich habe mir das zusammen mit der Schablone schicken lassen. Sind 100 ml und reichen wohl für 1000 Klingen ich müßte die genaue Bezeichnung erst raussuchen. Aber es kostet echt nicht viel war völlig überrascht also zusammen runde 20 € die Scahblone damals rund 10 € und das Elektrolyd ca 5 € der Rest Porto.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
18. April 2014 um 18:55
Ich habe mal 2 Bilder in mein Album hochgeladen, kannst mal schauen.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
19. April 2014 um 14:35

Schitt hab es vergeigt .

So heute der endspurt . Noch schnell Holzkohle besorgt , das Backrohr auf  200 vorgeheizt , und ab in die Schmiede zum Härten . Hat ganz Toll funktioniert Dunkles Orange und ab ins Wasser ( erstes mal mit Wasser versucht ) gleich an der Bierflasche verucht Super ich kann es ritzen . Kurzer Blick über die Klinge Schitt verzogen aber Extrem , schnell zum Amboss und versucht das Ding gerade zu Bekommen und dann wie ein Donnerschlag erreichte das sanfte Klick mein Ohr und schon war es Passiert aus einer wurden zwei .

So ein Schei......!!!!

Ist das normal beim Härten mit Wasser das in der Klinge so leichte dellen und Ringe Bleiben ?

 

Hab aber dann das ding noch schnell profisorisch auf Glanz gebracht und eine Ätzung versucht . Ich hab einfach einen alten Eisenkerntrafo 12 Volt Wechselstrom  von einer Halogenbeleuchtung geschnappt . Einen alten isolierten Schraubenzieher mit Wattebausch vorne drann und Salzwasser .

 Erster versuch mit Batteriewartungsgerät 12 v Gleichstrom funktioniete nicht  ???  

Das Messer habe ich einfach mit Klebeband ( Tixo 50 mm ) mit Skalpell die Ornamente ausgeschnitten und auf ging es . War verwundert über den Erfolg bereits nach einigen Tupfern war das ding schön Schwarz geäzt.

Jedoch war kein Unterschied ob ich den Leiter oder den Nulleiter am Werkzeug befestigte . Was ist wen man mit Gleichstrom arbeitet ?

 

PICT0188.jpg

 Also noch schöne Ostern.

19. April 2014 um 15:09
Erstmal meinen Trost aber sowas kommt vor. Normalerweise ist es immer besser inÖl zu härten bei den dünnen Querschnitten der Messer. Verzug ist nicht mehr als bei Öl aber eben eine etwas schroffere Abkühlung, dadurch aber eine möglicherweise höhere Härte. Wie lange hast du denn gewartet bis du gerichtet hast. Im Normalfall soltle bis 30 sec nach dem Härten nichts passieren. Aber deine Klinge scheint ja auch ordentlich dick zu sein. Was aber wiederum gegen einen starken Verzug spricht.
Eventuell zu Hoch erhitzt? Wünsche aber trotzalledem frohe Ostern.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
19. April 2014 um 16:50

Ja war schon ca. 1 Minute hatte damit nicht gerechnet , und den Ambos nicht Parat .

Werde mich in zukunft auch wieder ans Öl halten meines war leider schon ranzig und da ich in den Küchenherd muß habe ich mich für wasser entschieden  .Weiters  nach der Wasserhärtung hatte ich viele makel in der Klingenoberfläche obwohl sie vorher schon mit 320 Körnung sauber geschliffen war . Das Ganze sah fast aus wie Damaststruktur  , kommt das vom Kalk .

Habe auch dieses mal gehärtet ohne vorher zu glühen . Für normal habe ich meine Klingen immer vorher einmal mit dem Gasbrenner auf glühfarbe Kirschrot , gebracht und dnn langsam auskühlen lassen .

Spannungsarm Glühen ????

Nun ja der einzige Trost ist das ich diesmal sicher bin das das Härten zu 100 % funktioniert hat . Das mit der Holzkohle funktioniert einwandfrei und Läst sich auch mit eine alten Fön bei längeen Klingen so halbwegs Steuern .

 Vieleicht war ich bei meinen anderen versuchen mit dem Butantbrenner nicht Heiß genug . Ich hatte schon immer eine schöne einheitliche rotglut erreicht aber weiter ging es dann nicht mehr . Und das könnte mit Knappen oder Guten 800 Grad ein weinig zu Kalt gewesen sein.   

Auf jeden Fall habe ich heute bei der gebrochenen klinge schon ,beim nachschleifen einen Unterschied zu meinen anderen Werken gespürrt . Wen die Klinge richtig gehärtet ist , ist der Feinschliff schon etwas Langwiriger .

Zweite Entäuschung an diesen Tag meine ersten 4 Werke sind von der Härte hgesehen bessere Brieföffner .

 

 

19. April 2014 um 17:24
Vorher Glühen ist immer eine gute Alternative, ob es den Verzug verhindert hätte weiß aber keiner. Denke wenn du ORangenhaut auf der Klinge hattest dann warst du wohl zu Warm beim Härten. Hattest du einen Magneten zur hilfe? Das ist eine gute Sache um den besten Zeitpunkt einzuschätzen.Wenns unmagnetisch wird ist die Härtetemperatur erreicht.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
19. April 2014 um 21:58
Ich denke dass die Feile (wie im ersten Post beschrieben) die rapide Abkühlung des Wassers nicht vertragen hat. Wasser stark vorwärmen oder Öl (welches auch vorgewärmt werden kann) benutzten sollte helfen. Was mir die Messermacher immer predigen ist ja, dass man genau weiß mit welchem Stahl man es zu tun hat bzw. wie man diesen behandeln muss. Folglich sollte man sich vorher schlau machen ob man diesen Stahl (bzw. z.B. Feile oder Federstahl oder andere Schrotteile) nun in Wasser oder in Öl mit oder ohne Vorwärmen des Härtemediums härten sollte. Helfen tun da auch oft schon Übungsteile die man aus dem verwendeten Material herausschmiedet und jeweils einmal in Wasser und einmal in Öl härtet und anlässt und danach auf Sprödigkeit (Bruchtest im Schraubstock, Schutzbrille!!!) bzw. Härteergebnissen testet.

Viele Grüße,
Alex
20. April 2014 um 10:03
Ich denke dass die Feile (wie im ersten Post beschrieben) die rapide Abkühlung des Wassers nicht vertragen hat.

Das denke ich auch! Feilen werden normalerweise in Öl gehärtet, das Abschreckmedium Wasser ist hierfür zu schroff.
Also: neuer Versuch!

Gruß,

DerSchlosser
 
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!